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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

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Von der Sprachmaschine.
noch nie so viel Mühe und Arbeit erfordern wird,
als nur ein gemeines Klavier oder Pianoforte. Es
darf sich daher derjenige, der sich nach meiner Be-
schreibung eine solche Sprachmaschine verfertigen,
und damit weitere Versuche anstellen will, durch
die Weitläufigkeit nicht abschrecken lassen. Zu dem
werde ich alle mögliche Mühe anwenden ihre
Struktur in allen Theilen auf das ausführlichste
und deutlichste zu erklären um jedermann in den
Stand zu setzen, sie sogleich nachzuahmen. Jch
werde einen jeden Theil insbesondere vornehmen,
und durch Hülfe der Kupfertafeln erläutern, immer
dabey das noch Mangelhafte anzeigen, und zuwei-
len auch Vorschläge zu Verbesserungen hinzusetzen,
die ich aus Mangel der Zeit selbst noch nicht habe
in das Werk richten können. Es wird ferner ge-
zeigt werden, wie jeder Buchstab hervorgebracht
wird, und am Ende soll, um alles geschwinder
beysammen zu finden, folglich das Spielen auf
der Maschine zu erleichtern, eine in das Kürzere
zusammengefaßte Anleitung beygefügt werden.

§. 212.

Von der Sprachmaſchine.
noch nie ſo viel Muͤhe und Arbeit erfordern wird,
als nur ein gemeines Klavier oder Pianoforte. Es
darf ſich daher derjenige, der ſich nach meiner Be-
ſchreibung eine ſolche Sprachmaſchine verfertigen,
und damit weitere Verſuche anſtellen will, durch
die Weitlaͤufigkeit nicht abſchrecken laſſen. Zu dem
werde ich alle moͤgliche Muͤhe anwenden ihre
Struktur in allen Theilen auf das ausfuͤhrlichſte
und deutlichſte zu erklaͤren um jedermann in den
Stand zu ſetzen, ſie ſogleich nachzuahmen. Jch
werde einen jeden Theil insbeſondere vornehmen,
und durch Huͤlfe der Kupfertafeln erlaͤutern, immer
dabey das noch Mangelhafte anzeigen, und zuwei-
len auch Vorſchlaͤge zu Verbeſſerungen hinzuſetzen,
die ich aus Mangel der Zeit ſelbſt noch nicht habe
in das Werk richten koͤnnen. Es wird ferner ge-
zeigt werden, wie jeder Buchſtab hervorgebracht
wird, und am Ende ſoll, um alles geſchwinder
beyſammen zu finden, folglich das Spielen auf
der Maſchine zu erleichtern, eine in das Kuͤrzere
zuſammengefaßte Anleitung beygefuͤgt werden.

§. 212.
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[409/0473] Von der Sprachmaſchine. noch nie ſo viel Muͤhe und Arbeit erfordern wird, als nur ein gemeines Klavier oder Pianoforte. Es darf ſich daher derjenige, der ſich nach meiner Be- ſchreibung eine ſolche Sprachmaſchine verfertigen, und damit weitere Verſuche anſtellen will, durch die Weitlaͤufigkeit nicht abſchrecken laſſen. Zu dem werde ich alle moͤgliche Muͤhe anwenden ihre Struktur in allen Theilen auf das ausfuͤhrlichſte und deutlichſte zu erklaͤren um jedermann in den Stand zu ſetzen, ſie ſogleich nachzuahmen. Jch werde einen jeden Theil insbeſondere vornehmen, und durch Huͤlfe der Kupfertafeln erlaͤutern, immer dabey das noch Mangelhafte anzeigen, und zuwei- len auch Vorſchlaͤge zu Verbeſſerungen hinzuſetzen, die ich aus Mangel der Zeit ſelbſt noch nicht habe in das Werk richten koͤnnen. Es wird ferner ge- zeigt werden, wie jeder Buchſtab hervorgebracht wird, und am Ende ſoll, um alles geſchwinder beyſammen zu finden, folglich das Spielen auf der Maſchine zu erleichtern, eine in das Kuͤrzere zuſammengefaßte Anleitung beygefuͤgt werden. §. 212.

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Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/473>, abgerufen am 24.04.2024.