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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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§. 155. Ausführung der Smalteproben.
mit dem Muster an Farbe, Ton und Korn übereinstimmt oder
nicht. Im ersteren Falle wird zur Controle etwas vom Grund-
muster in die Probe eingedrückt und das Korn mit der Loupe
beobachtet, wo dann dasselbe Verhalten eintreten muss.

Zeigen sich die Proben gegen das Muster zu licht, so ist
die Probe mit einer geringen Potaschen- und Quarzmenge zu
wiederholen, wenn zu dunkel, mit einer grösseren Menge davon.

Man trifft selten ein Farbenmuster ganz genau und muss
sich dann durch Versetzen der Waare mit helleren oder dunk-
leren Sorten gleicher Korngrösse helfen, so dass manche Fabriken
an 60--80 verschiedene Muster haben.

Zuweilen scheidet sich beim Smalteglasschmelzen eine Speise
(S. 366) ab, deren Gehalt an Nickel, Kupfer, Silber, Wismuth etc.
bei der Werthbestimmung des Erzes mit in Rücksicht zu
ziehen ist.

Das Ergebniss der Probe im Kleinen lässt nicht immer gleich
den richtigen Weg im Grossen finden, indem namentlich die
Röstung grösserer Massen Abweichungen herbeiführt.

Von einer sonstigen Untersuchung der Smalte war bereits
S. 363 die Rede.



IX. Zink.

§. 156. Allgemeines. Zur genauen Bestimmung des Zink-Probir-
methoden.

gehaltes in Erzen (Zinkspath ZnC mit 52 Zn, Kieselzinkspath
Zn3 Si + 2 H mit 52,5 Zn und 2 Zn3 Si + 3 H mit 53,7 Zn,
Wille mit Zn3 Si mit 58,1 Zn, Zinkblüthe (Zn C + H) +
2 Zn H mit 57,1 Zn, Rothzinkerz Zn mit 80,2 Zn, Zinkblende
Zn mit 66,9 Zn) und Producten (zinkische Ofenbrüche, Le-
girungen
etc.) empfiehlt sich der trockne Weg nicht, und
die danach erhaltenen Resultate werden um so ungenauer, je ärmer
an Zink und je reicher an andern flüchtigen Metallen das Probir-
gut ist. Dagegen geben einfache Methoden auf nassem Wege,
sowohl auf mass-, als gewichtsanalytischem, zufriedenstellende Re-
sultate.




Kerl, Probirkunst. 24

§. 155. Ausführung der Smalteproben.
mit dem Muster an Farbe, Ton und Korn übereinstimmt oder
nicht. Im ersteren Falle wird zur Controle etwas vom Grund-
muster in die Probe eingedrückt und das Korn mit der Loupe
beobachtet, wo dann dasselbe Verhalten eintreten muss.

Zeigen sich die Proben gegen das Muster zu licht, so ist
die Probe mit einer geringen Potaschen- und Quarzmenge zu
wiederholen, wenn zu dunkel, mit einer grösseren Menge davon.

Man trifft selten ein Farbenmuster ganz genau und muss
sich dann durch Versetzen der Waare mit helleren oder dunk-
leren Sorten gleicher Korngrösse helfen, so dass manche Fabriken
an 60—80 verschiedene Muster haben.

Zuweilen scheidet sich beim Smalteglasschmelzen eine Speise
(S. 366) ab, deren Gehalt an Nickel, Kupfer, Silber, Wismuth etc.
bei der Werthbestimmung des Erzes mit in Rücksicht zu
ziehen ist.

Das Ergebniss der Probe im Kleinen lässt nicht immer gleich
den richtigen Weg im Grossen finden, indem namentlich die
Röstung grösserer Massen Abweichungen herbeiführt.

Von einer sonstigen Untersuchung der Smalte war bereits
S. 363 die Rede.



IX. Zink.

§. 156. Allgemeines. Zur genauen Bestimmung des Zink-Probir-
methoden.

gehaltes in Erzen (Zinkspath ZnC mit 52 Zn, Kieselzinkspath
Zn3 Si + 2 H mit 52,5 Zn und 2 Zn3 Si + 3 H mit 53,7 Zn,
Wille mit Zn3 Si mit 58,1 Zn, Zinkblüthe (Zn C + H) +
2 Zn H mit 57,1 Zn, Rothzinkerz Zn mit 80,2 Zn, Zinkblende
Zn mit 66,9 Zn) und Producten (zinkische Ofenbrüche, Le-
girungen
etc.) empfiehlt sich der trockne Weg nicht, und
die danach erhaltenen Resultate werden um so ungenauer, je ärmer
an Zink und je reicher an andern flüchtigen Metallen das Probir-
gut ist. Dagegen geben einfache Methoden auf nassem Wege,
sowohl auf mass-, als gewichtsanalytischem, zufriedenstellende Re-
sultate.




Kerl, Probirkunst. 24
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[369/0407] §. 155. Ausführung der Smalteproben. mit dem Muster an Farbe, Ton und Korn übereinstimmt oder nicht. Im ersteren Falle wird zur Controle etwas vom Grund- muster in die Probe eingedrückt und das Korn mit der Loupe beobachtet, wo dann dasselbe Verhalten eintreten muss. Zeigen sich die Proben gegen das Muster zu licht, so ist die Probe mit einer geringen Potaschen- und Quarzmenge zu wiederholen, wenn zu dunkel, mit einer grösseren Menge davon. Man trifft selten ein Farbenmuster ganz genau und muss sich dann durch Versetzen der Waare mit helleren oder dunk- leren Sorten gleicher Korngrösse helfen, so dass manche Fabriken an 60—80 verschiedene Muster haben. Zuweilen scheidet sich beim Smalteglasschmelzen eine Speise (S. 366) ab, deren Gehalt an Nickel, Kupfer, Silber, Wismuth etc. bei der Werthbestimmung des Erzes mit in Rücksicht zu ziehen ist. Das Ergebniss der Probe im Kleinen lässt nicht immer gleich den richtigen Weg im Grossen finden, indem namentlich die Röstung grösserer Massen Abweichungen herbeiführt. Von einer sonstigen Untersuchung der Smalte war bereits S. 363 die Rede. IX. Zink. §. 156. Allgemeines. Zur genauen Bestimmung des Zink- gehaltes in Erzen (Zinkspath ZnC mit 52 Zn, Kieselzinkspath Zn3 Si + 2 H mit 52,5 Zn und 2 Zn3 Si + 3 H mit 53,7 Zn, Wille mit Zn3 Si mit 58,1 Zn, Zinkblüthe (Zn C + H) + 2 Zn H mit 57,1 Zn, Rothzinkerz Zn mit 80,2 Zn, Zinkblende Zn mit 66,9 Zn) und Producten (zinkische Ofenbrüche, Le- girungen etc.) empfiehlt sich der trockne Weg nicht, und die danach erhaltenen Resultate werden um so ungenauer, je ärmer an Zink und je reicher an andern flüchtigen Metallen das Probir- gut ist. Dagegen geben einfache Methoden auf nassem Wege, sowohl auf mass-, als gewichtsanalytischem, zufriedenstellende Re- sultate. Probir- methoden. Kerl, Probirkunst. 24

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/407>, abgerufen am 19.04.2024.