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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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Der Weibspersonen
berühmbten Jungfrawen/ mit Bildnissen der Voreltern Con-
terfeitet ist: Dergleichen auch eine gar schöne in der Fran-
ziscaner Kloster daselbsten zu sehen ist.

Crispin. de Bas, ein fürtrefflicher künstler in Kupffer-
stechen/ hat zwo Töchter gehabt/ welche auch sehr künstlich
in Kupffer haben stechen können/ wie derselben stück in etli-
chen kunstbüchern gefunden werden/ deren einer Name Mag-
dalena de Bas.

Zwingerus in Theatro, Lipsius vnd Tiraquellus,
gedencken etlicher Weibespersonen/ welche in der Maler-
kunst sehr excellent gewesen.

Summa/ vnd zum beschlus dieses Capitels/ dieses ist
der Wiibespersonen herrlichste vnnd köstlichste Schmuck/
wann sie Gottesfürchtig/ Schamhafftig/ vnd doch Hold-
selig seyn/ Tugendsame feine Haußhälterin geben/ vnd die
Hände nicht nur allein mit Gold/ Stein/ Perlen Armbän-
dern vnd dergleichen geschmeiden/ sondern vielmehr mit fei-
ner reiner vnd nützlicher arbeit zieren/ wie eins mals ein für-
nehmer Herr sagte/ da er zu Basstano/ in Italien/
derselbigen Weiber künstliches vnd embsi-
ges Seiden spinnen sahe.



Von der Handwercker stecken vnd noth-
leiden/ woher es komme/ vnd wessen sie sich
hierinnen erinnern/ verhalten vnd trösten sollen.

GOtt der HErr hatte bey den alten Jüdischen Kirchen-
Ceremonien verordnet vnd befohlen/ daß man die
zu langbrennende Tochten an den Liechten vnnd

Lampen

Der Weibsperſonen
beruͤhmbten Jungfrawen/ mit Bildniſſen der Voreltern Con-
terfeitet iſt: Dergleichen auch eine gar ſchoͤne in der Fran-
ziſcaner Kloſter daſelbſten zu ſehen iſt.

Criſpin. de Bas, ein fuͤrtrefflicher kuͤnſtler in Kupffer-
ſtechen/ hat zwo Toͤchter gehabt/ welche auch ſehr kuͤnſtlich
in Kupffer haben ſtechen koͤnnen/ wie derſelben ſtuͤck in etli-
chen kunſtbuͤchern gefunden werden/ deren einer Name Mag-
dalena de Bas.

Zwingerus in Theatro, Lipſius vnd Tiraquellus,
gedencken etlicher Weibesperſonen/ welche in der Maler-
kunſt ſehr excellent geweſen.

Summa/ vnd zum beſchlus dieſes Capitels/ dieſes iſt
der Wiibesperſonen herrlichſte vnnd koͤſtlichſte Schmuck/
wann ſie Gottesfuͤrchtig/ Schamhafftig/ vnd doch Hold-
ſelig ſeyn/ Tugendſame feine Haußhaͤlterin geben/ vnd die
Haͤnde nicht nur allein mit Gold/ Stein/ Perlen Armbaͤn-
dern vnd dergleichen geſchmeiden/ ſondern vielmehr mit fei-
ner reiner vnd nuͤtzlicher arbeit zieren/ wie eins mals ein fuͤr-
nehmer Herr ſagte/ da er zu Baſſtano/ in Italien/
derſelbigen Weiber kuͤnſtliches vnd embſi-
ges Seiden ſpinnen ſahe.



Von der Handwercker ſtecken vnd noth-
leiden/ woher es komme/ vnd weſſen ſie ſich
hierinnen erinnern/ verhalten vnd troͤſten ſollen.

GOtt der HErr hatte bey den alten Juͤdiſchen Kirchẽ-
Ceremonien verordnet vnd befohlen/ daß man die
zu langbrennende Tochten an den Liechten vnnd

Lampen
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[230/0242] Der Weibsperſonen beruͤhmbten Jungfrawen/ mit Bildniſſen der Voreltern Con- terfeitet iſt: Dergleichen auch eine gar ſchoͤne in der Fran- ziſcaner Kloſter daſelbſten zu ſehen iſt. Criſpin. de Bas, ein fuͤrtrefflicher kuͤnſtler in Kupffer- ſtechen/ hat zwo Toͤchter gehabt/ welche auch ſehr kuͤnſtlich in Kupffer haben ſtechen koͤnnen/ wie derſelben ſtuͤck in etli- chen kunſtbuͤchern gefunden werden/ deren einer Name Mag- dalena de Bas. Zwingerus in Theatro, Lipſius vnd Tiraquellus, gedencken etlicher Weibesperſonen/ welche in der Maler- kunſt ſehr excellent geweſen. Summa/ vnd zum beſchlus dieſes Capitels/ dieſes iſt der Wiibesperſonen herrlichſte vnnd koͤſtlichſte Schmuck/ wann ſie Gottesfuͤrchtig/ Schamhafftig/ vnd doch Hold- ſelig ſeyn/ Tugendſame feine Haußhaͤlterin geben/ vnd die Haͤnde nicht nur allein mit Gold/ Stein/ Perlen Armbaͤn- dern vnd dergleichen geſchmeiden/ ſondern vielmehr mit fei- ner reiner vnd nuͤtzlicher arbeit zieren/ wie eins mals ein fuͤr- nehmer Herr ſagte/ da er zu Baſſtano/ in Italien/ derſelbigen Weiber kuͤnſtliches vnd embſi- ges Seiden ſpinnen ſahe. Von der Handwercker ſtecken vnd noth- leiden/ woher es komme/ vnd weſſen ſie ſich hierinnen erinnern/ verhalten vnd troͤſten ſollen. GOtt der HErr hatte bey den alten Juͤdiſchen Kirchẽ- Ceremonien verordnet vnd befohlen/ daß man die zu langbrennende Tochten an den Liechten vnnd Lampen

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/242>, abgerufen am 28.03.2024.