Bei Reichenberg, nach Friedrichs Sieg, Besah mein Freund mit Klagen Die Menschen, die der böse Krieg Gottsjämmerlich erschlagen. Dort lag ein Kopf -- hier Arm und Bein, Erbärmlich anzuschauen. Ich bilde mir dies Schlachtfeld ein Und mir fängt an zu grauen.
Ein Korporal aus Habspurgs Heer Lag unter tausend Leichen, Sein Körper, groß und stark und schwer, Zerfezt von Säbelstreichen, War hingefallen in der Schlacht. Ihm lag nach guter Beute, Die irgend ein Husar gemacht, Noch ein Papier zur Seite.
Eine Romanze.
Bei Reichenberg, nach Friedrichs Sieg, Beſah mein Freund mit Klagen Die Menſchen, die der boͤſe Krieg Gottsjaͤmmerlich erſchlagen. Dort lag ein Kopf — hier Arm und Bein, Erbaͤrmlich anzuſchauen. Ich bilde mir dies Schlachtfeld ein Und mir faͤngt an zu grauen.
Ein Korporal aus Habſpurgs Heer Lag unter tauſend Leichen, Sein Koͤrper, groß und ſtark und ſchwer, Zerfezt von Saͤbelſtreichen, War hingefallen in der Schlacht. Ihm lag nach guter Beute, Die irgend ein Huſar gemacht, Noch ein Papier zur Seite.
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Eine Romanze.
Bei Reichenberg, nach Friedrichs Sieg,
Beſah mein Freund mit Klagen
Die Menſchen, die der boͤſe Krieg
Gottsjaͤmmerlich erſchlagen.
Dort lag ein Kopf — hier Arm und Bein,
Erbaͤrmlich anzuſchauen.
Ich bilde mir dies Schlachtfeld ein
Und mir faͤngt an zu grauen.
Ein Korporal aus Habſpurgs Heer
Lag unter tauſend Leichen,
Sein Koͤrper, groß und ſtark und ſchwer,
Zerfezt von Saͤbelſtreichen,
War hingefallen in der Schlacht.
Ihm lag nach guter Beute,
Die irgend ein Huſar gemacht,
Noch ein Papier zur Seite.
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/364>, abgerufen am 28.03.2024.
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