Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

Bild:
<< vorherige Seite

Mit ihr macht ers bald aus, es ist geschehn der Schluß,
Daß sie sich packen soll, daß sie nun weichen muß.
Sie darf nunmehro nicht an keine Macht gedenken,
Sonst wird der König sie gewißlich lassen henken.
Ein jeder nehm sich nur vor diesem Weib in acht!
Auf daß er nicht mit ihr werd auf den Bau gebracht.
Sie glaub mir sicherlich, sie wird an ihm den finden,
Der ihre Hände wird auflösen und aufbinden:
Sie hoffe nur getrost, indem ich weiter geh,
Sie leb indeß vergnügt, ich sage ein Adieu.



Mit ihr macht ers bald aus, es iſt geſchehn der Schluß,
Daß ſie ſich packen ſoll, daß ſie nun weichen muß.
Sie darf nunmehro nicht an keine Macht gedenken,
Sonſt wird der Koͤnig ſie gewißlich laſſen henken.
Ein jeder nehm ſich nur vor dieſem Weib in acht!
Auf daß er nicht mit ihr werd auf den Bau gebracht.
Sie glaub mir ſicherlich, ſie wird an ihm den finden,
Der ihre Haͤnde wird aufloͤſen und aufbinden:
Sie hoffe nur getroſt, indem ich weiter geh,
Sie leb indeß vergnuͤgt, ich ſage ein Adieu.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <pb facs="#f0509" n="349"/>
              <l>Mit ihr macht ers bald aus, es i&#x017F;t ge&#x017F;chehn der Schluß,</l><lb/>
              <l>Daß &#x017F;ie &#x017F;ich packen &#x017F;oll, daß &#x017F;ie nun weichen muß.</l><lb/>
              <l>Sie darf nunmehro nicht an keine Macht gedenken,</l><lb/>
              <l>Son&#x017F;t wird der Ko&#x0364;nig &#x017F;ie gewißlich la&#x017F;&#x017F;en henken.</l><lb/>
              <l>Ein jeder nehm &#x017F;ich nur vor die&#x017F;em Weib in acht!</l><lb/>
              <l>Auf daß er nicht mit ihr werd auf den Bau gebracht.</l><lb/>
              <l>Sie glaub mir &#x017F;icherlich, &#x017F;ie wird an ihm den finden,</l><lb/>
              <l>Der ihre Ha&#x0364;nde wird auflo&#x0364;&#x017F;en und aufbinden:</l><lb/>
              <l>Sie hoffe nur getro&#x017F;t, indem ich weiter geh,</l><lb/>
              <l>Sie leb indeß vergnu&#x0364;gt, ich &#x017F;age ein Adieu.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[349/0509] Mit ihr macht ers bald aus, es iſt geſchehn der Schluß, Daß ſie ſich packen ſoll, daß ſie nun weichen muß. Sie darf nunmehro nicht an keine Macht gedenken, Sonſt wird der Koͤnig ſie gewißlich laſſen henken. Ein jeder nehm ſich nur vor dieſem Weib in acht! Auf daß er nicht mit ihr werd auf den Bau gebracht. Sie glaub mir ſicherlich, ſie wird an ihm den finden, Der ihre Haͤnde wird aufloͤſen und aufbinden: Sie hoffe nur getroſt, indem ich weiter geh, Sie leb indeß vergnuͤgt, ich ſage ein Adieu.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/509
Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/509>, abgerufen am 24.04.2024.