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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

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IV. Abtheilung.
len hier mit dem allgemeinen N, wie es in dem
gewöhnlichen Alphabethe aller Sprachen lautet, den
Anfang machen. Die übrigen drey sind nur Abwei-
chungen, derer Zergliederung sodann auch nachfolgen
soll. Dieses N ist, wie es in Natur, oder im La-
teinischen in Nomen lautet, ein Mitlauter der drit-
ten Klasse, nämlich ein einfacher Stimmit-
lauter
, den man sonst auch den Naselaut nennet.
Seine Lage:

1. Die Stimmritze tönet.
2. Die Nase ist offen.
3. Die Zunge liegt mit ihrer flachgedrückten
Spitze gleich hinter den obern Schneide-
zähnen an dem Gaumen, und schließt den
Zungenkanal ganz zu.
4. Die Zähne sind ohne allem Antheil.
5. Der Mund willkührlich weit offen.

Hieraus wird man gleich bemerken, daß N von
dem vorhergehenden Buchstaben M nur in dem un-
terschieden ist, daß dort die Lippen, hier aber
die Zunge den Zungenkanal schließet, übrigens aber

die

IV. Abtheilung.
len hier mit dem allgemeinen N, wie es in dem
gewoͤhnlichen Alphabethe aller Sprachen lautet, den
Anfang machen. Die uͤbrigen drey ſind nur Abwei-
chungen, derer Zergliederung ſodann auch nachfolgen
ſoll. Dieſes N iſt, wie es in Natur, oder im La-
teiniſchen in Nomen lautet, ein Mitlauter der drit-
ten Klaſſe, naͤmlich ein einfacher Stimmit-
lauter
, den man ſonſt auch den Naſelaut nennet.
Seine Lage:

1. Die Stimmritze toͤnet.
2. Die Naſe iſt offen.
3. Die Zunge liegt mit ihrer flachgedruͤckten
Spitze gleich hinter den obern Schneide-
zaͤhnen an dem Gaumen, und ſchließt den
Zungenkanal ganz zu.
4. Die Zaͤhne ſind ohne allem Antheil.
5. Der Mund willkuͤhrlich weit offen.

Hieraus wird man gleich bemerken, daß N von
dem vorhergehenden Buchſtaben M nur in dem un-
terſchieden iſt, daß dort die Lippen, hier aber
die Zunge den Zungenkanal ſchließet, uͤbrigens aber

die
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[310/0370] IV. Abtheilung. len hier mit dem allgemeinen N, wie es in dem gewoͤhnlichen Alphabethe aller Sprachen lautet, den Anfang machen. Die uͤbrigen drey ſind nur Abwei- chungen, derer Zergliederung ſodann auch nachfolgen ſoll. Dieſes N iſt, wie es in Natur, oder im La- teiniſchen in Nomen lautet, ein Mitlauter der drit- ten Klaſſe, naͤmlich ein einfacher Stimmit- lauter, den man ſonſt auch den Naſelaut nennet. Seine Lage: 1. Die Stimmritze toͤnet. 2. Die Naſe iſt offen. 3. Die Zunge liegt mit ihrer flachgedruͤckten Spitze gleich hinter den obern Schneide- zaͤhnen an dem Gaumen, und ſchließt den Zungenkanal ganz zu. 4. Die Zaͤhne ſind ohne allem Antheil. 5. Der Mund willkuͤhrlich weit offen. Hieraus wird man gleich bemerken, daß N von dem vorhergehenden Buchſtaben M nur in dem un- terſchieden iſt, daß dort die Lippen, hier aber die Zunge den Zungenkanal ſchließet, uͤbrigens aber die

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Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/370>, abgerufen am 29.03.2024.