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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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Wider die Landlügen / der dazumal Heidelbergischen Theologen.
Joachimus Mörlin Doctor.
Psalm. 140.

ERrette mich HERR von den bösen Menschen / Behüte mich für den freueln Leuten / etc. Amen.

ICH hab newlich / aus dieser Franckfurter Mess vnter handen bekomen / der Heidelbergischen Theologen Protocol vnd acta, so dieselbigen von dem gesprech / das da verschienen jhars zu Maulbrun / zwischen jhnen vnd den Wirtenbergischen Theologen gehalten / haben lassen in Druck ausgehen / Was nun dieselbige jhre Disputation belanget / werden die Parten wol wissen sich zuuerantworten / was ein theil dem andern schuld gibet / Dis einige stück aber hat mir auff meinem hertzen / wie ein fewr gebrandt / das in jhrem gegenbericht / welchen die Heidelberger auff der Wirtenbergischen Theologen bericht gethan / sie im Quatern Iii. öffentlich dürffen in alle Welt diese Landlügen schreiben / Das Lutherus der H. Gottes Man / kurtz für seinem ende / die zeit / als er den andern tage / das letzte mal nach Eissleben verreisen wollen / sey auch ein Sacramentschwermer worden / gleich jhnen / vnd sey das also zugangen.

ES sey Philippus Melanthon zu dem Herrn Doctor ins Kloster kommen / vnd weil er nach allerley vnterredung vernommen / das Lutherus lustig gewesen / hab er mit jm angefangen / von diesem handel zu reden / dergestalt / das er die Veter gelesen / vnd die schrifften der alten Christlichen Lehrer / dieses handels halben / fleissig ersucht / mit welchen in der Warheit / der Zürchischen Lehre vom Abendmal / besser vbereinstimmet / denn der vnsern / darauff Lutherus ein kleine weil geschwiegen (hat vielleicht gehustet) nachmals aber diese wort gesagt sol haben.

LIeber Philippe / was wollen wir viel sagen? Ich bekenne es / das der sachen vom Sacrament zuuiel gethan ist / Als jhm aber Phi-

Wider die Landlügen / der dazumal Heidelbergischen Theologen.
Joachimus Mörlin Doctor.
Psalm. 140.

ERrette mich HERR von den bösen Menschen / Behüte mich für den freueln Leuten / etc. Amen.

ICH hab newlich / aus dieser Franckfurter Mess vnter handen bekomen / der Heidelbergischen Theologen Protocol vnd acta, so dieselbigen von dem gesprech / das da verschienen jhars zu Maulbrun / zwischen jhnen vnd den Wirtenbergischen Theologen gehalten / haben lassen in Druck ausgehen / Was nun dieselbige jhre Disputation belanget / werden die Parten wol wissen sich zuuerantworten / was ein theil dem andern schuld gibet / Dis einige stück aber hat mir auff meinem hertzen / wie ein fewr gebrandt / das in jhrem gegenbericht / welchen die Heidelberger auff der Wirtenbergischen Theologen bericht gethan / sie im Quatern Iii. öffentlich dürffen in alle Welt diese Landlügen schreiben / Das Lutherus der H. Gottes Man / kurtz für seinem ende / die zeit / als er den andern tage / das letzte mal nach Eissleben verreisen wollen / sey auch ein Sacramentschwermer worden / gleich jhnen / vnd sey das also zugangen.

ES sey Philippus Melanthon zu dem Herrn Doctor ins Kloster kommen / vnd weil er nach allerley vnterredung vernommen / das Lutherus lustig gewesen / hab er mit jm angefangen / von diesem handel zu reden / dergestalt / das er die Veter gelesen / vnd die schrifften der alten Christlichen Lehrer / dieses handels halben / fleissig ersucht / mit welchen in der Warheit / der Zürchischen Lehre vom Abendmal / besser vbereinstimmet / denn der vnsern / darauff Lutherus ein kleine weil geschwiegen (hat vielleicht gehustet) nachmals aber diese wort gesagt sol haben.

LIeber Philippe / was wollen wir viel sagen? Ich bekenne es / das der sachen vom Sacrament zuuiel gethan ist / Als jhm aber Phi-

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        <p>ES sey Philippus Melanthon zu dem Herrn Doctor ins Kloster kommen / vnd weil er                      nach allerley vnterredung vernommen / das Lutherus lustig gewesen / hab er mit                      jm angefangen / von diesem handel zu reden / dergestalt / das er die Veter                      gelesen / vnd die schrifften der alten Christlichen Lehrer / dieses handels                      halben / fleissig ersucht / mit welchen in der Warheit / der Zürchischen Lehre                      vom Abendmal / besser vbereinstimmet / denn der vnsern / darauff Lutherus ein                      kleine weil geschwiegen (hat vielleicht gehustet) nachmals aber diese wort                      gesagt sol haben.</p>
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[504/0520] Wider die Landlügen / der dazumal Heidelbergischen Theologen. Joachimus Mörlin Doctor. Psalm. 140. ERrette mich HERR von den bösen Menschen / Behüte mich für den freueln Leuten / etc. Amen. ICH hab newlich / aus dieser Franckfurter Mess vnter handen bekomen / der Heidelbergischen Theologen Protocol vnd acta, so dieselbigen von dem gesprech / das da verschienen jhars zu Maulbrun / zwischen jhnen vnd den Wirtenbergischen Theologen gehalten / haben lassen in Druck ausgehen / Was nun dieselbige jhre Disputation belanget / werden die Parten wol wissen sich zuuerantworten / was ein theil dem andern schuld gibet / Dis einige stück aber hat mir auff meinem hertzen / wie ein fewr gebrandt / das in jhrem gegenbericht / welchen die Heidelberger auff der Wirtenbergischen Theologen bericht gethan / sie im Quatern Iii. öffentlich dürffen in alle Welt diese Landlügen schreiben / Das Lutherus der H. Gottes Man / kurtz für seinem ende / die zeit / als er den andern tage / das letzte mal nach Eissleben verreisen wollen / sey auch ein Sacramentschwermer worden / gleich jhnen / vnd sey das also zugangen. ES sey Philippus Melanthon zu dem Herrn Doctor ins Kloster kommen / vnd weil er nach allerley vnterredung vernommen / das Lutherus lustig gewesen / hab er mit jm angefangen / von diesem handel zu reden / dergestalt / das er die Veter gelesen / vnd die schrifften der alten Christlichen Lehrer / dieses handels halben / fleissig ersucht / mit welchen in der Warheit / der Zürchischen Lehre vom Abendmal / besser vbereinstimmet / denn der vnsern / darauff Lutherus ein kleine weil geschwiegen (hat vielleicht gehustet) nachmals aber diese wort gesagt sol haben. LIeber Philippe / was wollen wir viel sagen? Ich bekenne es / das der sachen vom Sacrament zuuiel gethan ist / Als jhm aber Phi-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/520>, abgerufen am 29.03.2024.