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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

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Von den Werkzeugen der Sprache.
von dem englischen th nichts. Das böhmische ersch
das ungarische gy sind allen übrigen fremd u. s. w.
Genug, alles stimmt zu dem Beweis mit ein,
daß ausser der Stimmritze kein eigener Werkzeug für
die Sprache erschaffen worden ist, und daß uns die
Nase, der Mund, die Zunge, die Zähne und die
Lippen ursprünglich eben so wenig zum Sprechen
gegeben worden sind, als die Finger zum Flöthen-
spielen und die Augen zum Lesen, obwohl sie nach
der Hand durch Erfindungen nöthige Werkzeuge
dazu geworden sind.



Von
M

Von den Werkzeugen der Sprache.
von dem engliſchen th nichts. Das boͤhmiſche ersch
das ungariſche gy ſind allen uͤbrigen fremd u. ſ. w.
Genug, alles ſtimmt zu dem Beweis mit ein,
daß auſſer der Stimmritze kein eigener Werkzeug fuͤr
die Sprache erſchaffen worden iſt, und daß uns die
Naſe, der Mund, die Zunge, die Zaͤhne und die
Lippen urſpruͤnglich eben ſo wenig zum Sprechen
gegeben worden ſind, als die Finger zum Floͤthen-
ſpielen und die Augen zum Leſen, obwohl ſie nach
der Hand durch Erfindungen noͤthige Werkzeuge
dazu geworden ſind.



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M
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[177/0223] Von den Werkzeugen der Sprache. von dem engliſchen th nichts. Das boͤhmiſche ersch das ungariſche gy ſind allen uͤbrigen fremd u. ſ. w. Genug, alles ſtimmt zu dem Beweis mit ein, daß auſſer der Stimmritze kein eigener Werkzeug fuͤr die Sprache erſchaffen worden iſt, und daß uns die Naſe, der Mund, die Zunge, die Zaͤhne und die Lippen urſpruͤnglich eben ſo wenig zum Sprechen gegeben worden ſind, als die Finger zum Floͤthen- ſpielen und die Augen zum Leſen, obwohl ſie nach der Hand durch Erfindungen noͤthige Werkzeuge dazu geworden ſind. Von M

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Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/223>, abgerufen am 19.04.2024.