Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Cap. Recht der Gleichheit.
Anerkennung geschieht bisweilen unter der aus-
drücklichen Bedingung, dass damit kein Vorrang
eingeräumt werde d), Auch wird die Unverfäng-
lichkeit des Gebrauchs oder Nichtgebrauchs ge-
wisser Titel, zu Zeiten ausdrücklich festgesezt e).

a) Frankreichs bestimmte Erklärung hierüber, vom 28. Jan.
1765, in Ant. Faber's neuer europ. StaatsCanzley, Th. X,
S. 3 f. Königlich-dänische Erklärung über Veränderungen
in dem königlich-dänischen Titel und Wappen, in dem Pro-
tocoll der t. Bundesversammlung vom 15. Jun. 1820, §. 8.
b) Preussischer KronTractat mit Kaiser Leopold I. v. 1700,
in Rousset Supplement au corps diplomatique, T. II. P. I,
p. 463. Moser's Staatsr. Th. IV, S. 108. Pfeffinger Vitriar.
illustr. T. I. p. 424. sq. Pater Wolf's, eines Jesuiten, Ver-
dienst in dieser Negociation. Klüber's Kryptographik, S.
23--26.
c) Die preussische Königswürde ward von dem Papst bis auf
K. Friedrich Wilhelm II. 1786 nicht anerkannt (Gr. v. Hertz-
berg
's Abh. in der berliner Monatschrift, August 1786, S.
101 ff. Vergl. ebendas. 1787, März, S. 299), und von dem
teutschen Orden noch bis in das Jahr 1792 nicht. Moser
von Teutschland überhaupt, S. 111--133. Protocoll des
kurfürstlichen Wahltags v. 1790, I. 347. 359. II. 307; u. von
1792, S. 60 f. -- Anerkannt und festgesetzt wurden in dem
Acte final du congres de Vienne, die Titel: Czar, König
von Polen für Russland (Art. 1); König von Hannover (Art.
26); König der Niederlande (Art. 65); Grossherzog von Lu-
xemburg (Art. 67), von Posen und Niederrhein (Art. 2 u.
25), von Oldenburg (welches solchen bis jetzt nicht führt,
doch s. man den unten angef. GeneralRecess von 1819, Art.
27, 30 u. 33), MecklenburgSchwerin, MecklenburgStrelitz,
SachsenWeimar (Art. 34--36), Kurfürst von Hessen (still-
schweigend anerkannt in den Art. 41, 56 u. 58); freie Städte
(Art. 6, 53, 56 u. 58); etliche Titel für Preussen (Art. 16).
Das Fürstenth. Lucca ward in ein Herzogth. erhoben (Art. 101).
Vergl. Klüber's Uebersicht der diplomat. Verhandlungen des
wiener Congresses, S. 160 ff. Ebendess. öffentl. Recht des
teutschen Bundes, §. 109. In dem GeneralRecess der frank-

III. Cap. Recht der Gleichheit.
Anerkennung geschieht bisweilen unter der aus-
drücklichen Bedingung, daſs damit kein Vorrang
eingeräumt werde d), Auch wird die Unverfäng-
lichkeit des Gebrauchs oder Nichtgebrauchs ge-
wisser Titel, zu Zeiten ausdrücklich festgesezt e).

a) Frankreichs bestimmte Erklärung hierüber, vom 28. Jan.
1765, in Ant. Faber’s neuer europ. StaatsCanzley, Th. X,
S. 3 f. Königlich-dänische Erklärung über Veränderungen
in dem königlich-dänischen Titel und Wappen, in dem Pro-
tocoll der t. Bundesversammlung vom 15. Jun. 1820, §. 8.
b) Preussischer KronTractat mit Kaiser Leopold I. v. 1700,
in Rousset Supplément au corps diplomatique, T. II. P. I,
p. 463. Moser’s Staatsr. Th. IV, S. 108. Pfeffinger Vitriar.
illustr. T. I. p. 424. sq. Pater Wolf’s, eines Jesuiten, Ver-
dienst in dieser Negociation. Klüber’s Kryptographik, S.
23—26.
c) Die preussische Königswürde ward von dem Papst bis auf
K. Friedrich Wilhelm II. 1786 nicht anerkannt (Gr. v. Hertz-
berg
’s Abh. in der berliner Monatschrift, August 1786, S.
101 ff. Vergl. ebendas. 1787, März, S. 299), und von dem
teutschen Orden noch bis in das Jahr 1792 nicht. Moser
von Teutschland überhaupt, S. 111—133. Protocoll des
kurfürstlichen Wahltags v. 1790, I. 347. 359. II. 307; u. von
1792, S. 60 f. — Anerkannt und festgesetzt wurden in dem
Acte final du congrès de Vienne, die Titel: Czar, König
von Polen für Ruſsland (Art. 1); König von Hannover (Art.
26); König der Niederlande (Art. 65); Groſsherzog von Lu-
xemburg (Art. 67), von Posen und Niederrhein (Art. 2 u.
25), von Oldenburg (welches solchen bis jetzt nicht führt,
doch s. man den unten angef. GeneralReceſs von 1819, Art.
27, 30 u. 33), MecklenburgSchwerin, MecklenburgStrelitz,
SachsenWeimar (Art. 34—36), Kurfürst von Hessen (still-
schweigend anerkannt in den Art. 41, 56 u. 58); freie Städte
(Art. 6, 53, 56 u. 58); etliche Titel für Preussen (Art. 16).
Das Fürstenth. Lucca ward in ein Herzogth. erhoben (Art. 101).
Vergl. Klüber’s Uebersicht der diplomat. Verhandlungen des
wiener Congresses, S. 160 ff. Ebendess. öffentl. Recht des
teutschen Bundes, §. 109. In dem GeneralReceſs der frank-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0175" n="169"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">III. Cap. Recht der Gleichheit.</hi></fw><lb/>
Anerkennung geschieht bisweilen unter der aus-<lb/>
drücklichen Bedingung, da&#x017F;s damit kein Vorrang<lb/>
eingeräumt werde <hi rendition="#i">d</hi>), Auch wird die Unverfäng-<lb/>
lichkeit des Gebrauchs oder Nichtgebrauchs ge-<lb/>
wisser Titel, zu Zeiten ausdrücklich festgesezt <hi rendition="#i">e</hi>).</p><lb/>
                <note place="end" n="a)">Frankreichs bestimmte Erklärung hierüber, vom 28. Jan.<lb/>
1765, in Ant. <hi rendition="#k">Faber</hi>&#x2019;s neuer europ. StaatsCanzley, Th. X,<lb/>
S. 3 f. Königlich-dänische Erklärung über Veränderungen<lb/>
in dem königlich-dänischen Titel und Wappen, in dem Pro-<lb/>
tocoll der t. Bundesversammlung vom 15. Jun. 1820, §. 8.</note><lb/>
                <note place="end" n="b)">Preussischer KronTractat mit Kaiser Leopold I. v. 1700,<lb/>
in <hi rendition="#k">Rousset</hi> Supplément au corps diplomatique, T. II. P. I,<lb/>
p. 463. <hi rendition="#k">Moser</hi>&#x2019;s Staatsr. Th. IV, S. 108. <hi rendition="#k">Pfeffinger</hi> Vitriar.<lb/>
illustr. T. I. p. 424. sq. Pater <hi rendition="#k">Wolf</hi>&#x2019;s, eines Jesuiten, Ver-<lb/>
dienst in dieser Negociation. <hi rendition="#k">Klüber</hi>&#x2019;s Kryptographik, S.<lb/>
23&#x2014;26.</note><lb/>
                <note place="end" n="c)">Die preussische Königswürde ward von dem <hi rendition="#i">Papst</hi> bis auf<lb/>
K. Friedrich Wilhelm II. 1786 nicht anerkannt (Gr. v. <hi rendition="#k">Hertz-<lb/>
berg</hi>&#x2019;s Abh. in der berliner Monatschrift, August 1786, S.<lb/>
101 ff. Vergl. ebendas. 1787, März, S. 299), und von dem<lb/><hi rendition="#i">teutschen Orden</hi> noch bis in das Jahr 1792 nicht. <hi rendition="#k">Moser</hi><lb/>
von Teutschland überhaupt, S. 111&#x2014;133. Protocoll des<lb/>
kurfürstlichen Wahltags v. 1790, I. 347. 359. II. 307; u. von<lb/>
1792, S. 60 f. &#x2014; Anerkannt und festgesetzt wurden in dem<lb/>
Acte final du congrès de Vienne, die Titel: Czar, König<lb/>
von Polen für Ru&#x017F;sland (Art. 1); König von Hannover (Art.<lb/>
26); König der Niederlande (Art. 65); Gro&#x017F;sherzog von Lu-<lb/>
xemburg (Art. 67), von Posen und Niederrhein (Art. 2 u.<lb/>
25), von Oldenburg (welches solchen bis jetzt nicht führt,<lb/>
doch s. man den unten angef. GeneralRece&#x017F;s von 1819, Art.<lb/>
27, 30 u. 33), MecklenburgSchwerin, MecklenburgStrelitz,<lb/>
SachsenWeimar (Art. 34&#x2014;36), Kurfürst von Hessen (still-<lb/>
schweigend anerkannt in den Art. 41, 56 u. 58); freie Städte<lb/>
(Art. 6, 53, 56 u. 58); etliche Titel für Preussen (Art. 16).<lb/>
Das Fürstenth. Lucca ward in ein Herzogth. erhoben (Art. 101).<lb/>
Vergl. <hi rendition="#k">Klüber</hi>&#x2019;s Uebersicht der diplomat. Verhandlungen des<lb/>
wiener Congresses, S. 160 ff. <hi rendition="#i">Ebendess</hi>. öffentl. Recht des<lb/>
teutschen Bundes, §. 109. In dem GeneralRece&#x017F;s der frank-<lb/></note>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[169/0175] III. Cap. Recht der Gleichheit. Anerkennung geschieht bisweilen unter der aus- drücklichen Bedingung, daſs damit kein Vorrang eingeräumt werde d), Auch wird die Unverfäng- lichkeit des Gebrauchs oder Nichtgebrauchs ge- wisser Titel, zu Zeiten ausdrücklich festgesezt e). a⁾ Frankreichs bestimmte Erklärung hierüber, vom 28. Jan. 1765, in Ant. Faber’s neuer europ. StaatsCanzley, Th. X, S. 3 f. Königlich-dänische Erklärung über Veränderungen in dem königlich-dänischen Titel und Wappen, in dem Pro- tocoll der t. Bundesversammlung vom 15. Jun. 1820, §. 8. b⁾ Preussischer KronTractat mit Kaiser Leopold I. v. 1700, in Rousset Supplément au corps diplomatique, T. II. P. I, p. 463. Moser’s Staatsr. Th. IV, S. 108. Pfeffinger Vitriar. illustr. T. I. p. 424. sq. Pater Wolf’s, eines Jesuiten, Ver- dienst in dieser Negociation. Klüber’s Kryptographik, S. 23—26. c⁾ Die preussische Königswürde ward von dem Papst bis auf K. Friedrich Wilhelm II. 1786 nicht anerkannt (Gr. v. Hertz- berg’s Abh. in der berliner Monatschrift, August 1786, S. 101 ff. Vergl. ebendas. 1787, März, S. 299), und von dem teutschen Orden noch bis in das Jahr 1792 nicht. Moser von Teutschland überhaupt, S. 111—133. Protocoll des kurfürstlichen Wahltags v. 1790, I. 347. 359. II. 307; u. von 1792, S. 60 f. — Anerkannt und festgesetzt wurden in dem Acte final du congrès de Vienne, die Titel: Czar, König von Polen für Ruſsland (Art. 1); König von Hannover (Art. 26); König der Niederlande (Art. 65); Groſsherzog von Lu- xemburg (Art. 67), von Posen und Niederrhein (Art. 2 u. 25), von Oldenburg (welches solchen bis jetzt nicht führt, doch s. man den unten angef. GeneralReceſs von 1819, Art. 27, 30 u. 33), MecklenburgSchwerin, MecklenburgStrelitz, SachsenWeimar (Art. 34—36), Kurfürst von Hessen (still- schweigend anerkannt in den Art. 41, 56 u. 58); freie Städte (Art. 6, 53, 56 u. 58); etliche Titel für Preussen (Art. 16). Das Fürstenth. Lucca ward in ein Herzogth. erhoben (Art. 101). Vergl. Klüber’s Uebersicht der diplomat. Verhandlungen des wiener Congresses, S. 160 ff. Ebendess. öffentl. Recht des teutschen Bundes, §. 109. In dem GeneralReceſs der frank-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821/175
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821/175>, abgerufen am 25.04.2024.