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Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821.

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II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn.
1747, auf dem rastatter 1797, wegen Zulassung russischer
und schwedischer Gesandten. Auf den Congressen zu Lü-
neville 1801, und zu Amiens 1801 und 1802, wurden Ge-
sandte dritter Mächte nicht zugelassen.
e) J. Bernard sur les diverses ceremonies qu'ont employees
les differentes nations dans les traites de paix et d'alliance;
in s. Recueil des traites de paix etc., auch in Du Mont's
corps diplomatique. Christ. Weber diss. de paciscendi modo
Lips. 1649. 4.
§. 322.
Friedensschluss.

Sind die Versuche den Frieden herzustel-
len fruchtlos, und will oder erwartet man kei-
nen günstigen Erfolg von weitern Friedenshand-
lungen, so werden diese abgebrochen, und die
Feindseligkeiten erneuert a). Glücken aber die
Versuche, so kommt ein Friedensschluss zu
Stande, ein Vertrag, wodurch der Krieg be-
endigt wird. Von einem Waffenstillstand un-
terscheidet er sich wesentlich dadurch, dass er
für immer errichtet wird, und in diesem Sinn
heisst er ein ewiger Vertrag b) (pactum aeter-
num). In der Regel, wird irgend eine Haupt-
bestimmung zur Grundlage (Basis), wie der
Unterhandlungen also auch des Friedensschlus-
ses, genommen. Man wählt hiezu, bald den
Besitzstand, wie er war bei dem Ausbruch des
Kriegs (Status quo strict, Status quo ante bel-
lum), oder zu der Zeit des Friedensschlusses
(das Uti possidetis), oder in einem andern Zeit-
punct (dies, mensis, vel annus decretorius,

II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn.
1747, auf dem rastatter 1797, wegen Zulassung russischer
und schwedischer Gesandten. Auf den Congressen zu Lü-
néville 1801, und zu Amiens 1801 und 1802, wurden Ge-
sandte dritter Mächte nicht zugelassen.
e) J. Bernard sur les diverses cérémonies qu’ont employées
les différentes nations dans les traités de paix et d’alliance;
in s. Recueil des traités de paix etc., auch in Du Mont’s
corps diplomatique. Christ. Weber diss. de paciscendi modo
Lips. 1649. 4.
§. 322.
Friedensschluſs.

Sind die Versuche den Frieden herzustel-
len fruchtlos, und will oder erwartet man kei-
nen günstigen Erfolg von weitern Friedenshand-
lungen, so werden diese abgebrochen, und die
Feindseligkeiten erneuert a). Glücken aber die
Versuche, so kommt ein Friedensschluſs zu
Stande, ein Vertrag, wodurch der Krieg be-
endigt wird. Von einem Waffenstillstand un-
terscheidet er sich wesentlich dadurch, daſs er
für immer errichtet wird, und in diesem Sinn
heiſst er ein ewiger Vertrag b) (pactum aeter-
num). In der Regel, wird irgend eine Haupt-
bestimmung zur Grundlage (Basis), wie der
Unterhandlungen also auch des Friedensschlus-
ses, genommen. Man wählt hiezu, bald den
Besitzstand, wie er war bei dem Ausbruch des
Kriegs (Status quo strict, Status quo ante bel-
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[516/0148] II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn. d⁾ 1747, auf dem rastatter 1797, wegen Zulassung russischer und schwedischer Gesandten. Auf den Congressen zu Lü- néville 1801, und zu Amiens 1801 und 1802, wurden Ge- sandte dritter Mächte nicht zugelassen. e⁾ J. Bernard sur les diverses cérémonies qu’ont employées les différentes nations dans les traités de paix et d’alliance; in s. Recueil des traités de paix etc., auch in Du Mont’s corps diplomatique. Christ. Weber diss. de paciscendi modo Lips. 1649. 4. §. 322. Friedensschluſs. Sind die Versuche den Frieden herzustel- len fruchtlos, und will oder erwartet man kei- nen günstigen Erfolg von weitern Friedenshand- lungen, so werden diese abgebrochen, und die Feindseligkeiten erneuert a). Glücken aber die Versuche, so kommt ein Friedensschluſs zu Stande, ein Vertrag, wodurch der Krieg be- endigt wird. Von einem Waffenstillstand un- terscheidet er sich wesentlich dadurch, daſs er für immer errichtet wird, und in diesem Sinn heiſst er ein ewiger Vertrag b) (pactum aeter- num). In der Regel, wird irgend eine Haupt- bestimmung zur Grundlage (Basis), wie der Unterhandlungen also auch des Friedensschlus- ses, genommen. Man wählt hiezu, bald den Besitzstand, wie er war bei dem Ausbruch des Kriegs (Status quo strict, Status quo ante bel- lum), oder zu der Zeit des Friedensschlusses (das Uti possidetis), oder in einem andern Zeit- punct (dies, mensis, vel annus decretorius,

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Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821/148>, abgerufen am 28.03.2024.