Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite
III.

Fol. 93. b. Wir lassen vns / sprechen sie / aus der lehr von der gegenwart des leibs vnd bluts Christi im Abendmahl keinen Bepstischen jrrthumb machen / Sindtemal Christus solche lehre in den worten seiner einsetzung selbst gegründet vnd fürbracht / ehe dann je ein Bapst oder Papist in der welt gewest. Dagegen aber wollen sie / nach so vielfeltigen gethanen erinnerungen nicht sehen / das der HERR Christus von einer solchen gegenwart im Abendmal lehre / die da ist eine ware vnd tröstliche gemeinschafft seines warhafften leibs vnd bluts / mit vns Menschen mit denen er sich auffs aller genaueste voreiniget / also das er in vns / vnd wir in jhme sein vnd leben. Vnd das hiegegen / erst vnder dem Bapstumb eingeführet sey / die meinung von einer leiblichen gegenwart des Leibs Christi an der stedt vnd orth / da die Hostien gehalten wird / davon sie noch gerühmet sein wöllen / das sie in diesem punct sich nie Fol. 42. vom Bapstumb haben abgesöndert / vnd ob sie wol nicht können darthun / mit bestendigem grundt / das für dem anfang des Bapstumbs / in der ersten reinen Kirchen / jemals die wort Christi von einer wesentlichen vorbergung des Leibs Christi vnder Brod oder brods gestalt / vorstanden vnd außgelegt worden sein / So soll dennoch solche meinung bey jhnen nicht Bepstisch sein / sondern in Christi worten gegründet.

IIII.

Fol. 45. b. Sagen sie / wir streiten gar nicht / gehet vns auch im geringsten nicht an / was Petrus de Aliaco Cardinalis Cameracensis vom Sacrament des Altars disputirt / Ist vns auch nicht nötig / das wir von jhme diß falß argument / oder gründe entlehnen / vnsere Christliche vnd in den worten der einsetzung gnugsam gegründte lehr dadurch zuvorteydingen. Denn wir in diesem gantzen streit / weder auff dieses / noch auff jenes menschen opinion / sehen / weder dieses noch jenes Scribenten oder Lerers ansehen oder authoritet folgen / Sondern allein auff die wort der einsetzung Christi / welche wir wissen / das sie gewisser / gegründter / stercker / vnd vnwidersprechlicher sind / als das sie von einem Engel oder Menschen / wie spitzig auch derselbe sey / solten können vmbgestossen oder widerlegt werden.

III.

Fol. 93. b. Wir lassen vns / sprechen sie / aus der lehr von der gegenwart des leibs vnd bluts Christi im Abendmahl keinen Bepstischen jrrthumb machen / Sindtemal Christus solche lehre in den worten seiner einsetzung selbst gegründet vnd fürbracht / ehe dañ je ein Bapst oder Papist in der welt gewest. Dagegen aber wollen sie / nach so vielfeltigen gethanen erinnerungen nicht sehen / das der HERR Christus von einer solchen gegenwart im Abendmal lehre / die da ist eine ware vnd tröstliche gemeinschafft seines warhafften leibs vnd bluts / mit vns Menschen mit denen er sich auffs aller genaueste voreiniget / also das er in vns / vnd wir in jhme sein vnd leben. Vnd das hiegegen / erst vnder dem Bapstumb eingeführet sey / die meinung von einer leiblichen gegenwart des Leibs Christi an der stedt vnd orth / da die Hostien gehalten wird / davon sie noch gerühmet sein wöllen / das sie in diesem punct sich nie Fol. 42. vom Bapstumb haben abgesöndert / vnd ob sie wol nicht können darthun / mit bestendigem grundt / das für dem anfang des Bapstumbs / in der ersten reinen Kirchen / jemals die wort Christi von einer wesentlichen vorbergung des Leibs Christi vnder Brod oder brods gestalt / vorstanden vnd außgelegt worden sein / So soll dennoch solche meinung bey jhnen nicht Bepstisch sein / sondern in Christi worten gegründet.

IIII.

Fol. 45. b. Sagen sie / wir streiten gar nicht / gehet vns auch im geringsten nicht an / was Petrus de Aliaco Cardinalis Cameracensis vom Sacrament des Altars disputirt / Ist vns auch nicht nötig / das wir von jhme diß falß argument / oder gründe entlehnen / vnsere Christliche vnd in den worten der einsetzung gnugsam gegründte lehr dadurch zuvorteydingen. Denn wir in diesem gantzen streit / weder auff dieses / noch auff jenes menschen opinion / sehen / weder dieses noch jenes Scribenten oder Lerers ansehen oder authoritet folgen / Sondern allein auff die wort der einsetzung Christi / welche wir wissen / das sie gewisser / gegründter / stercker / vnd vnwidersprechlicher sind / als das sie von einem Engel oder Menschen / wie spitzig auch derselbe sey / solten können vmbgestossen oder widerlegt werden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0265"/>
      </div>
      <div>
        <head>III.<lb/></head>
        <p><hi rendition="#i">Fol. 93. b.</hi> Wir lassen vns / sprechen sie / aus der lehr                      von der gegenwart des leibs vnd bluts Christi im Abendmahl keinen Bepstischen                      jrrthumb machen / Sindtemal Christus solche lehre in den worten seiner                      einsetzung selbst gegründet vnd fürbracht / ehe dan&#x0303; je ein Bapst                      oder Papist in der welt gewest. Dagegen aber wollen sie / nach so vielfeltigen                      gethanen erinnerungen nicht sehen / das der HERR Christus von einer solchen                      gegenwart im Abendmal lehre / die da ist eine ware vnd tröstliche gemeinschafft                      seines warhafften leibs vnd bluts / mit vns Menschen mit denen er sich auffs                      aller genaueste voreiniget / also das er in vns / vnd wir in jhme sein vnd                      leben. Vnd das hiegegen / erst vnder dem Bapstumb eingeführet sey / die meinung                      von einer leiblichen gegenwart des Leibs Christi an der stedt vnd orth / da die                      Hostien gehalten wird / davon sie noch gerühmet sein wöllen / das sie in diesem                      punct sich nie<note place="right"><hi rendition="#i">Fol. 42.</hi></note> vom Bapstumb haben abgesöndert / vnd ob sie wol nicht können darthun /                      mit bestendigem grundt / das für dem anfang des Bapstumbs / in der ersten reinen                      Kirchen / jemals die wort Christi von einer wesentlichen vorbergung des Leibs                      Christi vnder Brod oder brods gestalt / vorstanden vnd außgelegt worden sein /                      So soll dennoch solche meinung bey jhnen nicht Bepstisch sein / sondern in                      Christi worten gegründet.</p>
      </div>
      <div>
        <head>IIII.<lb/></head>
        <p><hi rendition="#i">Fol. 45. b.</hi> Sagen sie / wir streiten gar nicht / gehet                      vns auch im geringsten nicht an / was Petrus <hi rendition="#i">de Aliaco                          Cardinalis Cameracensis</hi> vom Sacrament des Altars disputirt / Ist vns                      auch nicht nötig / das wir von jhme diß falß argument / oder gründe entlehnen /                      vnsere Christliche vnd in den worten der einsetzung gnugsam gegründte lehr                      dadurch zuvorteydingen. Denn wir in diesem gantzen streit / weder auff dieses /                      noch auff jenes menschen opinion / sehen / weder dieses noch jenes Scribenten                      oder Lerers ansehen oder <hi rendition="#i">authoritet</hi> folgen / Sondern                      allein auff die wort der einsetzung Christi / welche wir wissen / das sie                      gewisser / gegründter / stercker / vnd vnwidersprechlicher sind / als das sie                      von einem Engel oder Menschen / wie spitzig auch derselbe sey / solten können                      vmbgestossen oder widerlegt werden.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0265] III. Fol. 93. b. Wir lassen vns / sprechen sie / aus der lehr von der gegenwart des leibs vnd bluts Christi im Abendmahl keinen Bepstischen jrrthumb machen / Sindtemal Christus solche lehre in den worten seiner einsetzung selbst gegründet vnd fürbracht / ehe dañ je ein Bapst oder Papist in der welt gewest. Dagegen aber wollen sie / nach so vielfeltigen gethanen erinnerungen nicht sehen / das der HERR Christus von einer solchen gegenwart im Abendmal lehre / die da ist eine ware vnd tröstliche gemeinschafft seines warhafften leibs vnd bluts / mit vns Menschen mit denen er sich auffs aller genaueste voreiniget / also das er in vns / vnd wir in jhme sein vnd leben. Vnd das hiegegen / erst vnder dem Bapstumb eingeführet sey / die meinung von einer leiblichen gegenwart des Leibs Christi an der stedt vnd orth / da die Hostien gehalten wird / davon sie noch gerühmet sein wöllen / das sie in diesem punct sich nie vom Bapstumb haben abgesöndert / vnd ob sie wol nicht können darthun / mit bestendigem grundt / das für dem anfang des Bapstumbs / in der ersten reinen Kirchen / jemals die wort Christi von einer wesentlichen vorbergung des Leibs Christi vnder Brod oder brods gestalt / vorstanden vnd außgelegt worden sein / So soll dennoch solche meinung bey jhnen nicht Bepstisch sein / sondern in Christi worten gegründet. Fol. 42. IIII. Fol. 45. b. Sagen sie / wir streiten gar nicht / gehet vns auch im geringsten nicht an / was Petrus de Aliaco Cardinalis Cameracensis vom Sacrament des Altars disputirt / Ist vns auch nicht nötig / das wir von jhme diß falß argument / oder gründe entlehnen / vnsere Christliche vnd in den worten der einsetzung gnugsam gegründte lehr dadurch zuvorteydingen. Denn wir in diesem gantzen streit / weder auff dieses / noch auff jenes menschen opinion / sehen / weder dieses noch jenes Scribenten oder Lerers ansehen oder authoritet folgen / Sondern allein auff die wort der einsetzung Christi / welche wir wissen / das sie gewisser / gegründter / stercker / vnd vnwidersprechlicher sind / als das sie von einem Engel oder Menschen / wie spitzig auch derselbe sey / solten können vmbgestossen oder widerlegt werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/265
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/265>, abgerufen am 18.04.2024.