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Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.

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I. Th. Die Staaten, überhaupt, u. die europ. insb.
wollen scheint e). Selbst einige aussereuropäi-
sche
Staaten, wie die Vereinigten Staaten von
Nordamerika, haben sich, durch die That und
ausdrücklich, für den Beitritt zu dieser Genossen-
schaft erklärt f). Ueberall ist jedoch von jener
Völkersitte, das natürliche und positive völker-
rechtliche
Verhältniss der einzelnen Staaten zu
unterscheiden (§. 2, 3 u. 31).

a) Vergl. A. H. L. Heeren's kleine Schriften, Th. II (Gött. 1805.
8.), S. 147--250.
b) Von der Macht der Meinung, in Beziehung auf den Papst,
s. von Bielfeld's institutions politiques, T. II. p. 603 f. -- Etli-
chen von den kleinen Staaten scheint eine Macht des Neides
(puissance d'envie) zu statten zu kommen, die sie gegen Lü-
sternheit mächtiger Nachbarn sicher stellt.
c) Wofür Wolff a. a. O. §. 9, sie erklärt, zum Vortheil seiner
LieblingsHypothese von einem grossen Weltstaat, den er auf
vermuthete Einwilligung der Völker gründen wollte.
d) Mehr scheint Günther, a. a. O. I. 152--187, mit der von
von ihm angenommenen "freiwilligen Gesellschaft der Völker",
insbesondere der europäischen Nationen, nicht zu behaupten.
e) Vergl. Real, science du gouvernement, T. V, ch. 3, Sect. 9.
f) De Marten's recueil, T. IV. p. 196. 197.

I. Th. Die Staaten, überhaupt, u. die europ. insb.
wollen scheint e). Selbst einige aussereuropäi-
sche
Staaten, wie die Vereinigten Staaten von
Nordamerika, haben sich, durch die That und
ausdrücklich, für den Beitritt zu dieser Genossen-
schaft erklärt f). Ueberall ist jedoch von jener
Völkersitte, das natürliche und positive völker-
rechtliche
Verhältniſs der einzelnen Staaten zu
unterscheiden (§. 2, 3 u. 31).

a) Vergl. A. H. L. Heeren’s kleine Schriften, Th. II (Gött. 1805.
8.), S. 147—250.
b) Von der Macht der Meinung, in Beziehung auf den Papst,
s. von Bielfeld’s institutions politiques, T. II. p. 603 f. — Etli-
chen von den kleinen Staaten scheint eine Macht des Neides
(puissance d’envie) zu statten zu kommen, die sie gegen Lü-
sternheit mächtiger Nachbarn sicher stellt.
c) Wofür Wolff a. a. O. §. 9, sie erklärt, zum Vortheil seiner
LieblingsHypothese von einem grossen Weltstaat, den er auf
vermuthete Einwilligung der Völker gründen wollte.
d) Mehr scheint Günther, a. a. O. I. 152—187, mit der von
von ihm angenommenen „freiwilligen Gesellschaft der Völker“,
insbesondere der europäischen Nationen, nicht zu behaupten.
e) Vergl. Real, science du gouvernement, T. V, ch. 3, Sect. 9.
f) De Marten’s recueil, T. IV. p. 196. 197.

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[74/0080] I. Th. Die Staaten, überhaupt, u. die europ. insb. wollen scheint e). Selbst einige aussereuropäi- sche Staaten, wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika, haben sich, durch die That und ausdrücklich, für den Beitritt zu dieser Genossen- schaft erklärt f). Ueberall ist jedoch von jener Völkersitte, das natürliche und positive völker- rechtliche Verhältniſs der einzelnen Staaten zu unterscheiden (§. 2, 3 u. 31). a⁾ Vergl. A. H. L. Heeren’s kleine Schriften, Th. II (Gött. 1805. 8.), S. 147—250. b⁾ Von der Macht der Meinung, in Beziehung auf den Papst, s. von Bielfeld’s institutions politiques, T. II. p. 603 f. — Etli- chen von den kleinen Staaten scheint eine Macht des Neides (puissance d’envie) zu statten zu kommen, die sie gegen Lü- sternheit mächtiger Nachbarn sicher stellt. c⁾ Wofür Wolff a. a. O. §. 9, sie erklärt, zum Vortheil seiner LieblingsHypothese von einem grossen Weltstaat, den er auf vermuthete Einwilligung der Völker gründen wollte. d⁾ Mehr scheint Günther, a. a. O. I. 152—187, mit der von von ihm angenommenen „freiwilligen Gesellschaft der Völker“, insbesondere der europäischen Nationen, nicht zu behaupten. e⁾ Vergl. Real, science du gouvernement, T. V, ch. 3, Sect. 9. f⁾ De Marten’s recueil, T. IV. p. 196. 197.

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Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821/80>, abgerufen am 23.04.2024.