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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

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An Gott
bei
dem Ausruf des Friedens.



Was hör ich? rauschen goldne Flügel?
Posaunet in zertheilter Luft
Ein Seraph, welcher über alle Grabeshügel
Daher fährt, und die Todten ruft?
Was reisset mich empor? ich fühle
Den nahen Himmel; bin ich schon
Hoch über der Gebürge Gipfel, über Stühle
Der Zepterführer weggeflohn?
Hör ich, Du Gott der Erdengötter
Dich loben durch den ganzen Raum
Der neuen Schöpfung, selbst von Deines Glanzes
Spötter,
Der Deine Wunder nannte Traum?

J

An Gott
bei
dem Ausruf des Friedens.



Was hoͤr ich? rauſchen goldne Fluͤgel?
Poſaunet in zertheilter Luft
Ein Seraph, welcher uͤber alle Grabeshuͤgel
Daher faͤhrt, und die Todten ruft?
Was reiſſet mich empor? ich fuͤhle
Den nahen Himmel; bin ich ſchon
Hoch uͤber der Gebuͤrge Gipfel, uͤber Stuͤhle
Der Zepterfuͤhrer weggeflohn?
Hoͤr ich, Du Gott der Erdengoͤtter
Dich loben durch den ganzen Raum
Der neuen Schoͤpfung, ſelbſt von Deines Glanzes
Spoͤtter,
Der Deine Wunder nannte Traum?

J
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[129/0289] An Gott bei dem Ausruf des Friedens. Den 5. Maͤrz 1763. Was hoͤr ich? rauſchen goldne Fluͤgel? Poſaunet in zertheilter Luft Ein Seraph, welcher uͤber alle Grabeshuͤgel Daher faͤhrt, und die Todten ruft? Was reiſſet mich empor? ich fuͤhle Den nahen Himmel; bin ich ſchon Hoch uͤber der Gebuͤrge Gipfel, uͤber Stuͤhle Der Zepterfuͤhrer weggeflohn? Hoͤr ich, Du Gott der Erdengoͤtter Dich loben durch den ganzen Raum Der neuen Schoͤpfung, ſelbſt von Deines Glanzes Spoͤtter, Der Deine Wunder nannte Traum? J

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/289>, abgerufen am 23.04.2024.