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[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 2. Halle, 1756.

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Jnhalt
des neunten Gesangs.

Eloa kömmt vom Throne des Richters zurück, und sagt den Vätern,
daß er sich demselben nicht völlig habe nähern dürfen. Von den
Leiden des Meßias am Kreuze. Das Betragen der Freunde Jesu. Jo-
hannes und Maria unterm Kreuze. Petri Schmerz wird, auf eine
ihm unbekannte Art, durch seinen Engel, Jthuriel, ein wenig gelin-
dert. Er kömmt so weit zu sich selbst, daß er sich entschließt, seine
Freunde aufzusuchen, und sich von ihnen trösten zu lassen. Jndem er
sich mit Aufsuchung derselben beschäftigt, hält ihn ein Gespräch zwi-
schen einem Fremden, und Samma auf. Samma erkennt Petrum.
Petrus findet Lebbäum. Lebbäus kann ihm nicht antworten. Er fin-
det seinen Bruder Andreas. Andreas wirft ihm, auf eine gelinde
Art, seine Verleugnung vor. Petrus trift Joseph und Nikodemus
an, die von seiner Verleugnung noch nichts wissen. Nun kehrt der
trauernde Petrus nach Golgatha zurück. Johannes und Maria. Un-
ter den Vätern ist Abraham noch immer von der Bekehrung des einen
Missethäters voll. Seine Unterredung mit Moses. Jsaak kömmt
dazu, und sezt die Unterredung fort. Abraham betet mit ihm zum
Meßias. Jsaak bemerkt, daß ein Cherub Seelen gegen das Kreuz
heraufführe. Es waren die Seelen frommer und erstgestorbner Hei-
den. Der Cherub redet von dem Meßias zu ihnen. Salem, Johan-
nis; und Selith, Mariens Schutzengel, wünschen, und vermuthen
zulezt aus einem Blicke des Meßias, Tröstungen für Maria und Jo-
hannes. Der Versöner redet diese beyden an. Von den Leiden des
Mittlers am Kreuze. Das Erdbeben fängt von neuem an. Es dringt
bis in eine unterirdische Höle, wohin Abbadona vom Oelberg geflohn
war. Seine Empfindungen bey dem Erdbeben. Er entschließt sich,
den Meßias von neuem zu suchen. Seine Zweifel, ob er sich in einen
Engel des Lichts verstellen solle? Seine Gedanken, da er herauf kömmt,
und die verfinsterte Erde sieht. Endlich nimmt er zitternd die Gestalt
eines guten Engels an. Er hatte Jerusalem schon entdeckt, und izt
flieht er auf die Gegend zu, über welche die Nacht am dunkelsten her-
abhängt. Bey seiner Annäherung hört er Satan und Adramelech im
todten Meere. Die Engel erkennen ihn, seines angenommenen Schim-
mers ungeachtet; aber sie lassens ihm zu, daß er sich weiter nähere.
Nach einigen Zweifeln erkennt er den in der Mitte Gekreuzigten, für den
Meßias. Was er dabey empfindet. Er sieht seinen ehmaligen Freund
Abdiel, und so sehr er sich bemüht, nicht von ihm erkannt zu werden, so
wird ers doch, und entflieht zuletzt in seiner verdunkelten Gestalt. Der
Todesengel Obaddon führt die Seele Jschariots zum Kreuze, und zeigt
ihr den sterbenden Meßias; hierauf den Himmel der Seligen
von ferne; darnach bringt er sie zur Hölle.

Jnhalt
des neunten Geſangs.

Eloa koͤmmt vom Throne des Richters zuruͤck, und ſagt den Vaͤtern,
daß er ſich demſelben nicht voͤllig habe naͤhern duͤrfen. Von den
Leiden des Meßias am Kreuze. Das Betragen der Freunde Jeſu. Jo-
hannes und Maria unterm Kreuze. Petri Schmerz wird, auf eine
ihm unbekannte Art, durch ſeinen Engel, Jthuriel, ein wenig gelin-
dert. Er koͤmmt ſo weit zu ſich ſelbſt, daß er ſich entſchließt, ſeine
Freunde aufzuſuchen, und ſich von ihnen troͤſten zu laſſen. Jndem er
ſich mit Aufſuchung derſelben beſchaͤftigt, haͤlt ihn ein Geſpraͤch zwi-
ſchen einem Fremden, und Samma auf. Samma erkennt Petrum.
Petrus findet Lebbaͤum. Lebbaͤus kann ihm nicht antworten. Er fin-
det ſeinen Bruder Andreas. Andreas wirft ihm, auf eine gelinde
Art, ſeine Verleugnung vor. Petrus trift Joſeph und Nikodemus
an, die von ſeiner Verleugnung noch nichts wiſſen. Nun kehrt der
trauernde Petrus nach Golgatha zuruͤck. Johannes und Maria. Un-
ter den Vaͤtern iſt Abraham noch immer von der Bekehrung des einen
Miſſethaͤters voll. Seine Unterredung mit Moſes. Jſaak koͤmmt
dazu, und ſezt die Unterredung fort. Abraham betet mit ihm zum
Meßias. Jſaak bemerkt, daß ein Cherub Seelen gegen das Kreuz
herauffuͤhre. Es waren die Seelen frommer und erſtgeſtorbner Hei-
den. Der Cherub redet von dem Meßias zu ihnen. Salem, Johan-
nis; und Selith, Mariens Schutzengel, wuͤnſchen, und vermuthen
zulezt aus einem Blicke des Meßias, Troͤſtungen fuͤr Maria und Jo-
hannes. Der Verſoͤner redet dieſe beyden an. Von den Leiden des
Mittlers am Kreuze. Das Erdbeben faͤngt von neuem an. Es dringt
bis in eine unterirdiſche Hoͤle, wohin Abbadona vom Oelberg geflohn
war. Seine Empfindungen bey dem Erdbeben. Er entſchließt ſich,
den Meßias von neuem zu ſuchen. Seine Zweifel, ob er ſich in einen
Engel des Lichts verſtellen ſolle? Seine Gedanken, da er herauf koͤmmt,
und die verfinſterte Erde ſieht. Endlich nimmt er zitternd die Geſtalt
eines guten Engels an. Er hatte Jeruſalem ſchon entdeckt, und izt
flieht er auf die Gegend zu, uͤber welche die Nacht am dunkelſten her-
abhaͤngt. Bey ſeiner Annaͤherung hoͤrt er Satan und Adramelech im
todten Meere. Die Engel erkennen ihn, ſeines angenommenen Schim-
mers ungeachtet; aber ſie laſſens ihm zu, daß er ſich weiter naͤhere.
Nach einigen Zweifeln erkennt er den in der Mitte Gekreuzigten, fuͤr den
Meßias. Was er dabey empfindet. Er ſieht ſeinen ehmaligen Freund
Abdiel, und ſo ſehr er ſich bemuͤht, nicht von ihm erkannt zu werden, ſo
wird ers doch, und entflieht zuletzt in ſeiner verdunkelten Geſtalt. Der
Todesengel Obaddon fuͤhrt die Seele Jſchariots zum Kreuze, und zeigt
ihr den ſterbenden Meßias; hierauf den Himmel der Seligen
von ferne; darnach bringt er ſie zur Hoͤlle.

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Zitationshilfe: [Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 2. Halle, 1756, S. [90]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_messias02_1756/116>, abgerufen am 29.03.2024.