Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Abtheilung.
Buchstaben ein Mehreres vorkommen. Jtzt wollen
wir nur noch betrachten, was dieses Gaumensegel
für eine Bestimmung, für Verrichtungen hat.(*)

§. 62.

Erstens: Wenn es in der Mitte gerade her-
abhanget, und die Zunge mit ihrem hinteren Theil
so niedrig liegt, daß sie das Läppchen nicht berührt,
so sind beyde Kanäle offen, und da zieht die Luft
zugleich durch Mund und Nase frey aus und ein.
Tab. IV. Fig. 1.

Zweytens: kann das Läppchen beyde Kanä-
le zugleich schließen, wenn es sich mit seinem Ran-
de an die hintere Wand des Schlundes anlegt,
und der hintere Theil der Zunge sich bis an den

weichen
(*) Jch habe dieses Gaumensegel in allen meinen
Profilköpfen, um alle Weitläufigkeit und Jrrung zu
vermeiden, immer nur durch ein Fleischläppchen oder
Kläppchen angedeutet. Lieutaud nennt es auch eine
Klappe. Siehe seine Zergliederungskunst. Leipz. 1782.
pag. 337.

III. Abtheilung.
Buchſtaben ein Mehreres vorkommen. Jtzt wollen
wir nur noch betrachten, was dieſes Gaumenſegel
fuͤr eine Beſtimmung, fuͤr Verrichtungen hat.(*)

§. 62.

Erſtens: Wenn es in der Mitte gerade her-
abhanget, und die Zunge mit ihrem hinteren Theil
ſo niedrig liegt, daß ſie das Laͤppchen nicht beruͤhrt,
ſo ſind beyde Kanaͤle offen, und da zieht die Luft
zugleich durch Mund und Naſe frey aus und ein.
Tab. IV. Fig. 1.

Zweytens: kann das Laͤppchen beyde Kanaͤ-
le zugleich ſchließen, wenn es ſich mit ſeinem Ran-
de an die hintere Wand des Schlundes anlegt,
und der hintere Theil der Zunge ſich bis an den

weichen
(*) Jch habe dieſes Gaumenſegel in allen meinen
Profilkoͤpfen, um alle Weitlaͤufigkeit und Jrrung zu
vermeiden, immer nur durch ein Fleiſchlaͤppchen oder
Klaͤppchen angedeutet. Lieutaud nennt es auch eine
Klappe. Siehe ſeine Zergliederungskunſt. Leipz. 1782.
pag. 337.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0144" n="110"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III</hi>. Abtheilung.</hi></fw><lb/>
Buch&#x017F;taben ein Mehreres vorkommen. Jtzt wollen<lb/>
wir nur noch betrachten, was die&#x017F;es Gaumen&#x017F;egel<lb/>
fu&#x0364;r eine Be&#x017F;timmung, fu&#x0364;r Verrichtungen hat.<note place="foot" n="(*)">Jch habe die&#x017F;es Gaumen&#x017F;egel in allen meinen<lb/>
Profilko&#x0364;pfen, um alle Weitla&#x0364;ufigkeit und Jrrung zu<lb/>
vermeiden, immer nur durch ein Flei&#x017F;chla&#x0364;ppchen oder<lb/>
Kla&#x0364;ppchen angedeutet. <hi rendition="#aq">Lieutaud</hi> nennt es auch eine<lb/>
Klappe. Siehe &#x017F;eine Zergliederungskun&#x017F;t. Leipz. 1782.<lb/><hi rendition="#aq">pag. 337.</hi></note></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 62.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#b">Er&#x017F;tens</hi>: Wenn es in der Mitte gerade her-<lb/>
abhanget, und die Zunge mit ihrem hinteren Theil<lb/>
&#x017F;o niedrig liegt, daß &#x017F;ie das La&#x0364;ppchen nicht beru&#x0364;hrt,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;ind beyde Kana&#x0364;le offen, und da zieht die Luft<lb/>
zugleich durch Mund und Na&#x017F;e frey aus und ein.<lb/><hi rendition="#aq">Tab. IV. Fig. 1.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#b">Zweytens</hi>: kann das La&#x0364;ppchen beyde Kana&#x0364;-<lb/>
le zugleich &#x017F;chließen, wenn es &#x017F;ich mit &#x017F;einem Ran-<lb/>
de an die hintere Wand des Schlundes anlegt,<lb/>
und der hintere Theil der Zunge &#x017F;ich bis an den<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">weichen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[110/0144] III. Abtheilung. Buchſtaben ein Mehreres vorkommen. Jtzt wollen wir nur noch betrachten, was dieſes Gaumenſegel fuͤr eine Beſtimmung, fuͤr Verrichtungen hat. (*) §. 62. Erſtens: Wenn es in der Mitte gerade her- abhanget, und die Zunge mit ihrem hinteren Theil ſo niedrig liegt, daß ſie das Laͤppchen nicht beruͤhrt, ſo ſind beyde Kanaͤle offen, und da zieht die Luft zugleich durch Mund und Naſe frey aus und ein. Tab. IV. Fig. 1. Zweytens: kann das Laͤppchen beyde Kanaͤ- le zugleich ſchließen, wenn es ſich mit ſeinem Ran- de an die hintere Wand des Schlundes anlegt, und der hintere Theil der Zunge ſich bis an den weichen (*) Jch habe dieſes Gaumenſegel in allen meinen Profilkoͤpfen, um alle Weitlaͤufigkeit und Jrrung zu vermeiden, immer nur durch ein Fleiſchlaͤppchen oder Klaͤppchen angedeutet. Lieutaud nennt es auch eine Klappe. Siehe ſeine Zergliederungskunſt. Leipz. 1782. pag. 337.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/144
Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/144>, abgerufen am 16.04.2024.