Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite

gut gehn würde, weil das mit der widrigen
Todtenfackel so erwünscht abgelaufen wäre.

Wenn wir die Geschichte unsrer Republik
herausgeben, so wird man bisweilen darinn
finden, wie diese und jene Schrift, deren
Verfasser die Stimme des Herolds gehört hat-
ten, von allerley Leuten und Leutchen, als ob
sie noch lebte, geliebkoset worden sey.

2

Ein Knecht kann wol noch zur Not auf
Geschwäz anklagen, aber nicht auf die Todten-
fackel.

L. G.
Nach dem Maasse der Einsicht ...
3

Wenn ein Freyer oder Edler auf die Tod-
tenfackel anklagt, und das Urtheil der Land-
gemeine wider den Ankläger ist, so büsset es
dieser durch das Hohngelächter, und wird auf
fünf Jahre Landes verwiesen.

L. G.
Die Kühnheit der hämischen Scheelsich-
tigen
...

Von
G 2

gut gehn wuͤrde, weil das mit der widrigen
Todtenfackel ſo erwuͤnſcht abgelaufen waͤre.

Wenn wir die Geſchichte unſrer Republik
herausgeben, ſo wird man bisweilen darinn
finden, wie dieſe und jene Schrift, deren
Verfaſſer die Stimme des Herolds gehoͤrt hat-
ten, von allerley Leuten und Leutchen, als ob
ſie noch lebte, geliebkoſet worden ſey.

2

Ein Knecht kann wol noch zur Not auf
Geſchwaͤz anklagen, aber nicht auf die Todten-
fackel.

L. G.
Nach dem Maaſſe der Einſicht
3

Wenn ein Freyer oder Edler auf die Tod-
tenfackel anklagt, und das Urtheil der Land-
gemeine wider den Anklaͤger iſt, ſo buͤſſet es
dieſer durch das Hohngelaͤchter, und wird auf
fuͤnf Jahre Landes verwieſen.

L. G.
Die Kuͤhnheit der haͤmiſchen Scheelſich-
tigen

Von
G 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0175" n="99"/>
gut gehn wu&#x0364;rde, weil das mit der widrigen<lb/>
Todtenfackel &#x017F;o erwu&#x0364;n&#x017F;cht abgelaufen wa&#x0364;re.</p><lb/>
            <p>Wenn wir die Ge&#x017F;chichte un&#x017F;rer Republik<lb/>
herausgeben, &#x017F;o wird man bisweilen darinn<lb/>
finden, wie die&#x017F;e und jene Schrift, deren<lb/>
Verfa&#x017F;&#x017F;er die Stimme des Herolds geho&#x0364;rt hat-<lb/>
ten, von allerley Leuten und Leutchen, als ob<lb/>
&#x017F;ie noch lebte, geliebko&#x017F;et worden &#x017F;ey.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>2</head><lb/>
            <p>Ein Knecht kann wol noch zur Not auf<lb/>
Ge&#x017F;chwa&#x0364;z anklagen, aber nicht auf die Todten-<lb/>
fackel.</p><lb/>
            <cit>
              <quote><hi rendition="#c">L. G.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Nach dem Maa&#x017F;&#x017F;e der Ein&#x017F;icht</hi> &#x2026;</quote>
            </cit>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>3</head><lb/>
            <p>Wenn ein Freyer oder Edler auf die Tod-<lb/>
tenfackel anklagt, und das Urtheil der Land-<lb/>
gemeine wider den Ankla&#x0364;ger i&#x017F;t, &#x017F;o bu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et es<lb/>
die&#x017F;er durch das Hohngela&#x0364;chter, und wird auf<lb/>
fu&#x0364;nf Jahre Landes verwie&#x017F;en.</p><lb/>
            <cit>
              <quote><hi rendition="#c">L. G.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Die Ku&#x0364;hnheit der ha&#x0364;mi&#x017F;chen Scheel&#x017F;ich-<lb/>
tigen</hi> &#x2026;</quote>
            </cit><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">G 2</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Von</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[99/0175] gut gehn wuͤrde, weil das mit der widrigen Todtenfackel ſo erwuͤnſcht abgelaufen waͤre. Wenn wir die Geſchichte unſrer Republik herausgeben, ſo wird man bisweilen darinn finden, wie dieſe und jene Schrift, deren Verfaſſer die Stimme des Herolds gehoͤrt hat- ten, von allerley Leuten und Leutchen, als ob ſie noch lebte, geliebkoſet worden ſey. 2 Ein Knecht kann wol noch zur Not auf Geſchwaͤz anklagen, aber nicht auf die Todten- fackel. L. G. Nach dem Maaſſe der Einſicht … 3 Wenn ein Freyer oder Edler auf die Tod- tenfackel anklagt, und das Urtheil der Land- gemeine wider den Anklaͤger iſt, ſo buͤſſet es dieſer durch das Hohngelaͤchter, und wird auf fuͤnf Jahre Landes verwieſen. L. G. Die Kuͤhnheit der haͤmiſchen Scheelſich- tigen … Von G 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/175
Zitationshilfe: Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/175>, abgerufen am 16.04.2024.