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Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777.

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Kämpfers Geschichte von Japan. Zweites Buch.
und Tai, welches alles einen Kaiser, Prinzen und großen Herrn bedeutet. Sie wer-
den auch genennet Tensin, das ist, Söhne des Himmels, und dergleichen Art anderer
Titel sind noch mehr ihnen beigelegt. Jn dem gemeinen Leben werden dieselben auch öf-
ters Dairi genant, mit welchem Namen aber eigentlich ihr ganzer Hof angedeutet wird;
in eben der Absicht wird der Erbkaiser auch zuweilen genant Kintsjusama, das ist, Haupt
oder Herr des geistlichen Hofs. Wann er von sich selbst redet, nimt er den Titel Tsin
an, und wenn er siegelt, den Titel Maro.

Allein wir müssen noch näher zu unserm Zwecke kommen. Es ist oben schon er-
wähnt, daß die Japaner bis zu dieser Zeit ohne festgesezte Regierungsform gewesen sind,
weder monarchisch noch anders, fast nach Art der Patriarchen gelebt haben, wo die ver-
schiedene Familien unter dem Befehl und Aufsehen ihrer Väter lebten, oder auch denen
Klügsten unter ihnen gehorchten. Es war, sage ich, ohngefehr um diese Zeit, daß sie die
Regierung einem Fürsten zu übergeben beliebten; und es ist daher nicht unwahrscheinlich,
daß die Chineser, welche von Zeit zu Zeit nach Japan kamen, da sie selbst unter einer
monarchischen Regierung bisher so angewachsen waren, nicht wenigen Antheil genommen
haben mögen, die Japaneser zu überreden, eben dergleichen monarchische Regierung vor
andern zu erwählen und vorzuziehen. Und dann konte gewis niemand einen bessern Anspruch
zu der höchsten Gewalt und Ansehen haben, als ein Prinz, welcher von den erstgebohrnen
Nachkommen der Familie des Tensjo Dai Sin in gerader Linie abstamte, und nach dem
wahren Gesez der Erstgeburt den angebohrnen Titel eines Souverains zu haben schien, da-
her er auch zu dem Geschlechte des ersten Regenten ihrer Nation gerechnet wurde, dessen
Heiligkeit und Tugenden er insonderheit geerbet hatte. Eben so werden auch bis auf den
heutigen Tag die von diesem Hause abstammende Prinzen, insonderheit die, welche auf
dem Throne sitzen, als an sich selbst sehr heilige Personen und gleichwie gebohrne Päbste
angesehen. Um nun diese vortheilhafte Meinungen in den Gemüthern ihrer Unterthanen zu
unterhalten, sind sie genöthiget, eine ungemeine Sorgfalt vor ihre geheiligte Personen zu
haben, und solche Dinge vorzunehmen, welche, wenn man sie nach den Gewohnheiten ande-
rer Völker untersuchet, lächerlich und ungereimt scheinen müssen. Es wird nicht undienlich
seyn, einige wenige Beweise davon anzuführen. Dieser Heilige meinet, es würde seiner
Heiligkeit und Ansehen höchst nachtheilig seyn, wann er mit seinen Füßen die Erde berüh-
rete, deswegen mus er auf Menschenschultern allenthalben hingetragen werden, wohin er
wil. So wil man auch durchaus nicht leiden, daß er seine geheiligte Person in die freie
Lust wage, weil die Sonne nicht einmal würdig sey, sein Haupt zu bescheinen. Ja sogar
wird allen Theilen seines Leibes eine solche Heiligkeit zugeschrieben, daß er weder sein Haar,
noch seinen Bart, noch seine Nägel jemals abzuschneiden sich erkühnt. Dem ohngeach-
tet aber, damit diese Dinge nicht zu schändlich und unanständig wachsen, schneidet man

die-

Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Zweites Buch.
und Tai, welches alles einen Kaiſer, Prinzen und großen Herrn bedeutet. Sie wer-
den auch genennet Tenſin, das iſt, Soͤhne des Himmels, und dergleichen Art anderer
Titel ſind noch mehr ihnen beigelegt. Jn dem gemeinen Leben werden dieſelben auch oͤf-
ters Dairi genant, mit welchem Namen aber eigentlich ihr ganzer Hof angedeutet wird;
in eben der Abſicht wird der Erbkaiſer auch zuweilen genant Kintſjuſama, das iſt, Haupt
oder Herr des geiſtlichen Hofs. Wann er von ſich ſelbſt redet, nimt er den Titel Tſin
an, und wenn er ſiegelt, den Titel Maro.

Allein wir muͤſſen noch naͤher zu unſerm Zwecke kommen. Es iſt oben ſchon er-
waͤhnt, daß die Japaner bis zu dieſer Zeit ohne feſtgeſezte Regierungsform geweſen ſind,
weder monarchiſch noch anders, faſt nach Art der Patriarchen gelebt haben, wo die ver-
ſchiedene Familien unter dem Befehl und Aufſehen ihrer Vaͤter lebten, oder auch denen
Kluͤgſten unter ihnen gehorchten. Es war, ſage ich, ohngefehr um dieſe Zeit, daß ſie die
Regierung einem Fuͤrſten zu uͤbergeben beliebten; und es iſt daher nicht unwahrſcheinlich,
daß die Chineſer, welche von Zeit zu Zeit nach Japan kamen, da ſie ſelbſt unter einer
monarchiſchen Regierung bisher ſo angewachſen waren, nicht wenigen Antheil genommen
haben moͤgen, die Japaneſer zu uͤberreden, eben dergleichen monarchiſche Regierung vor
andern zu erwaͤhlen und vorzuziehen. Und dann konte gewis niemand einen beſſern Anſpruch
zu der hoͤchſten Gewalt und Anſehen haben, als ein Prinz, welcher von den erſtgebohrnen
Nachkommen der Familie des Tenſjo Dai Sin in gerader Linie abſtamte, und nach dem
wahren Geſez der Erſtgeburt den angebohrnen Titel eines Souverains zu haben ſchien, da-
her er auch zu dem Geſchlechte des erſten Regenten ihrer Nation gerechnet wurde, deſſen
Heiligkeit und Tugenden er inſonderheit geerbet hatte. Eben ſo werden auch bis auf den
heutigen Tag die von dieſem Hauſe abſtammende Prinzen, inſonderheit die, welche auf
dem Throne ſitzen, als an ſich ſelbſt ſehr heilige Perſonen und gleichwie gebohrne Paͤbſte
angeſehen. Um nun dieſe vortheilhafte Meinungen in den Gemuͤthern ihrer Unterthanen zu
unterhalten, ſind ſie genoͤthiget, eine ungemeine Sorgfalt vor ihre geheiligte Perſonen zu
haben, und ſolche Dinge vorzunehmen, welche, wenn man ſie nach den Gewohnheiten ande-
rer Voͤlker unterſuchet, laͤcherlich und ungereimt ſcheinen muͤſſen. Es wird nicht undienlich
ſeyn, einige wenige Beweiſe davon anzufuͤhren. Dieſer Heilige meinet, es wuͤrde ſeiner
Heiligkeit und Anſehen hoͤchſt nachtheilig ſeyn, wann er mit ſeinen Fuͤßen die Erde beruͤh-
rete, deswegen mus er auf Menſchenſchultern allenthalben hingetragen werden, wohin er
wil. So wil man auch durchaus nicht leiden, daß er ſeine geheiligte Perſon in die freie
Luſt wage, weil die Sonne nicht einmal wuͤrdig ſey, ſein Haupt zu beſcheinen. Ja ſogar
wird allen Theilen ſeines Leibes eine ſolche Heiligkeit zugeſchrieben, daß er weder ſein Haar,
noch ſeinen Bart, noch ſeine Naͤgel jemals abzuſchneiden ſich erkuͤhnt. Dem ohngeach-
tet aber, damit dieſe Dinge nicht zu ſchaͤndlich und unanſtaͤndig wachſen, ſchneidet man

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[174/0274] Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Zweites Buch. und Tai, welches alles einen Kaiſer, Prinzen und großen Herrn bedeutet. Sie wer- den auch genennet Tenſin, das iſt, Soͤhne des Himmels, und dergleichen Art anderer Titel ſind noch mehr ihnen beigelegt. Jn dem gemeinen Leben werden dieſelben auch oͤf- ters Dairi genant, mit welchem Namen aber eigentlich ihr ganzer Hof angedeutet wird; in eben der Abſicht wird der Erbkaiſer auch zuweilen genant Kintſjuſama, das iſt, Haupt oder Herr des geiſtlichen Hofs. Wann er von ſich ſelbſt redet, nimt er den Titel Tſin an, und wenn er ſiegelt, den Titel Maro. Allein wir muͤſſen noch naͤher zu unſerm Zwecke kommen. Es iſt oben ſchon er- waͤhnt, daß die Japaner bis zu dieſer Zeit ohne feſtgeſezte Regierungsform geweſen ſind, weder monarchiſch noch anders, faſt nach Art der Patriarchen gelebt haben, wo die ver- ſchiedene Familien unter dem Befehl und Aufſehen ihrer Vaͤter lebten, oder auch denen Kluͤgſten unter ihnen gehorchten. Es war, ſage ich, ohngefehr um dieſe Zeit, daß ſie die Regierung einem Fuͤrſten zu uͤbergeben beliebten; und es iſt daher nicht unwahrſcheinlich, daß die Chineſer, welche von Zeit zu Zeit nach Japan kamen, da ſie ſelbſt unter einer monarchiſchen Regierung bisher ſo angewachſen waren, nicht wenigen Antheil genommen haben moͤgen, die Japaneſer zu uͤberreden, eben dergleichen monarchiſche Regierung vor andern zu erwaͤhlen und vorzuziehen. Und dann konte gewis niemand einen beſſern Anſpruch zu der hoͤchſten Gewalt und Anſehen haben, als ein Prinz, welcher von den erſtgebohrnen Nachkommen der Familie des Tenſjo Dai Sin in gerader Linie abſtamte, und nach dem wahren Geſez der Erſtgeburt den angebohrnen Titel eines Souverains zu haben ſchien, da- her er auch zu dem Geſchlechte des erſten Regenten ihrer Nation gerechnet wurde, deſſen Heiligkeit und Tugenden er inſonderheit geerbet hatte. Eben ſo werden auch bis auf den heutigen Tag die von dieſem Hauſe abſtammende Prinzen, inſonderheit die, welche auf dem Throne ſitzen, als an ſich ſelbſt ſehr heilige Perſonen und gleichwie gebohrne Paͤbſte angeſehen. Um nun dieſe vortheilhafte Meinungen in den Gemuͤthern ihrer Unterthanen zu unterhalten, ſind ſie genoͤthiget, eine ungemeine Sorgfalt vor ihre geheiligte Perſonen zu haben, und ſolche Dinge vorzunehmen, welche, wenn man ſie nach den Gewohnheiten ande- rer Voͤlker unterſuchet, laͤcherlich und ungereimt ſcheinen muͤſſen. Es wird nicht undienlich ſeyn, einige wenige Beweiſe davon anzufuͤhren. Dieſer Heilige meinet, es wuͤrde ſeiner Heiligkeit und Anſehen hoͤchſt nachtheilig ſeyn, wann er mit ſeinen Fuͤßen die Erde beruͤh- rete, deswegen mus er auf Menſchenſchultern allenthalben hingetragen werden, wohin er wil. So wil man auch durchaus nicht leiden, daß er ſeine geheiligte Perſon in die freie Luſt wage, weil die Sonne nicht einmal wuͤrdig ſey, ſein Haupt zu beſcheinen. Ja ſogar wird allen Theilen ſeines Leibes eine ſolche Heiligkeit zugeſchrieben, daß er weder ſein Haar, noch ſeinen Bart, noch ſeine Naͤgel jemals abzuſchneiden ſich erkuͤhnt. Dem ohngeach- tet aber, damit dieſe Dinge nicht zu ſchaͤndlich und unanſtaͤndig wachſen, ſchneidet man die-

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Zitationshilfe: Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan01_1777/274>, abgerufen am 18.04.2024.