Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

von 24. Julii, biß 13. August. stylo veteri, da im mittels die coniunctio Martis et Solis gefallen/ heiß vnd truckene Zeit gewest. Anno 1594. Septembri, ist auch ein guter Wein worden. 1596 im October ein herrliche Zeit. 1605. im Junio hitzig/ vnangesehen/ daß damalen auch widrige Aspect zumal eyngefallen/ darvmb es viel Vngewitter gegeben. Anno 1607. ward ein fruchtbar Jahr/ (welches seine besondere Vrsachen hatt) da hat Mars in Julio auch in der Feuchte gewühtet/ vnd viel heisse dämpffechte Regen/ mit Hülff anderer beykommender aspecte auffgetrieben. Anno 1609. ward es auch ein Tag vor vnd nach der coniunction im Aug. vnd Septem. sehr hitzig. Vnd steht noch täglich einem jeden bevor/ darauff achtung zu geben/ D. Feselius mag Anno 1611. im October stylo nouo auffmercken.

XLVII.

Vnd ist zu erörterung der Frag/ so D. Feselius fürgibt/ zu wissen vonnöhten/ daß ob wol die Planeten ein jeder für sich allezeit auff den Erdtboden leuchten vnd wircken: sie doch hiermit/ als mit einem allzeit beständigen Werck kein Neuwerung vervrsachen/ vnd dahero auch freylich nicht können gemerckt werden. Es begeben sich aber durch Vervrsachung jhres Lauffs zu vnterschiedlichen zeiten solche Vmbstände/ bey denen sie kräfftiger seynd/ vnd ein augenscheinliche Veränderung vervrsachen/ welche Vmbstände nit alle zumal in gemein/ sondern nur zween auff einmal angehen: Da dann Feselius siehet/ daß vns die Sterne eben so wol als den Medicis jhre Kräutter/ absonderlich zu erkündigen müglich/ vnd D. Feselio zu Vmbstossung der Astrologiae an gnugsamem Bericht mangele. Welches er in anziehung etlicher Astronomischer quaestionum gleichfalls erwiesen/ die ich nun jetzo auch hernemmen wil.

XLVIII.

Dann anfangs A 3. vnd A 4. wil er zwischen den Astronomis Schiedsmann seyn/ wieviel Himmel seyen: vnnd widerlegt die jenigen/ welche nur einen Himmel setzen/ zu welchen Tycho Brahe

Gijv

von 24. Julii, biß 13. August. stylo veteri, da im mittels die coniunctio Martis et Solis gefallen/ heiß vnd truckene Zeit gewest. Anno 1594. Septembri, ist auch ein guter Wein worden. 1596 im October ein herrliche Zeit. 1605. im Junio hitzig/ vnangesehen/ daß damalen auch widrige Aspect zumal eyngefallen/ darvmb es viel Vngewitter gegeben. Anno 1607. ward ein fruchtbar Jahr/ (welches seine besondere Vrsachen hatt) da hat Mars in Julio auch in der Feuchte gewühtet/ vnd viel heisse dämpffechte Regen/ mit Hülff anderer beykommender aspecte auffgetrieben. Anno 1609. ward es auch ein Tag vor vnd nach der coniunction im Aug. vnd Septem. sehr hitzig. Vnd steht noch täglich einem jeden bevor/ darauff achtung zu geben/ D. Feselius mag Anno 1611. im October stylo nouo auffmercken.

XLVII.

Vnd ist zu erörterung der Frag/ so D. Feselius fürgibt/ zu wissen vonnöhten/ daß ob wol die Planeten ein jeder für sich allezeit auff den Erdtboden leuchten vnd wircken: sie doch hiermit/ als mit einem allzeit beständigen Werck kein Neuwerung vervrsachen/ vnd dahero auch freylich nicht können gemerckt werden. Es begeben sich aber durch Vervrsachung jhres Lauffs zu vnterschiedlichen zeiten solche Vmbstände/ bey denen sie kräfftiger seynd/ vnd ein augenscheinliche Veränderung vervrsachen/ welche Vmbstände nit alle zumal in gemein/ sondern nur zween auff einmal angehen: Da dann Feselius siehet/ daß vns die Sterne eben so wol als den Medicis jhre Kräutter/ absonderlich zu erkündigen müglich/ vnd D. Feselio zu Vmbstossung der Astrologiae an gnugsamem Bericht mangele. Welches er in anziehung etlicher Astronomischer quaestionum gleichfalls erwiesen/ die ich nun jetzo auch hernemmen wil.

XLVIII.

Dann anfangs A 3. vnd A 4. wil er zwischen den Astronomis Schiedsmann seyn/ wieviel Himmel seyen: vnnd widerlegt die jenigen/ welche nur einen Himmel setzen/ zu welchen Tycho Brahe

Gijv
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0069" n="[Gijv]"/>
von 24. <hi rendition="#aq">Julii,</hi> biß 13. <hi rendition="#aq">August. stylo veteri,</hi> da im mittels die <hi rendition="#aq">coniunctio Martis et
               Solis </hi>gefallen/ heiß vnd truckene Zeit gewest. <hi rendition="#aq">Anno
             </hi>1594. <hi rendition="#aq">Septembri</hi>, ist auch ein guter Wein worden. 1596 im <hi rendition="#aq">October </hi>ein herrliche Zeit. 1605. im <hi rendition="#aq">Junio </hi>hitzig/ vnangesehen/ daß damalen auch widrige Aspect zumal eyngefallen/
             darvmb es viel Vngewitter gegeben. <hi rendition="#aq">Anno </hi>1607. ward ein
             fruchtbar Jahr/ (welches seine besondere Vrsachen hatt) da hat <hi rendition="#aq">Mars
             </hi>in <hi rendition="#aq">Julio</hi> auch in der Feuchte gewühtet/ vnd viel heisse
             dämpffechte Regen/ mit Hülff anderer beykommender <hi rendition="#aq">aspecte
             </hi>auffgetrieben. Anno 1609. ward es auch ein Tag vor vnd nach der <hi rendition="#aq">coniunction </hi>im <hi rendition="#aq">Aug. </hi>vnd <hi rendition="#aq">Septem.
             </hi>sehr hitzig. Vnd steht noch täglich einem jeden bevor/ darauff achtung zu geben/ <hi rendition="#aq">D. Feselius </hi>mag <hi rendition="#aq">Anno </hi>1611. im <hi rendition="#aq">October stylo nouo </hi>auffmercken. </p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>XLVII. </head><lb/>
          <p> Vnd ist zu erörterung der Frag/ so <hi rendition="#aq">D. Feselius </hi>fürgibt/ zu
             wissen vonnöhten/ daß ob wol die Planeten ein jeder für sich allezeit auff den Erdtboden
             leuchten vnd wircken: sie doch hiermit/ als mit einem allzeit beständigen Werck kein
             Neuwerung vervrsachen/ vnd dahero auch freylich nicht können gemerckt werden. Es begeben
             sich  aber durch Vervrsachung jhres Lauffs zu
             vnterschiedlichen zeiten solche Vmbstände/ bey denen sie kräfftiger seynd/ vnd ein
             augenscheinliche Veränderung vervrsachen/ welche Vmbstände nit alle zumal in gemein/
             sondern nur zween auff einmal angehen: Da dann <hi rendition="#aq">Feselius </hi>siehet/
             daß vns die Sterne eben so wol als den <hi rendition="#aq">Medicis</hi> jhre Kräutter/
             absonderlich zu erkündigen müglich/ vnd <hi rendition="#aq">D. Feselio </hi>zu
             Vmbstossung der <hi rendition="#aq">Astrologiae </hi>an gnugsamem Bericht mangele.
             Welches er in anziehung etlicher Astronomischer <hi rendition="#aq">quaestionum
             </hi>gleichfalls erwiesen/ die ich nun jetzo auch hernemmen wil. </p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>XLVIII. </head><lb/>
          <p> Dann anfangs A 3. vnd A 4. wil er zwischen den <hi rendition="#aq">Astronomis
             </hi>Schiedsmann seyn/ wieviel Himmel seyen: vnnd widerlegt die jenigen/ welche nur
             einen Himmel setzen/ zu welchen <hi rendition="#aq">Tycho Brahe</hi> <fw type="sig" place="bottom">Gijv</fw>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[Gijv]/0069] von 24. Julii, biß 13. August. stylo veteri, da im mittels die coniunctio Martis et Solis gefallen/ heiß vnd truckene Zeit gewest. Anno 1594. Septembri, ist auch ein guter Wein worden. 1596 im October ein herrliche Zeit. 1605. im Junio hitzig/ vnangesehen/ daß damalen auch widrige Aspect zumal eyngefallen/ darvmb es viel Vngewitter gegeben. Anno 1607. ward ein fruchtbar Jahr/ (welches seine besondere Vrsachen hatt) da hat Mars in Julio auch in der Feuchte gewühtet/ vnd viel heisse dämpffechte Regen/ mit Hülff anderer beykommender aspecte auffgetrieben. Anno 1609. ward es auch ein Tag vor vnd nach der coniunction im Aug. vnd Septem. sehr hitzig. Vnd steht noch täglich einem jeden bevor/ darauff achtung zu geben/ D. Feselius mag Anno 1611. im October stylo nouo auffmercken. XLVII. Vnd ist zu erörterung der Frag/ so D. Feselius fürgibt/ zu wissen vonnöhten/ daß ob wol die Planeten ein jeder für sich allezeit auff den Erdtboden leuchten vnd wircken: sie doch hiermit/ als mit einem allzeit beständigen Werck kein Neuwerung vervrsachen/ vnd dahero auch freylich nicht können gemerckt werden. Es begeben sich aber durch Vervrsachung jhres Lauffs zu vnterschiedlichen zeiten solche Vmbstände/ bey denen sie kräfftiger seynd/ vnd ein augenscheinliche Veränderung vervrsachen/ welche Vmbstände nit alle zumal in gemein/ sondern nur zween auff einmal angehen: Da dann Feselius siehet/ daß vns die Sterne eben so wol als den Medicis jhre Kräutter/ absonderlich zu erkündigen müglich/ vnd D. Feselio zu Vmbstossung der Astrologiae an gnugsamem Bericht mangele. Welches er in anziehung etlicher Astronomischer quaestionum gleichfalls erwiesen/ die ich nun jetzo auch hernemmen wil. XLVIII. Dann anfangs A 3. vnd A 4. wil er zwischen den Astronomis Schiedsmann seyn/ wieviel Himmel seyen: vnnd widerlegt die jenigen/ welche nur einen Himmel setzen/ zu welchen Tycho Brahe Gijv

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1)) (2013-12-10T14:15:34Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.

  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/69
Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Gijv]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/69>, abgerufen am 25.04.2024.