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Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810.

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Eilfter Auftritt.
Der Graf vom Strahl (tritt auf). Die Vorigen.
Graf vom Strahl (betroffen).
Reichsräth', in festlichem Gepräng', aus Worms!
Graf Otto.
Seid uns gegrüßt, Herr Graf!
Graf vom Strahl.
-- Was bringt ihr mir?
Graf Otto.
Ein kaiserliches Schreiben dieser Jungfrau!
Befragt sie selbst; sie wird es euch bedeuten.
Graf vom Strahl.
O Herz, was pochst du?
(zu Käthchen).
Kind, was hältst du da?
Käthchen.
Weiß nit, mein hoher Herr. --
Gottschalk.
Gieb, gieb, mein Herzchen.
Graf vom Strahl (lies't).
"Der Himmel, wisset, hat mein Herz gestellt,
Das Wort des Auserwählten einzulösen.
Das Käthchen ist nicht mehr des Theobalds,
Des Waffenschmidts, der, mir sie abgetreten,
Das Käthchen fürderhin ist meine Tochter,
Eilfter Auftritt.
Der Graf vom Strahl (tritt auf). Die Vorigen.
Graf vom Strahl (betroffen).
Reichsräth', in feſtlichem Gepräng', aus Worms!
Graf Otto.
Seid uns gegrüßt, Herr Graf!
Graf vom Strahl.
— Was bringt ihr mir?
Graf Otto.
Ein kaiſerliches Schreiben dieſer Jungfrau!
Befragt ſie ſelbſt; ſie wird es euch bedeuten.
Graf vom Strahl.
O Herz, was pochſt du?
(zu Käthchen).
Kind, was hältſt du da?
Käthchen.
Weiß nit, mein hoher Herr. —
Gottſchalk.
Gieb, gieb, mein Herzchen.
Graf vom Strahl (lieſ't).
„Der Himmel, wiſſet, hat mein Herz geſtellt,
Das Wort des Auserwählten einzulöſen.
Das Käthchen iſt nicht mehr des Theobalds,
Des Waffenſchmidts, der, mir ſie abgetreten,
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[187/0193] Eilfter Auftritt. Der Graf vom Strahl (tritt auf). Die Vorigen. Graf vom Strahl (betroffen). Reichsräth', in feſtlichem Gepräng', aus Worms! Graf Otto. Seid uns gegrüßt, Herr Graf! Graf vom Strahl. — Was bringt ihr mir? Graf Otto. Ein kaiſerliches Schreiben dieſer Jungfrau! Befragt ſie ſelbſt; ſie wird es euch bedeuten. Graf vom Strahl. O Herz, was pochſt du? (zu Käthchen). Kind, was hältſt du da? Käthchen. Weiß nit, mein hoher Herr. — Gottſchalk. Gieb, gieb, mein Herzchen. Graf vom Strahl (lieſ't). „Der Himmel, wiſſet, hat mein Herz geſtellt, Das Wort des Auserwählten einzulöſen. Das Käthchen iſt nicht mehr des Theobalds, Des Waffenſchmidts, der, mir ſie abgetreten, Das Käthchen fürderhin iſt meine Tochter,

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Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_kaethchen_1810/193>, abgerufen am 28.03.2024.