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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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rechter werth vnd gebrauch
Gifft/ etc. vnd ander vnheil des Leibes vnd Lebens verursa-
chet wird. Vnd seind solche verfälscher in warheit intoxi-
catores, aegritudinum causatores, hominum extinucto-
res, Sangvinarii, crudi carnifices, & naturae hostes,
das
ist: Gifft beybringer/ vrsacher der Kranckheiten/ Leuts-
mörder/ ja hencker vnd der Natur feinde. Vnd in specie
kömpt daraus dieses: Die verfelschten Weine schaden
Manns vnd Weibspersonen/ verursachen vielen Weibern
vnfruchtbarkeit/ vnzeitige Geburten/ treiben die Kinder abe/
verderben vnnd benehmen den seugenden Frawen die Milch/
bringen Gicht/ Zipperlin/ Lähmung/ Darm vnd Nieren-
kranckheiten/ Stein/ Gries/ Benehmen auch nicht/ son-
dern vermehren den Durst/ etc vnd scheinet (natura tanti
scelcris ultrice
) das Gott offt mit mißwachs des Weins da-
runb straffe/ weil man seine gute gesunde Gaben also verfelschet/
welches thun hujus toxici ac latrocinij curam agentes.
[ - 1 Zeichen fehlt]rasinus.Vnd saget Erasmus abermals hiervon: qui num mum
defraudat, poenas graves luit, qui vinum corrumpit, vi-
taeac virium robur naturalißimum, impunis est,
das ist:
die Müntzverfelscher werden hertiglich gestrafft/
welche aberden Wein/ als des lebens
vnd der kräfften natürliche auffent-
halt verderben/ lest mann
vngestrafft.



Das

rechter werth vnd gebrauch
Gifft/ ꝛc. vnd ander vnheil des Leibes vnd Lebens verurſa-
chet wird. Vnd ſeind ſolche verfaͤlſcher in warheit intoxi-
catores, ægritudinum cauſatores, hominum extinucto-
res, Sangvinarii, crudi carnifices, & naturæ hoſtes,
das
iſt: Gifft beybringer/ vrſacher der Kranckheiten/ Leuts-
moͤrder/ ja hencker vnd der Natur feinde. Vnd in ſpecie
koͤmpt daraus dieſes: Die verfelſchten Weine ſchaden
Manns vnd Weibsperſonen/ verurſachen vielen Weibern
vnfruchtbarkeit/ vnzeitige Geburten/ treiben die Kinder abe/
verderben vnnd benehmen den ſeugenden Frawen die Milch/
bringen Gicht/ Zipperlin/ Laͤhmung/ Darm vnd Nieren-
kranckheiten/ Stein/ Gries/ Benehmen auch nicht/ ſon-
dern vermehren den Durſt/ ꝛc vnd ſcheinet (naturâ tanti
ſcelcris ultrice
) das Gott offt mit mißwachs des Weins da-
rũb ſtraffe/ weil man ſeine gute geſunde Gabẽ alſo verfelſchet/
welches thun hujus toxici ac latrocinij curam agentes.
[ – 1 Zeichen fehlt]raſinus.Vnd ſaget Eraſmus abermals hiervon: qui num mum
defraudat, pœnas graves luit, qui vinum corrumpit, vi-
tæac virium robur naturalißimum, impunis eſt,
das iſt:
die Muͤntzverfelſcher werden hertiglich geſtrafft/
welche aberden Wein/ als des lebens
vnd der kraͤfften natuͤrliche auffent-
halt verderben/ leſt mann
vngeſtrafft.



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[184/0196] rechter werth vnd gebrauch Gifft/ ꝛc. vnd ander vnheil des Leibes vnd Lebens verurſa- chet wird. Vnd ſeind ſolche verfaͤlſcher in warheit intoxi- catores, ægritudinum cauſatores, hominum extinucto- res, Sangvinarii, crudi carnifices, & naturæ hoſtes, das iſt: Gifft beybringer/ vrſacher der Kranckheiten/ Leuts- moͤrder/ ja hencker vnd der Natur feinde. Vnd in ſpecie koͤmpt daraus dieſes: Die verfelſchten Weine ſchaden Manns vnd Weibsperſonen/ verurſachen vielen Weibern vnfruchtbarkeit/ vnzeitige Geburten/ treiben die Kinder abe/ verderben vnnd benehmen den ſeugenden Frawen die Milch/ bringen Gicht/ Zipperlin/ Laͤhmung/ Darm vnd Nieren- kranckheiten/ Stein/ Gries/ Benehmen auch nicht/ ſon- dern vermehren den Durſt/ ꝛc vnd ſcheinet (naturâ tanti ſcelcris ultrice) das Gott offt mit mißwachs des Weins da- rũb ſtraffe/ weil man ſeine gute geſunde Gabẽ alſo verfelſchet/ welches thun hujus toxici ac latrocinij curam agentes. Vnd ſaget Eraſmus abermals hiervon: qui num mum defraudat, pœnas graves luit, qui vinum corrumpit, vi- tæac virium robur naturalißimum, impunis eſt, das iſt: die Muͤntzverfelſcher werden hertiglich geſtrafft/ welche aberden Wein/ als des lebens vnd der kraͤfften natuͤrliche auffent- halt verderben/ leſt mann vngeſtrafft. _raſinus. Das

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/196>, abgerufen am 29.03.2024.