Nein länger kann ichs nicht ertragen, Das ist zu viel, ist gar zu schwer, Das müßte mich zu Boden schlagen, Wenn ich die Stärke selber wär.
Ich habe die Geduld verloren, Die große Leidenträgerin, Die bei mir war, als ich gebohren, Und auferzogen worden bin;
Die nimmer noch von mir gewichen In mancher jämmerlichen Noth: Ach die Geduld ist nun verblichen, Der falsche Milon schlug sie todt.
Mit einem Herzverachtungsstreiche Ward sie getroffen, und mein Herz Weint Thränen über ihrer Leiche Erstarret unter seinem Schmerz.
Elegie auf die Geduld.
Nein laͤnger kann ichs nicht ertragen, Das iſt zu viel, iſt gar zu ſchwer, Das muͤßte mich zu Boden ſchlagen, Wenn ich die Staͤrke ſelber waͤr.
Ich habe die Geduld verloren, Die große Leidentraͤgerin, Die bei mir war, als ich gebohren, Und auferzogen worden bin;
Die nimmer noch von mir gewichen In mancher jaͤmmerlichen Noth: Ach die Geduld iſt nun verblichen, Der falſche Milon ſchlug ſie todt.
Mit einem Herzverachtungsſtreiche Ward ſie getroffen, und mein Herz Weint Thraͤnen uͤber ihrer Leiche Erſtarret unter ſeinem Schmerz.
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Elegie auf die Geduld.
Nein laͤnger kann ichs nicht ertragen,
Das iſt zu viel, iſt gar zu ſchwer,
Das muͤßte mich zu Boden ſchlagen,
Wenn ich die Staͤrke ſelber waͤr.
Ich habe die Geduld verloren,
Die große Leidentraͤgerin,
Die bei mir war, als ich gebohren,
Und auferzogen worden bin;
Die nimmer noch von mir gewichen
In mancher jaͤmmerlichen Noth:
Ach die Geduld iſt nun verblichen,
Der falſche Milon ſchlug ſie todt.
Mit einem Herzverachtungsſtreiche
Ward ſie getroffen, und mein Herz
Weint Thraͤnen uͤber ihrer Leiche
Erſtarret unter ſeinem Schmerz.
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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/456>, abgerufen am 24.04.2024.
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