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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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vnd nötigsten Handwercken.
mit dem Dohn/ Das ist/ daß er Herrschafft/ Macht vnd Ge-
walt vber sie habe/ vnd seines Gefallens mit jhnen vmbgehen
wolle. Ja die Rechtgläubigen haben aus diesem Handwerck
sich recht für Gott demütigen/ vnd also beten vnd bekennen
lernen: Aber unn HERR/ du bist vnser Vater/ wir sindEs[ - 1 Zeichen fehlt]. 46.
Dhon/ du bist vnser Töpffer/ vnd wir alle sind deiner Hände
Werck.

Vnd dieses sey also zum Exempel der nothwendigsten/
eltesten vnd nützlichsten Handwercken zu wissen. Deßglei-ex l. 3. §. 5. ff.
de Supel. leg.

chen/ was auch die Politici berühren: Seculi severitas (&
necessitas) non dum amittebat supellectilem auream,
argenteam, &c. sed fictili, lignea, aenea utebantur,
das ist:
Die erste vnd eltere Welt habe nach keiner Köstligkeit/ son-
dern Nothwendigkeit getrachtet. Vnd sol man also ferner
nach Syrachs Erinnerung/ allezeit vnd alle die jenigen für
die nötigsten/ nützlichsten vnd besten halten/ deren man in einer
Stadt/ Gemein/ oder Land zum täglichen Gebrauch vnd
Behelff des Lebens nicht entperen kan.

Die andern vnd mehrer Theil/ beydes künstliche vnd
schlechte oder gemeine Handwercke betreffend/ wolt der gün-
stige Leser allzeit in acht haben/ was droben im Eingang des
4. Cap. erinnert worden/ vnd bald in gemeiner Ordnung vnd
Abtheilung desselben ferner erinnert/ auch sonsten in Vberle-
sung dieses Büchleins sich finden wird/ nemlich/ daß
es bey einer allgemeinen Betrachtung ver-
bleiben sol.



Ord-

vnd noͤtigſten Handwercken.
mit dem Dohn/ Das iſt/ daß er Herrſchafft/ Macht vnd Ge-
walt vber ſie habe/ vnd ſeines Gefallens mit jhnen vmbgehen
wolle. Ja die Rechtglaͤubigen haben aus dieſem Handwerck
ſich recht fuͤr Gott demuͤtigen/ vnd alſo beten vnd bekennen
lernen: Aber unn HERR/ du biſt vnſer Vater/ wir ſindEſ[ – 1 Zeichen fehlt]. 46.
Dhon/ du biſt vnſer Toͤpffer/ vnd wir alle ſind deiner Haͤnde
Werck.

Vnd dieſes ſey alſo zum Exempel der nothwendigſten/
elteſten vnd nuͤtzlichſten Handwercken zu wiſſen. Deßglei-ex l. 3. §. 5. ff.
de Supel. leg.

chen/ was auch die Politici beruͤhren: Seculi ſeveritas (&
neceſſitas) non dum amittebat ſupellectilem auream,
argenteam, &c. ſed fictili, ligneâ, æneâ utebantur,
das iſt:
Die erſte vnd eltere Welt habe nach keiner Koͤſtligkeit/ ſon-
dern Nothwendigkeit getrachtet. Vnd ſol man alſo ferner
nach Syrachs Erinnerung/ allezeit vnd alle die jenigen fuͤr
die noͤtigſten/ nuͤtzlichſten vnd beſten halten/ deren man in einer
Stadt/ Gemein/ oder Land zum taͤglichen Gebrauch vnd
Behelff des Lebens nicht entperen kan.

Die andern vnd mehrer Theil/ beydes kuͤnſtliche vnd
ſchlechte oder gemeine Handwercke betreffend/ wolt der guͤn-
ſtige Leſer allzeit in acht haben/ was droben im Eingang des
4. Cap. erinnert worden/ vnd bald in gemeiner Ordnung vnd
Abtheilung deſſelben ferner erinnert/ auch ſonſten in Vberle-
ſung dieſes Buͤchleins ſich finden wird/ nemlich/ daß
es bey einer allgemeinen Betrachtung ver-
bleiben ſol.



Ord-
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[79/0091] vnd noͤtigſten Handwercken. mit dem Dohn/ Das iſt/ daß er Herrſchafft/ Macht vnd Ge- walt vber ſie habe/ vnd ſeines Gefallens mit jhnen vmbgehen wolle. Ja die Rechtglaͤubigen haben aus dieſem Handwerck ſich recht fuͤr Gott demuͤtigen/ vnd alſo beten vnd bekennen lernen: Aber unn HERR/ du biſt vnſer Vater/ wir ſind Dhon/ du biſt vnſer Toͤpffer/ vnd wir alle ſind deiner Haͤnde Werck. Eſ_. 46. Vnd dieſes ſey alſo zum Exempel der nothwendigſten/ elteſten vnd nuͤtzlichſten Handwercken zu wiſſen. Deßglei- chen/ was auch die Politici beruͤhren: Seculi ſeveritas (& neceſſitas) non dum amittebat ſupellectilem auream, argenteam, &c. ſed fictili, ligneâ, æneâ utebantur, das iſt: Die erſte vnd eltere Welt habe nach keiner Koͤſtligkeit/ ſon- dern Nothwendigkeit getrachtet. Vnd ſol man alſo ferner nach Syrachs Erinnerung/ allezeit vnd alle die jenigen fuͤr die noͤtigſten/ nuͤtzlichſten vnd beſten halten/ deren man in einer Stadt/ Gemein/ oder Land zum taͤglichen Gebrauch vnd Behelff des Lebens nicht entperen kan. ex l. 3. §. 5. ff. de Supel. leg. Die andern vnd mehrer Theil/ beydes kuͤnſtliche vnd ſchlechte oder gemeine Handwercke betreffend/ wolt der guͤn- ſtige Leſer allzeit in acht haben/ was droben im Eingang des 4. Cap. erinnert worden/ vnd bald in gemeiner Ordnung vnd Abtheilung deſſelben ferner erinnert/ auch ſonſten in Vberle- ſung dieſes Buͤchleins ſich finden wird/ nemlich/ daß es bey einer allgemeinen Betrachtung ver- bleiben ſol. Ord-

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/91>, abgerufen am 25.04.2024.