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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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Probirgefässe für nasse Proben.
hin richten zu können), Rührstäbe, Retorten, Vorlagen,
Röhren, Schwefelwasserstoffapparat
(Taf. VI. Fig. 106.
a Flasche zur Aufnahme von Schwefeleisen, Wasser und Schwe-
felsäure, welche letztere durch das Trichterrohr b eingegossen
wird, c Waschgefäss mit Wasser, d Fällungsgefäss) etc. Kolben
mit Kautschukventil
(Taf. VI. Fig. 103) kommen zur An-
wendung, wenn der Luftzutritt beim Lösen abgeschlossen werden
muss. a dünner Streifen von vulkanisirtem Kautschuk, mittelst
zweier Nadeln auf dem Kork b befestigt, auch wohl direct über
einer Oeffnung im Korke c. Meist genügt es, den Kork b ganz
wegzulassen und den Kork c mit einer nicht zu engen etwa
25 Cm. langen Glasröhre zu versehen. -- Digerirkölbchen für
Gold (Goldprobenkölbchen Taf. VI. Fig. 108) müssen sehr
gut gekühlt sein.

b) Gefässe von Porzellan als: Tiegel und Abdampfschalen.


Gefässe für
colorimetr.
Proben.

2) Gefässe bei colorimetrischen Proben, hauptsächlich
zur Vergleichung der gefärbten Probenlösungen mit Musterflüs-
sigkeiten in Röhren von bestimmtem Durchmesser oder in
oblongen Gläsern (Taf. VI. Fig. 107), welche ungefärbt
sein und gleiche Grösse, Form und Wandstärke haben müssen.
Man setzt dieselben wohl aus Spiegelglasplatten zusammen und
vereinigt diese durch Anschmelzen oder Zusammenkitten; ferner
Messgefässe in Gestalt von Porzellangemässen mit bestimmtem
Inhalt (16, 8, 4, 2, 1, 1/2 Unzen a 30 Gramm Wasser fassend)
oder von in Cubikcentimeter eingetheilten Glascylindern.


Gefässe für
volumetrische
Proben.

3) Für volumetrische Proben braucht man haupt-
sächlich:

a) Einen 1 Literkolben (Taf. VI. Fig. 109) mit einge-
riebenem Glasstöpsel, bis zur Marke a am Halse 1000 C. C. oder
1000 Gramm Wasser von 4° C. oder 999 Gramm von 16° C.
fassend. Man füllt den Kolben beim Messen so weit an, dass
der untere Rand der dunkeln Zone der Concavität (Meniskus)
mit der Marke zusammenfällt.

b) Zwei graduirte Cylinder (Taf. VI. Fig. 110) mit
Ausguss, der eine von 100, der andere von 200 C. C. Inhalt, in
einzelne Cubikcentimeter getheilt.

c) Büretten, und zwar eine Geisler 'sche Stopfbü-
rette
(Taf. VI. Fig. 111), bei welcher der Abfluss der Flüssigkeit
bequem durch Heben und Senken des Glasstopfens a in dem Kork
b regulirt werden kann. Diese Bürette passt für alle Normal-
lösungen. Sie wird beim Gebrauche in einem Stative vertical

Probirgefässe für nasse Proben.
hin richten zu können), Rührstäbe, Retorten, Vorlagen,
Röhren, Schwefelwasserstoffapparat
(Taf. VI. Fig. 106.
a Flasche zur Aufnahme von Schwefeleisen, Wasser und Schwe-
felsäure, welche letztere durch das Trichterrohr b eingegossen
wird, c Waschgefäss mit Wasser, d Fällungsgefäss) etc. Kolben
mit Kautschukventil
(Taf. VI. Fig. 103) kommen zur An-
wendung, wenn der Luftzutritt beim Lösen abgeschlossen werden
muss. a dünner Streifen von vulkanisirtem Kautschuk, mittelst
zweier Nadeln auf dem Kork b befestigt, auch wohl direct über
einer Oeffnung im Korke c. Meist genügt es, den Kork b ganz
wegzulassen und den Kork c mit einer nicht zu engen etwa
25 Cm. langen Glasröhre zu versehen. — Digerirkölbchen für
Gold (Goldprobenkölbchen Taf. VI. Fig. 108) müssen sehr
gut gekühlt sein.

b) Gefässe von Porzellan als: Tiegel und Abdampfschalen.


Gefässe für
colorimetr.
Proben.

2) Gefässe bei colorimetrischen Proben, hauptsächlich
zur Vergleichung der gefärbten Probenlösungen mit Musterflüs-
sigkeiten in Röhren von bestimmtem Durchmesser oder in
oblongen Gläsern (Taf. VI. Fig. 107), welche ungefärbt
sein und gleiche Grösse, Form und Wandstärke haben müssen.
Man setzt dieselben wohl aus Spiegelglasplatten zusammen und
vereinigt diese durch Anschmelzen oder Zusammenkitten; ferner
Messgefässe in Gestalt von Porzellangemässen mit bestimmtem
Inhalt (16, 8, 4, 2, 1, ½ Unzen à 30 Gramm Wasser fassend)
oder von in Cubikcentimeter eingetheilten Glascylindern.


Gefässe für
volumetrische
Proben.

3) Für volumetrische Proben braucht man haupt-
sächlich:

a) Einen 1 Literkolben (Taf. VI. Fig. 109) mit einge-
riebenem Glasstöpsel, bis zur Marke α am Halse 1000 C. C. oder
1000 Gramm Wasser von 4° C. oder 999 Gramm von 16° C.
fassend. Man füllt den Kolben beim Messen so weit an, dass
der untere Rand der dunkeln Zone der Concavität (Meniskus)
mit der Marke zusammenfällt.

b) Zwei graduirte Cylinder (Taf. VI. Fig. 110) mit
Ausguss, der eine von 100, der andere von 200 C. C. Inhalt, in
einzelne Cubikcentimeter getheilt.

c) Büretten, und zwar eine Geisler ’sche Stopfbü-
rette
(Taf. VI. Fig. 111), bei welcher der Abfluss der Flüssigkeit
bequem durch Heben und Senken des Glasstopfens α in dem Kork
b regulirt werden kann. Diese Bürette passt für alle Normal-
lösungen. Sie wird beim Gebrauche in einem Stative vertical

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[96/0134] Probirgefässe für nasse Proben. hin richten zu können), Rührstäbe, Retorten, Vorlagen, Röhren, Schwefelwasserstoffapparat (Taf. VI. Fig. 106. a Flasche zur Aufnahme von Schwefeleisen, Wasser und Schwe- felsäure, welche letztere durch das Trichterrohr b eingegossen wird, c Waschgefäss mit Wasser, d Fällungsgefäss) etc. Kolben mit Kautschukventil (Taf. VI. Fig. 103) kommen zur An- wendung, wenn der Luftzutritt beim Lösen abgeschlossen werden muss. a dünner Streifen von vulkanisirtem Kautschuk, mittelst zweier Nadeln auf dem Kork b befestigt, auch wohl direct über einer Oeffnung im Korke c. Meist genügt es, den Kork b ganz wegzulassen und den Kork c mit einer nicht zu engen etwa 25 Cm. langen Glasröhre zu versehen. — Digerirkölbchen für Gold (Goldprobenkölbchen Taf. VI. Fig. 108) müssen sehr gut gekühlt sein. b) Gefässe von Porzellan als: Tiegel und Abdampfschalen. 2) Gefässe bei colorimetrischen Proben, hauptsächlich zur Vergleichung der gefärbten Probenlösungen mit Musterflüs- sigkeiten in Röhren von bestimmtem Durchmesser oder in oblongen Gläsern (Taf. VI. Fig. 107), welche ungefärbt sein und gleiche Grösse, Form und Wandstärke haben müssen. Man setzt dieselben wohl aus Spiegelglasplatten zusammen und vereinigt diese durch Anschmelzen oder Zusammenkitten; ferner Messgefässe in Gestalt von Porzellangemässen mit bestimmtem Inhalt (16, 8, 4, 2, 1, ½ Unzen à 30 Gramm Wasser fassend) oder von in Cubikcentimeter eingetheilten Glascylindern. 3) Für volumetrische Proben braucht man haupt- sächlich: a) Einen 1 Literkolben (Taf. VI. Fig. 109) mit einge- riebenem Glasstöpsel, bis zur Marke α am Halse 1000 C. C. oder 1000 Gramm Wasser von 4° C. oder 999 Gramm von 16° C. fassend. Man füllt den Kolben beim Messen so weit an, dass der untere Rand der dunkeln Zone der Concavität (Meniskus) mit der Marke zusammenfällt. b) Zwei graduirte Cylinder (Taf. VI. Fig. 110) mit Ausguss, der eine von 100, der andere von 200 C. C. Inhalt, in einzelne Cubikcentimeter getheilt. c) Büretten, und zwar eine Geisler ’sche Stopfbü- rette (Taf. VI. Fig. 111), bei welcher der Abfluss der Flüssigkeit bequem durch Heben und Senken des Glasstopfens α in dem Kork b regulirt werden kann. Diese Bürette passt für alle Normal- lösungen. Sie wird beim Gebrauche in einem Stative vertical

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/134>, abgerufen am 25.04.2024.