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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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XV. Arsen. Pr. auf arsenige Säure.
phorsäure beeinträchtigt das Resultat, indem dieselbe eine ana-
loge Magnesiaverbindung, wie die Arsensäure, giebt.



2. Kapitel.
Proben auf arsenige Säure.

Zweck der
Proben.

§. 190. Allgemeines. Es kommt seltener vor, einen Roh-
stoff auf die daraus auszubringende Menge von arseniger Säure
durch eine combinirte Röstung und Sublimation zu prüfen, als
den Gehalt an reiner arseniger Säure in einer unreinen Säure
nachzuweisen (Methoden auf nassem Wege).


Verfahren.

§. 191. Röstsublimirprobe. Man thut etwa 2--5 Grm. des
Probirgutes an die eine offene Seite einer schwerschmelzigen
Glasröhre, welche über einer Feuerung etwas ansteigend liegt,
lässt deren anderes niedergebogenes Ende in eine grosse mehr-
halsige Glasflasche ragen und verbindet diese mit Aspirator
(Wasserflasche mit Heber), welcher Luft durch die Röhre saugt.
Entsteht in letzterer kein Sublimat von arseniger Säure mehr,
so treibt man das weisse Sublimat durch Hitze in den gekrümm-
ten Theil der Röhre, schneidet diesen ab, entfernt mittelst einer
Federfahne die arsenige Säure daraus und wiegt sie gemein-
schaftlich mit der in der Glasflaschenvorlage befindlichen.

Soll die Bestimmung genauer stattfinden, so ermittelt man
nach S. 407 den Gesammtgehalt an Arsen im Probirgut, röstet
dasselbe in ähnlicher Weise, wie im Grossen, ab und bestimmt
den im Rückstande gebliebenen Arsengehalt. Aus der Differenz
lässt sich dann die Menge der gewinnbaren arsenigen Säure
berechnen.


Analytische
Proben.

§. 192. Analytische Proben. Unreine arsenige Säure kann
man, wenn man nicht eine Sublimirprobe in einer einseitig ge-
schlossenen Glasröhre in ähnlicher Weise, wie oben angegeben,
vornehmen will, auf ihren Gehalt an reiner arseniger Säure
prüfen durch


Auslauge-
probe.

1) eine Auslaugeprobe. Man kocht das Probirgut mit
der 20 fachen Menge Wasser mehrere Stunden wiederholt unter
Ersetzung des verdampfenden Wassers, filtrirt, wiegt den un-

XV. Arsen. Pr. auf arsenige Säure.
phorsäure beeinträchtigt das Resultat, indem dieselbe eine ana-
loge Magnesiaverbindung, wie die Arsensäure, giebt.



2. Kapitel.
Proben auf arsenige Säure.

Zweck der
Proben.

§. 190. Allgemeines. Es kommt seltener vor, einen Roh-
stoff auf die daraus auszubringende Menge von arseniger Säure
durch eine combinirte Röstung und Sublimation zu prüfen, als
den Gehalt an reiner arseniger Säure in einer unreinen Säure
nachzuweisen (Methoden auf nassem Wege).


Verfahren.

§. 191. Röstsublimirprobe. Man thut etwa 2—5 Grm. des
Probirgutes an die eine offene Seite einer schwerschmelzigen
Glasröhre, welche über einer Feuerung etwas ansteigend liegt,
lässt deren anderes niedergebogenes Ende in eine grosse mehr-
halsige Glasflasche ragen und verbindet diese mit Aspirator
(Wasserflasche mit Heber), welcher Luft durch die Röhre saugt.
Entsteht in letzterer kein Sublimat von arseniger Säure mehr,
so treibt man das weisse Sublimat durch Hitze in den gekrümm-
ten Theil der Röhre, schneidet diesen ab, entfernt mittelst einer
Federfahne die arsenige Säure daraus und wiegt sie gemein-
schaftlich mit der in der Glasflaschenvorlage befindlichen.

Soll die Bestimmung genauer stattfinden, so ermittelt man
nach S. 407 den Gesammtgehalt an Arsen im Probirgut, röstet
dasselbe in ähnlicher Weise, wie im Grossen, ab und bestimmt
den im Rückstande gebliebenen Arsengehalt. Aus der Differenz
lässt sich dann die Menge der gewinnbaren arsenigen Säure
berechnen.


Analytische
Proben.

§. 192. Analytische Proben. Unreine arsenige Säure kann
man, wenn man nicht eine Sublimirprobe in einer einseitig ge-
schlossenen Glasröhre in ähnlicher Weise, wie oben angegeben,
vornehmen will, auf ihren Gehalt an reiner arseniger Säure
prüfen durch


Auslauge-
probe.

1) eine Auslaugeprobe. Man kocht das Probirgut mit
der 20 fachen Menge Wasser mehrere Stunden wiederholt unter
Ersetzung des verdampfenden Wassers, filtrirt, wiegt den un-

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[408/0446] XV. Arsen. Pr. auf arsenige Säure. phorsäure beeinträchtigt das Resultat, indem dieselbe eine ana- loge Magnesiaverbindung, wie die Arsensäure, giebt. 2. Kapitel. Proben auf arsenige Säure. §. 190. Allgemeines. Es kommt seltener vor, einen Roh- stoff auf die daraus auszubringende Menge von arseniger Säure durch eine combinirte Röstung und Sublimation zu prüfen, als den Gehalt an reiner arseniger Säure in einer unreinen Säure nachzuweisen (Methoden auf nassem Wege). §. 191. Röstsublimirprobe. Man thut etwa 2—5 Grm. des Probirgutes an die eine offene Seite einer schwerschmelzigen Glasröhre, welche über einer Feuerung etwas ansteigend liegt, lässt deren anderes niedergebogenes Ende in eine grosse mehr- halsige Glasflasche ragen und verbindet diese mit Aspirator (Wasserflasche mit Heber), welcher Luft durch die Röhre saugt. Entsteht in letzterer kein Sublimat von arseniger Säure mehr, so treibt man das weisse Sublimat durch Hitze in den gekrümm- ten Theil der Röhre, schneidet diesen ab, entfernt mittelst einer Federfahne die arsenige Säure daraus und wiegt sie gemein- schaftlich mit der in der Glasflaschenvorlage befindlichen. Soll die Bestimmung genauer stattfinden, so ermittelt man nach S. 407 den Gesammtgehalt an Arsen im Probirgut, röstet dasselbe in ähnlicher Weise, wie im Grossen, ab und bestimmt den im Rückstande gebliebenen Arsengehalt. Aus der Differenz lässt sich dann die Menge der gewinnbaren arsenigen Säure berechnen. §. 192. Analytische Proben. Unreine arsenige Säure kann man, wenn man nicht eine Sublimirprobe in einer einseitig ge- schlossenen Glasröhre in ähnlicher Weise, wie oben angegeben, vornehmen will, auf ihren Gehalt an reiner arseniger Säure prüfen durch 1) eine Auslaugeprobe. Man kocht das Probirgut mit der 20 fachen Menge Wasser mehrere Stunden wiederholt unter Ersetzung des verdampfenden Wassers, filtrirt, wiegt den un-

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/446>, abgerufen am 29.03.2024.