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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

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Ihr Auge gleicht dem hellen Morgensterne,
Der im Azurnen Aether schwimmt,
Zum Trost des Steuermanns, der noch vom Hafen ferne
Die Fahrt durch wilde Wellen nimmt.
In süßen Blicken spricht Sie mit des Prinzen Seele,
Der feurigen Gefühles voll
Dem jungen Helden gleicht, der einst in Cirons Höhle
Beschenkt ward vom Apoll.
Er geizet gleich der Thetis tapferm Sohne
Mehr nach dem Herzen Seiner Braut,
Als künftig nach dem Glanz der diamantnen Krone,
Die Ihm das Schicksal anvertraut,
Wenn Friedrich, den der Erde Könige verehren,
Sein fernefunkelnd Ziel erreicht,
Und, die bekannte Zahl der Götter zu vermehren,
Nach dem Olympus fleucht:
Nachdem Sein Blick von jungen Antoninen,
Und Marc Aurelen, seinen Thron
Genug umgeben sieht, die mit den Jünglingsmienen
Und stolzen Männerstirnen drohn
Den Feinden Deines Ruhms, und Muth zum Siege
fühlen;
Und wenn der Friede, Land und Heer
Mit Ruhe tränket, des Achilles Leyer spielen,
So [h]ochgestimmt als Er!

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Ihr Auge gleicht dem hellen Morgenſterne,
Der im Azurnen Aether ſchwimmt,
Zum Troſt des Steuermanns, der noch vom Hafen ferne
Die Fahrt durch wilde Wellen nimmt.
In ſuͤßen Blicken ſpricht Sie mit des Prinzen Seele,
Der feurigen Gefuͤhles voll
Dem jungen Helden gleicht, der einſt in Cirons Hoͤhle
Beſchenkt ward vom Apoll.
Er geizet gleich der Thetis tapferm Sohne
Mehr nach dem Herzen Seiner Braut,
Als kuͤnftig nach dem Glanz der diamantnen Krone,
Die Ihm das Schickſal anvertraut,
Wenn Friedrich, den der Erde Koͤnige verehren,
Sein fernefunkelnd Ziel erreicht,
Und, die bekannte Zahl der Goͤtter zu vermehren,
Nach dem Olympus fleucht:
Nachdem Sein Blick von jungen Antoninen,
Und Marc Aurelen, ſeinen Thron
Genug umgeben ſieht, die mit den Juͤnglingsmienen
Und ſtolzen Maͤnnerſtirnen drohn
Den Feinden Deines Ruhms, und Muth zum Siege
fuͤhlen;
Und wenn der Friede, Land und Heer
Mit Ruhe traͤnket, des Achilles Leyer ſpielen,
So [h]ochgeſtimmt als Er!

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[19/0179] Ihr Auge gleicht dem hellen Morgenſterne, Der im Azurnen Aether ſchwimmt, Zum Troſt des Steuermanns, der noch vom Hafen ferne Die Fahrt durch wilde Wellen nimmt. In ſuͤßen Blicken ſpricht Sie mit des Prinzen Seele, Der feurigen Gefuͤhles voll Dem jungen Helden gleicht, der einſt in Cirons Hoͤhle Beſchenkt ward vom Apoll. Er geizet gleich der Thetis tapferm Sohne Mehr nach dem Herzen Seiner Braut, Als kuͤnftig nach dem Glanz der diamantnen Krone, Die Ihm das Schickſal anvertraut, Wenn Friedrich, den der Erde Koͤnige verehren, Sein fernefunkelnd Ziel erreicht, Und, die bekannte Zahl der Goͤtter zu vermehren, Nach dem Olympus fleucht: Nachdem Sein Blick von jungen Antoninen, Und Marc Aurelen, ſeinen Thron Genug umgeben ſieht, die mit den Juͤnglingsmienen Und ſtolzen Maͤnnerſtirnen drohn Den Feinden Deines Ruhms, und Muth zum Siege fuͤhlen; Und wenn der Friede, Land und Heer Mit Ruhe traͤnket, des Achilles Leyer ſpielen, So hochgeſtimmt als Er! B 2

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/179>, abgerufen am 28.03.2024.