Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Brod isset / der isset Christus Leib. Wer diß Brod mit ZENEN ZVDRVCKT / der zudruckt den Leib Christi.

In diesen worten Lutheri / die sie als die jhrigen erzelen / stehet / essen / angreiffen / mit zenen zudrucken beysammen / vnd wird angezeigt / das eins so woll alß das andere Sacramentsweise / dem leib Christi zugeschrieben werde. Was aber Sacramentsweiß dem leib Christi wird zugeschrieben / das ist nicht eigentlich / sondern figürlicher weiße geredet. Aber diesen Theologen / soll das Essen des Leibs Christi eigentlich gesagt sein / das angreiffen vnd mit zenen zudrucken / lassen sie fahren / dorffen dergleichen das es eigentlich geredt sey nicht sagen. So sie aber hie eine figürliche art zureden zulassen müssen / Worumb soll nicht auch das mündtliche essen des leibs Christi eine figürliche rede sein.

XXI.

Fol: 99. 104. Setzen sie vnd billichen Augustini spruch / das Sacrament des leibs vnd bluts Christi wird von den vnglaubigen leiblich vnd sichtbarlich mit den zenen zerdruckt / die dennoch solch hohes Sacrament jhnen selber zum gericht essen vnd trincken. Hie / sprechen sie / gibt Augustinus deutlich zuuorstehen / das einer wol ohne Glauben das Sacrament des leibs vnd bluts Christi im Abendmahl MV NDTLICH essen kan. Das ist aber (sprechen sie weiter) nicht das gesegnete Brod vnd Wein alleine / sondern auch der Leib vnd blut Christi. Wie wollen sie aber diß zusammen reimen mit deme das sie Fol. 94. b. schreiben? Sie lehren nicht das Christi leib zerbissen werde. Welches hie Augustinus außdrucklich saget. Soll jhr argument stadt haben das sie kurtz zuuorn Fol: 99. gebraucht.

Das Sacrament des leibs Christi ist nicht das halbe / sondern das gantze Sacrament / Nemlich brod vnd leib / wein vnd blut Christi.

Ettliche essen das Sacrament des leibes Christi zum vordamniß als Augustinus spricht.

Darumb so essen dieselben nicht allein die eusserlichen zeichen / sondern auch den leib vnd blut Christi.

So muß es bey diesem anderm spruch auch eine rechte folge sein. Das Sacrament fasset nicht allein brodt vnd wein / sondern auch den leib vnd blut Christi.

Brod isset / der isset Christus Leib. Wer diß Brod mit ZENEN ZVDRVCKT / der zudruckt den Leib Christi.

In diesen worten Lutheri / die sie als die jhrigen erzelen / stehet / essen / angreiffen / mit zenen zudrucken beysammen / vnd wird angezeigt / das eins so woll alß das andere Sacramentsweise / dem leib Christi zugeschrieben werde. Was aber Sacramentsweiß dem leib Christi wird zugeschriebẽ / das ist nicht eigentlich / sondern figürlicher weiße geredet. Aber diesen Theologen / soll das Essen des Leibs Christi eigentlich gesagt sein / das angreiffen vnd mit zenẽ zudrucken / lassen sie fahren / dorffen dergleichen das es eigentlich geredt sey nicht sagen. So sie aber hie eine figürliche art zureden zulassen müssen / Worumb soll nicht auch das mündtliche essen des leibs Christi eine figürliche rede sein.

XXI.

Fol: 99. 104. Setzen sie vnd billichen Augustini spruch / das Sacrament des leibs vnd bluts Christi wird von den vnglaubigen leiblich vnd sichtbarlich mit den zenen zerdruckt / die dennoch solch hohes Sacrament jhnen selber zum gericht essen vnd trincken. Hie / sprechen sie / gibt Augustinus deutlich zuuorstehen / das einer wol ohne Glauben das Sacrament des leibs vnd bluts Christi im Abendmahl MV NDTLICH essen kan. Das ist aber (sprechen sie weiter) nicht das gesegnete Brod vnd Wein alleine / sondern auch der Leib vnd blut Christi. Wie wollen sie aber diß zusammen reimen mit deme das sie Fol. 94. b. schreiben? Sie lehrẽ nicht das Christi leib zerbissen werde. Welches hie Augustinus außdrucklich saget. Soll jhr argument stadt haben das sie kurtz zuuorn Fol: 99. gebraucht.

Das Sacrament des leibs Christi ist nicht das halbe / sondern das gantze Sacrament / Nemlich brod vnd leib / wein vnd blut Christi.

Ettliche essen das Sacrament des leibes Christi zum vordamniß als Augustinus spricht.

Darumb so essen dieselben nicht allein die eusserlichen zeichen / sondern auch den leib vnd blut Christi.

So muß es bey diesem anderm spruch auch eine rechte folge sein. Das Sacrament fasset nicht allein brodt vnd wein / sondern auch den leib vnd blut Christi.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0281"/>
Brod isset / der isset Christus                      Leib. Wer diß Brod mit <hi rendition="#i">ZENEN ZVDRVCKT</hi> / der zudruckt den                      Leib Christi.</p>
        <p>In diesen worten Lutheri / die sie als die jhrigen erzelen / stehet / essen /                      angreiffen / mit zenen zudrucken beysammen / vnd wird angezeigt / das eins so                      woll alß das andere Sacramentsweise / dem leib Christi zugeschrieben werde. Was                      aber Sacramentsweiß dem leib Christi wird zugeschriebe&#x0303; / das ist                      nicht eigentlich / sondern figürlicher weiße geredet. Aber diesen Theologen /                      soll das Essen des Leibs Christi eigentlich gesagt sein / das angreiffen vnd mit                          zene&#x0303; zudrucken / lassen sie fahren / dorffen dergleichen das                      es eigentlich geredt sey nicht sagen. So sie aber hie eine figürliche art                      zureden zulassen müssen / Worumb soll nicht auch das mündtliche essen des leibs                      Christi eine figürliche rede sein.</p>
      </div>
      <div>
        <head>XXI.<lb/></head>
        <p>Fol: 99. 104. Setzen sie vnd billichen Augustini spruch / das Sacrament des leibs                      vnd bluts Christi wird von den vnglaubigen leiblich vnd sichtbarlich mit den                      zenen zerdruckt / die dennoch solch hohes Sacrament jhnen selber zum gericht                      essen vnd trincken. Hie / sprechen sie / gibt <hi rendition="#i">Augustinus</hi> deutlich zuuorstehen / das einer wol ohne Glauben das Sacrament des leibs vnd                      bluts Christi im Abendmahl <hi rendition="#i">MV NDTLICH</hi> essen kan. Das ist                      aber (sprechen sie weiter) nicht das gesegnete Brod vnd Wein alleine / sondern                      auch der Leib vnd blut Christi. Wie wollen sie aber diß zusammen reimen mit deme                      das sie Fol. 94. b. schreiben? Sie lehre&#x0303; nicht das Christi leib                      zerbissen werde. Welches hie Augustinus außdrucklich saget. Soll jhr argument                      stadt haben das sie kurtz zuuorn Fol: 99. gebraucht.</p>
        <p>Das Sacrament des leibs Christi ist nicht das halbe / sondern das gantze                      Sacrament / Nemlich brod vnd leib / wein vnd blut Christi.</p>
        <p>Ettliche essen das Sacrament des leibes Christi zum vordamniß als <hi rendition="#i">Augustinus</hi> spricht.</p>
        <p>Darumb so essen dieselben nicht allein die eusserlichen zeichen / sondern auch                      den leib vnd blut Christi.</p>
        <p>So muß es bey diesem anderm spruch auch eine rechte folge sein. Das Sacrament                      fasset nicht allein brodt vnd wein / sondern auch den leib vnd blut Christi.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0281] Brod isset / der isset Christus Leib. Wer diß Brod mit ZENEN ZVDRVCKT / der zudruckt den Leib Christi. In diesen worten Lutheri / die sie als die jhrigen erzelen / stehet / essen / angreiffen / mit zenen zudrucken beysammen / vnd wird angezeigt / das eins so woll alß das andere Sacramentsweise / dem leib Christi zugeschrieben werde. Was aber Sacramentsweiß dem leib Christi wird zugeschriebẽ / das ist nicht eigentlich / sondern figürlicher weiße geredet. Aber diesen Theologen / soll das Essen des Leibs Christi eigentlich gesagt sein / das angreiffen vnd mit zenẽ zudrucken / lassen sie fahren / dorffen dergleichen das es eigentlich geredt sey nicht sagen. So sie aber hie eine figürliche art zureden zulassen müssen / Worumb soll nicht auch das mündtliche essen des leibs Christi eine figürliche rede sein. XXI. Fol: 99. 104. Setzen sie vnd billichen Augustini spruch / das Sacrament des leibs vnd bluts Christi wird von den vnglaubigen leiblich vnd sichtbarlich mit den zenen zerdruckt / die dennoch solch hohes Sacrament jhnen selber zum gericht essen vnd trincken. Hie / sprechen sie / gibt Augustinus deutlich zuuorstehen / das einer wol ohne Glauben das Sacrament des leibs vnd bluts Christi im Abendmahl MV NDTLICH essen kan. Das ist aber (sprechen sie weiter) nicht das gesegnete Brod vnd Wein alleine / sondern auch der Leib vnd blut Christi. Wie wollen sie aber diß zusammen reimen mit deme das sie Fol. 94. b. schreiben? Sie lehrẽ nicht das Christi leib zerbissen werde. Welches hie Augustinus außdrucklich saget. Soll jhr argument stadt haben das sie kurtz zuuorn Fol: 99. gebraucht. Das Sacrament des leibs Christi ist nicht das halbe / sondern das gantze Sacrament / Nemlich brod vnd leib / wein vnd blut Christi. Ettliche essen das Sacrament des leibes Christi zum vordamniß als Augustinus spricht. Darumb so essen dieselben nicht allein die eusserlichen zeichen / sondern auch den leib vnd blut Christi. So muß es bey diesem anderm spruch auch eine rechte folge sein. Das Sacrament fasset nicht allein brodt vnd wein / sondern auch den leib vnd blut Christi.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/281
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/281>, abgerufen am 25.04.2024.