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Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777.

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Zweit. Kap. der jetzige Zustand des siamischen Hofes.
als wenn man mit einer grosmüthigen Sanftmuth dem General verziehe, und ihm mit sei-
nen Leuten abzuziehn erlaubte, welches dann auch bewilligt wurde.

Folgende merkwürdige kleine Begebenheit verdient hiebei noch Erwähnung. Die
vierzehn französischen Geisseln zu Livo hatten Mittel gefunden zu entwischen; man sezte
ihnen aber zu Pferde nach und holte sie wieder ein. Der Landessitte gemäs legte man ih-
nen, als man sie zurükbrachte, Stricke um den Hals. Dies erschrekte einen dieser Fran-
zosen, der ein Jngenieur war, dermaßen, daß er sogleich auf der Stelle tod blieb.

Es waren um diese Zeit zwei königliche Schiffe mit Franzosen besezt auf dem
Meer, welche den Kapern aufpassen solten, und deren Zurükkunft man gerade jezt erwar-
tete. Dieser wünschte die siamische Regierung sich zu bemächtigen, ehe sie von dem
Bruch zwischen beiden Nationen Nachricht hätten. Dies gelang ihnen auch nach ihrem
Wunsch. De Fargues hatte in der Nacht eine Schaluppe ausgeschikt, welche jenen
Schiffen die Neuigkeit überbringen solte. Diese griffen die Siamer noch im Flusse (aber
an einem Ort, wo sie die französischen Kanonen nicht mehr erreichen konten) an, eroberten
und verbranten sie, obgleich die französische Manschaft sich ganz verzweifelt wehrte.

Alle andre Franzosen, die sich damals in Siam befanden, musten die verräthe-
rischen Absichten des Faulcon und die unbesonnene Aufführung ihres Generals sehr hart mit
einem langwierigen und äußerst unangenehmen Gefängnis büßen. Auch der Metropoli-
tanbischof, Louis,
der sich in diesem ansehnlichen Charakter hier schon verschiedne Jahre
aufgehalten hatte, war unter dieser Zahl begriffen. Sein Pallast vor der Stadt wurde
geplündert, und er selbst nebst den übrigen Vätern von der Geselschaft Jesu, (deren,
denk ich, sieben oder acht waren) wurden in den Hof der königlichen Pakhäuser in Ver-
haft gebracht. Jch habe daselbst den Herrn Metropolitan mit seiner ehrwürdigen Gesel-
schaft noch in kleinen schlechten Häusern von Schilf und Bambusrohr gefunden und mich
mit ihm unterhalten. Sie ertrugen ihr Leiden sehr gelassen, und man mus besonders
gestehn, daß der Bischof ein vortreflicher, gelehrter und gottesfürchtiger Man war. Er
besas besonders eine ausnehmend gründliche Kentnis der siamischen Religion, und der Spra-
che ihrer heiligen Bücher. Er hatte auch durch seine christlichen Lehren und sein Betragen,
wie ein andrer Paulus, seine heidnische Wächter so eingenommen, daß sie ihn als einen
heiligen Man Gottes verehrten. Drei andre Jesuiten, die sich zu Livo, dicht an dem
Tempel Wath Niak Pranj Waan niedergelassen hatten, unter dem Vorwande, daß
sie die Pali (die Sprache der siamischen heiligen Bücher) von den Priestern erlernen wol-
ten, verschwanden plözlich, und man konte gar nicht erfahren, wo sie geblieben wären?
Diese Jesuiten hatten ganz das Aeußere der siamischen Priester angenommen. Sie scho-
ren sich den Kopf, kleideten sich und lebten völlig wie jene. -- Mitten in diesen Unruhen
lies Petratja die Holländer seiner Gewogenheit und seines Schutzes versichern; sie bitten,

daß
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Zweit. Kap. der jetzige Zuſtand des ſiamiſchen Hofes.
als wenn man mit einer grosmuͤthigen Sanftmuth dem General verziehe, und ihm mit ſei-
nen Leuten abzuziehn erlaubte, welches dann auch bewilligt wurde.

Folgende merkwuͤrdige kleine Begebenheit verdient hiebei noch Erwaͤhnung. Die
vierzehn franzoͤſiſchen Geiſſeln zu Livo hatten Mittel gefunden zu entwiſchen; man ſezte
ihnen aber zu Pferde nach und holte ſie wieder ein. Der Landesſitte gemaͤs legte man ih-
nen, als man ſie zuruͤkbrachte, Stricke um den Hals. Dies erſchrekte einen dieſer Fran-
zoſen, der ein Jngenieur war, dermaßen, daß er ſogleich auf der Stelle tod blieb.

Es waren um dieſe Zeit zwei koͤnigliche Schiffe mit Franzoſen beſezt auf dem
Meer, welche den Kapern aufpaſſen ſolten, und deren Zuruͤkkunft man gerade jezt erwar-
tete. Dieſer wuͤnſchte die ſiamiſche Regierung ſich zu bemaͤchtigen, ehe ſie von dem
Bruch zwiſchen beiden Nationen Nachricht haͤtten. Dies gelang ihnen auch nach ihrem
Wunſch. De Fargues hatte in der Nacht eine Schaluppe ausgeſchikt, welche jenen
Schiffen die Neuigkeit uͤberbringen ſolte. Dieſe griffen die Siamer noch im Fluſſe (aber
an einem Ort, wo ſie die franzoͤſiſchen Kanonen nicht mehr erreichen konten) an, eroberten
und verbranten ſie, obgleich die franzoͤſiſche Manſchaft ſich ganz verzweifelt wehrte.

Alle andre Franzoſen, die ſich damals in Siam befanden, muſten die verraͤthe-
riſchen Abſichten des Faulcon und die unbeſonnene Auffuͤhrung ihres Generals ſehr hart mit
einem langwierigen und aͤußerſt unangenehmen Gefaͤngnis buͤßen. Auch der Metropoli-
tanbiſchof, Louis,
der ſich in dieſem anſehnlichen Charakter hier ſchon verſchiedne Jahre
aufgehalten hatte, war unter dieſer Zahl begriffen. Sein Pallaſt vor der Stadt wurde
gepluͤndert, und er ſelbſt nebſt den uͤbrigen Vaͤtern von der Geſelſchaft Jeſu, (deren,
denk ich, ſieben oder acht waren) wurden in den Hof der koͤniglichen Pakhaͤuſer in Ver-
haft gebracht. Jch habe daſelbſt den Herrn Metropolitan mit ſeiner ehrwuͤrdigen Geſel-
ſchaft noch in kleinen ſchlechten Haͤuſern von Schilf und Bambusrohr gefunden und mich
mit ihm unterhalten. Sie ertrugen ihr Leiden ſehr gelaſſen, und man mus beſonders
geſtehn, daß der Biſchof ein vortreflicher, gelehrter und gottesfuͤrchtiger Man war. Er
beſas beſonders eine ausnehmend gruͤndliche Kentnis der ſiamiſchen Religion, und der Spra-
che ihrer heiligen Buͤcher. Er hatte auch durch ſeine chriſtlichen Lehren und ſein Betragen,
wie ein andrer Paulus, ſeine heidniſche Waͤchter ſo eingenommen, daß ſie ihn als einen
heiligen Man Gottes verehrten. Drei andre Jeſuiten, die ſich zu Livo, dicht an dem
Tempel Wath Niak Pranj Waan niedergelaſſen hatten, unter dem Vorwande, daß
ſie die Pali (die Sprache der ſiamiſchen heiligen Buͤcher) von den Prieſtern erlernen wol-
ten, verſchwanden ploͤzlich, und man konte gar nicht erfahren, wo ſie geblieben waͤren?
Dieſe Jeſuiten hatten ganz das Aeußere der ſiamiſchen Prieſter angenommen. Sie ſcho-
ren ſich den Kopf, kleideten ſich und lebten voͤllig wie jene. — Mitten in dieſen Unruhen
lies Petratja die Hollaͤnder ſeiner Gewogenheit und ſeines Schutzes verſichern; ſie bitten,

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[29/0105] Zweit. Kap. der jetzige Zuſtand des ſiamiſchen Hofes. als wenn man mit einer grosmuͤthigen Sanftmuth dem General verziehe, und ihm mit ſei- nen Leuten abzuziehn erlaubte, welches dann auch bewilligt wurde. Folgende merkwuͤrdige kleine Begebenheit verdient hiebei noch Erwaͤhnung. Die vierzehn franzoͤſiſchen Geiſſeln zu Livo hatten Mittel gefunden zu entwiſchen; man ſezte ihnen aber zu Pferde nach und holte ſie wieder ein. Der Landesſitte gemaͤs legte man ih- nen, als man ſie zuruͤkbrachte, Stricke um den Hals. Dies erſchrekte einen dieſer Fran- zoſen, der ein Jngenieur war, dermaßen, daß er ſogleich auf der Stelle tod blieb. Es waren um dieſe Zeit zwei koͤnigliche Schiffe mit Franzoſen beſezt auf dem Meer, welche den Kapern aufpaſſen ſolten, und deren Zuruͤkkunft man gerade jezt erwar- tete. Dieſer wuͤnſchte die ſiamiſche Regierung ſich zu bemaͤchtigen, ehe ſie von dem Bruch zwiſchen beiden Nationen Nachricht haͤtten. Dies gelang ihnen auch nach ihrem Wunſch. De Fargues hatte in der Nacht eine Schaluppe ausgeſchikt, welche jenen Schiffen die Neuigkeit uͤberbringen ſolte. Dieſe griffen die Siamer noch im Fluſſe (aber an einem Ort, wo ſie die franzoͤſiſchen Kanonen nicht mehr erreichen konten) an, eroberten und verbranten ſie, obgleich die franzoͤſiſche Manſchaft ſich ganz verzweifelt wehrte. Alle andre Franzoſen, die ſich damals in Siam befanden, muſten die verraͤthe- riſchen Abſichten des Faulcon und die unbeſonnene Auffuͤhrung ihres Generals ſehr hart mit einem langwierigen und aͤußerſt unangenehmen Gefaͤngnis buͤßen. Auch der Metropoli- tanbiſchof, Louis, der ſich in dieſem anſehnlichen Charakter hier ſchon verſchiedne Jahre aufgehalten hatte, war unter dieſer Zahl begriffen. Sein Pallaſt vor der Stadt wurde gepluͤndert, und er ſelbſt nebſt den uͤbrigen Vaͤtern von der Geſelſchaft Jeſu, (deren, denk ich, ſieben oder acht waren) wurden in den Hof der koͤniglichen Pakhaͤuſer in Ver- haft gebracht. Jch habe daſelbſt den Herrn Metropolitan mit ſeiner ehrwuͤrdigen Geſel- ſchaft noch in kleinen ſchlechten Haͤuſern von Schilf und Bambusrohr gefunden und mich mit ihm unterhalten. Sie ertrugen ihr Leiden ſehr gelaſſen, und man mus beſonders geſtehn, daß der Biſchof ein vortreflicher, gelehrter und gottesfuͤrchtiger Man war. Er beſas beſonders eine ausnehmend gruͤndliche Kentnis der ſiamiſchen Religion, und der Spra- che ihrer heiligen Buͤcher. Er hatte auch durch ſeine chriſtlichen Lehren und ſein Betragen, wie ein andrer Paulus, ſeine heidniſche Waͤchter ſo eingenommen, daß ſie ihn als einen heiligen Man Gottes verehrten. Drei andre Jeſuiten, die ſich zu Livo, dicht an dem Tempel Wath Niak Pranj Waan niedergelaſſen hatten, unter dem Vorwande, daß ſie die Pali (die Sprache der ſiamiſchen heiligen Buͤcher) von den Prieſtern erlernen wol- ten, verſchwanden ploͤzlich, und man konte gar nicht erfahren, wo ſie geblieben waͤren? Dieſe Jeſuiten hatten ganz das Aeußere der ſiamiſchen Prieſter angenommen. Sie ſcho- ren ſich den Kopf, kleideten ſich und lebten voͤllig wie jene. — Mitten in dieſen Unruhen lies Petratja die Hollaͤnder ſeiner Gewogenheit und ſeines Schutzes verſichern; ſie bitten, daß D 3

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Zitationshilfe: Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan01_1777/105>, abgerufen am 24.04.2024.