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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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vnd Handwerck getrieben werden.
web/ dessen Gemächt vnnd Gebrauch fast vnzehlich. Daher
gesagt wird: Lini necessitas prope aequalis pani, Das ist:Iac. Borni. JC
Leinen Geräth ist fast so nötig als das liebe Brod.
VIII. Mercurius, bedeutet allerley Materien/ auch Me-
tallen/ vnd viel ander Gezeug/ daraus die Handwercker vnd
Künstler zu arbeiten haben. Item/ Kauffmanschafft/ welche
die gemachte Arbeit verhandthieret vnd verschicket/ vnd Spe-
cereyen vnd ander Wahren dargegen bringt.

Welche Zugehörung vnd Nothdurfft/ wann jeder ab-
sonderlich/ vnd alle sämptlich recht betrachtet werden/ würd
sich im selbigen Thun eine solche Weitläufftigkeit befinden/
welche freylich wol der gantzen Welt zu vnzehlichen gebrauch
vnd Nutzen genug zu arbeiten vnd handthieren gibt/ wie man
auch aus Erfahrung wissen kan/ vnd gestendig seyn muß.

(Nota Jetzt erzehlten Nothdurfft/ Handels vnd Wan-
dels/ Kauffmanschafften vnd Handgewercken/ auch allerley
köstlichen Wahren/ geschicht meldung/ im Propheten Ezech.
Cap. 27. vnd 28. wie auch in der Offenbahrung Johan. Cap.
18. da die Herrligkeit der Stad Tyri vnd Babylonis beschrie-
ben wird.)

Von Vernewerung vnd Verbesserung
der Handwercks Künsten.

DIe Rechtsgelarten sagen gar wol: Omne artificiun perIn Digg.
exercitium recipit incrementum. Vnd der Vers
lautet: Profert, commutat, concludit & omnia tempus.
Der Teutsche sagt: Fleiß bringt Nahrung/ Zeit bringt Erfah-
rung. Syrach sagt: Daß man viel erfahre/ wann man einemSyr. 39.
Ding nachdencke/ Vnd Virgilius Ut varias usus meditan-
do extunderet artes,
Daher Eoban. Hessus auch schreibt:Ie descr. [ - 1 Zeichen fehlt]rb.
Norib.

-- Nostros melior pervenit in annos

Glo-
L iij
vnd Handwerck getrieben werden.
web/ deſſen Gemaͤcht vnnd Gebrauch faſt vnzehlich. Daher
geſagt wird: Lini neceſſitas propè æqualis pani, Das iſt:Iac. Borni. JC
Leinen Geraͤth iſt faſt ſo noͤtig als das liebe Brod.
VIII. Mercurius, bedeutet allerley Materien/ auch Me-
tallen/ vnd viel ander Gezeug/ daraus die Handwercker vnd
Kuͤnſtler zu arbeiten haben. Item/ Kauffmanſchafft/ welche
die gemachte Arbeit verhandthieret vnd verſchicket/ vnd Spe-
cereyen vnd ander Wahren dargegen bringt.

Welche Zugehoͤrung vnd Nothdurfft/ wann jeder ab-
ſonderlich/ vnd alle ſaͤmptlich recht betrachtet werden/ wuͤrd
ſich im ſelbigen Thun eine ſolche Weitlaͤufftigkeit befinden/
welche freylich wol der gantzen Welt zu vnzehlichen gebrauch
vnd Nutzen genug zu arbeiten vnd handthieren gibt/ wie man
auch aus Erfahrung wiſſen kan/ vnd geſtendig ſeyn muß.

(Nota Jetzt erzehlten Nothdurfft/ Handels vnd Wan-
dels/ Kauffmanſchafften vnd Handgewercken/ auch allerley
koͤſtlichen Wahren/ geſchicht meldung/ im Propheten Ezech.
Cap. 27. vnd 28. wie auch in der Offenbahrung Johan. Cap.
18. da die Herrligkeit der Stad Tyri vnd Babylonis beſchrie-
ben wird.)

Von Vernewerung vnd Verbeſſerung
der Handwercks Kuͤnſten.

DIe Rechtsgelarten ſagen gar wol: Omne artificiũ perIn Digg.
exercitium recipit incrementum. Vnd der Vers
lautet: Profert, commutat, concludit & omnia tempus.
Der Teutſche ſagt: Fleiß bringt Nahrung/ Zeit bringt Erfah-
rung. Syrach ſagt: Daß man viel erfahre/ wann man einemSyr. 39.
Ding nachdencke/ Vnd Virgilius Ut varias uſus meditan-
do extunderet artes,
Daher Eoban. Heſſus auch ſchreibt:Ie deſcr. [ – 1 Zeichen fehlt]rb.
Norib.

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[85/0097] vnd Handwerck getrieben werden. web/ deſſen Gemaͤcht vnnd Gebrauch faſt vnzehlich. Daher geſagt wird: Lini neceſſitas propè æqualis pani, Das iſt: Leinen Geraͤth iſt faſt ſo noͤtig als das liebe Brod. VIII. Mercurius, bedeutet allerley Materien/ auch Me- tallen/ vnd viel ander Gezeug/ daraus die Handwercker vnd Kuͤnſtler zu arbeiten haben. Item/ Kauffmanſchafft/ welche die gemachte Arbeit verhandthieret vnd verſchicket/ vnd Spe- cereyen vnd ander Wahren dargegen bringt. Welche Zugehoͤrung vnd Nothdurfft/ wann jeder ab- ſonderlich/ vnd alle ſaͤmptlich recht betrachtet werden/ wuͤrd ſich im ſelbigen Thun eine ſolche Weitlaͤufftigkeit befinden/ welche freylich wol der gantzen Welt zu vnzehlichen gebrauch vnd Nutzen genug zu arbeiten vnd handthieren gibt/ wie man auch aus Erfahrung wiſſen kan/ vnd geſtendig ſeyn muß. (Nota Jetzt erzehlten Nothdurfft/ Handels vnd Wan- dels/ Kauffmanſchafften vnd Handgewercken/ auch allerley koͤſtlichen Wahren/ geſchicht meldung/ im Propheten Ezech. Cap. 27. vnd 28. wie auch in der Offenbahrung Johan. Cap. 18. da die Herrligkeit der Stad Tyri vnd Babylonis beſchrie- ben wird.) Von Vernewerung vnd Verbeſſerung der Handwercks Kuͤnſten. DIe Rechtsgelarten ſagen gar wol: Omne artificiũ per exercitium recipit incrementum. Vnd der Vers lautet: Profert, commutat, concludit & omnia tempus. Der Teutſche ſagt: Fleiß bringt Nahrung/ Zeit bringt Erfah- rung. Syrach ſagt: Daß man viel erfahre/ wann man einem Ding nachdencke/ Vnd Virgilius Ut varias uſus meditan- do extunderet artes, Daher Eoban. Heſſus auch ſchreibt: — Noſtros melior pervenit in annos In Digg. Syr. 39. Ie deſcr. _rb. Norib. Glo- L iij

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/97>, abgerufen am 29.03.2024.