Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Staatsbürger und Unterthanen.
sassiat, insbesondere die TerritorialGericht-
barkeit, gegen auswärtige Besitzer inlandi-
schen Grundeigenthums (forenses), bloss auf
das in dem Land gelegene Grundeigenthum
eingeschränkt wird, heisst er unvollstän-
dig
(eingeschränkt, nicht voll, minus ple-
nus): vollständig (uneingeschränkt, voll,
plenus) hingegen, wenn er auch auf die per-
sönlichen Verhältnisse der Forensen ausge-
dehnt wird f). Dieser wird jetzt in den
meisten teutschen Staaten geltend gemacht g).

a) Andere Bedeutungen: 1) Inlander, in dem Verhältniss
zu Ausländern; 2) Landleute, in dem Gegensatze der
Städter (C. H. Geisler comm de landsassiatu, §. 18.
et 19 p. 62. sqq.); 3) Rittergutsbesitzer (meist landtags-
fähig), die in einigen Ländern, in Absicht auf den Ge-
richtstand, sich abtheilen in Kanzlei- oder Schriftsassen
und Amtssassen (unterschieden von den gemeinen Amts-
untergebenen
). Riccius von dem landsässigen Adel,
381 ff. Moser von der Reichsstände Landen, 339 f.
Pfeffinger, II. 959. IV. 9. De Selchow elem. jur.
germ. priv. §. 256. sq. -- Von Erhsassen, s. Geisler,
115. -- Von Insassen, Ebenders. 109. Moser a. a. O.
539.
b) Geisler, 138. I. P. Langs diplomat. Blumenlese,
Num. 85; in Meusels Geschichtforscher, III. 231. --
Nicht bloss die Grundeigenthumer, sondern auch die
übrigen Einwohner (Eingesessenen) des Landes, werden
unter den Landsassen begriffen.
c) Davon s. Moser von der t. Unterthanen Rechten und
Pflichten, S. 160 ff. -- Schriften von dem Landsassiat,
in Pütters Lit. III. 102. Klübers Lit. 147.

Die Staatsbürger und Unterthanen.
sassiat, insbesondere die TerritorialGericht-
barkeit, gegen auswärtige Besitzer inlandi-
schen Grundeigenthums (forenses), bloſs auf
das in dem Land gelegene Grundeigenthum
eingeschränkt wird, heiſst er unvollstän-
dig
(eingeschränkt, nicht voll, minus ple-
nus): vollständig (uneingeschränkt, voll,
plenus) hingegen, wenn er auch auf die per-
sönlichen Verhältnisse der Forensen ausge-
dehnt wird f). Dieser wird jetzt in den
meisten teutschen Staaten geltend gemacht g).

a) Andere Bedeutungen: 1) Inlander, in dem Verhältniſs
zu Ausländern; 2) Landleute, in dem Gegensatze der
Städter (C. H. Geisler comm de landsassiatu, §. 18.
et 19 p. 62. sqq.); 3) Rittergutsbesitzer (meist landtags-
fähig), die in einigen Ländern, in Absicht auf den Ge-
richtstand, sich abtheilen in Kanzlei- oder Schriftsassen
und Amtssassen (unterschieden von den gemeinen Amts-
untergebenen
). Riccius von dem landsässigen Adel,
381 ff. Moser von der Reichsstände Landen, 339 f.
Pfeffinger, II. 959. IV. 9. De Selchow elem. jur.
germ. priv. §. 256. sq. — Von Erhsassen, s. Geisler,
115. — Von Insassen, Ebenders. 109. Moser a. a. O.
539.
b) Geisler, 138. I. P. Langs diplomat. Blumenlese,
Num. 85; in Meusels Geschichtforscher, III. 231. —
Nicht bloſs die Grundeigenthumer, sondern auch die
übrigen Einwohner (Eingesessenen) des Landes, werden
unter den Landsassen begriffen.
c) Davon s. Moser von der t. Unterthanen Rechten und
Pflichten, S. 160 ff. — Schriften von dem Landsassiat,
in Pütters Lit. III. 102. Klübers Lit. 147.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0341" n="317"/><fw place="top" type="header">Die Staatsbürger und Unterthanen.</fw><lb/><hi rendition="#g">sassiat</hi>, insbesondere die TerritorialGericht-<lb/>
barkeit, gegen auswärtige Besitzer inlandi-<lb/>
schen Grundeigenthums (forenses), blo&#x017F;s auf<lb/>
das in dem Land gelegene Grundeigenthum<lb/>
eingeschränkt wird, hei&#x017F;st er <hi rendition="#g">unvollstän-<lb/>
dig</hi> (eingeschränkt, nicht voll, minus ple-<lb/>
nus): <hi rendition="#g">vollständig</hi> (uneingeschränkt, voll,<lb/>
plenus) hingegen, wenn er auch auf die per-<lb/>
sönlichen Verhältnisse der Forensen ausge-<lb/>
dehnt wird <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">f</hi></hi>). Dieser wird jetzt in den<lb/>
meisten teutschen Staaten geltend gemacht <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">g</hi></hi>).</p><lb/>
            <note place="end" n="a)">Andere Bedeutungen: 1) <hi rendition="#i">Inlander</hi>, in dem Verhältni&#x017F;s<lb/>
zu Ausländern; 2) <hi rendition="#i">Landleute</hi>, in dem Gegensatze der<lb/>
Städter (C. H. <hi rendition="#k">Geisler</hi> comm de landsassiatu, §. 18.<lb/>
et 19 p. 62. sqq.); 3) <hi rendition="#i">Rittergutsbesitzer</hi> (meist landtags-<lb/>
fähig), die in einigen Ländern, in Absicht auf den Ge-<lb/>
richtstand, sich abtheilen in <hi rendition="#i">Kanzlei</hi>- oder <hi rendition="#i">Schriftsassen</hi><lb/>
und <hi rendition="#i">Amtssassen</hi> (unterschieden von den gemeinen <hi rendition="#i">Amts-<lb/>
untergebenen</hi>). <hi rendition="#k">Riccius</hi> von dem landsässigen Adel,<lb/>
381 ff. <hi rendition="#k">Moser</hi> von der Reichsstände Landen, 339 f.<lb/><hi rendition="#k">Pfeffinger</hi>, II. 959. IV. 9. <hi rendition="#k">De Selchow</hi> elem. jur.<lb/>
germ. priv. §. 256. sq. &#x2014; Von <hi rendition="#i">Erhsassen</hi>, s. <hi rendition="#k">Geisler</hi>,<lb/>
115. &#x2014; Von <hi rendition="#i">Insassen, Ebenders</hi>. 109. <hi rendition="#k">Moser</hi> a. a. O.<lb/>
539.</note><lb/>
            <note place="end" n="b)"><hi rendition="#k">Geisler</hi>, 138. I. P. <hi rendition="#k">Langs</hi> diplomat. Blumenlese,<lb/>
Num. 85; in <hi rendition="#k">Meusels</hi> Geschichtforscher, III. 231. &#x2014;<lb/>
Nicht blo&#x017F;s die <hi rendition="#i">Grundeigenthumer</hi>, sondern auch die<lb/>
übrigen <hi rendition="#i">Einwohner</hi> (Eingesessenen) des Landes, werden<lb/>
unter den Landsassen begriffen.</note><lb/>
            <note place="end" n="c)">Davon s. <hi rendition="#k">Moser</hi> von der t. Unterthanen Rechten und<lb/>
Pflichten, S. 160 ff. &#x2014; Schriften von dem Landsassiat,<lb/>
in <hi rendition="#k">Pütters</hi> Lit. III. 102. <hi rendition="#k">Klübers</hi> Lit. 147.</note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[317/0341] Die Staatsbürger und Unterthanen. sassiat, insbesondere die TerritorialGericht- barkeit, gegen auswärtige Besitzer inlandi- schen Grundeigenthums (forenses), bloſs auf das in dem Land gelegene Grundeigenthum eingeschränkt wird, heiſst er unvollstän- dig (eingeschränkt, nicht voll, minus ple- nus): vollständig (uneingeschränkt, voll, plenus) hingegen, wenn er auch auf die per- sönlichen Verhältnisse der Forensen ausge- dehnt wird f). Dieser wird jetzt in den meisten teutschen Staaten geltend gemacht g). a⁾ Andere Bedeutungen: 1) Inlander, in dem Verhältniſs zu Ausländern; 2) Landleute, in dem Gegensatze der Städter (C. H. Geisler comm de landsassiatu, §. 18. et 19 p. 62. sqq.); 3) Rittergutsbesitzer (meist landtags- fähig), die in einigen Ländern, in Absicht auf den Ge- richtstand, sich abtheilen in Kanzlei- oder Schriftsassen und Amtssassen (unterschieden von den gemeinen Amts- untergebenen). Riccius von dem landsässigen Adel, 381 ff. Moser von der Reichsstände Landen, 339 f. Pfeffinger, II. 959. IV. 9. De Selchow elem. jur. germ. priv. §. 256. sq. — Von Erhsassen, s. Geisler, 115. — Von Insassen, Ebenders. 109. Moser a. a. O. 539. b⁾ Geisler, 138. I. P. Langs diplomat. Blumenlese, Num. 85; in Meusels Geschichtforscher, III. 231. — Nicht bloſs die Grundeigenthumer, sondern auch die übrigen Einwohner (Eingesessenen) des Landes, werden unter den Landsassen begriffen. c⁾ Davon s. Moser von der t. Unterthanen Rechten und Pflichten, S. 160 ff. — Schriften von dem Landsassiat, in Pütters Lit. III. 102. Klübers Lit. 147.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/341
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/341>, abgerufen am 25.04.2024.