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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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Salem und Sulamith.
(Ein kirchlicher Mythus.)

Sulamith.
Ich liebe dich, Salem, dich lieb' ich vor allen,
Wer möchte, wer dürfte wohl sonst mir gefallen?
Dich hab' ich, dich halt' ich; dich will ich um-
fassen,
Will fest dich umschlingen, will nimmer dich lassen.
Salem.
Geliebte, du wähnest, mich könne nichts
trüben;
Drum magst du wohl herzlich, wohl innig mich
lieben.
Doch, wenn sich der Himmel der Liebe 'mal trübte,
Wie ständ' es ums Lieben, du Inniggeliebte?
Salem und Sulamith.
(Ein kirchlicher Mythus.)

Sulamith.
Ich liebe dich, Salem, dich lieb' ich vor allen,
Wer möchte, wer dürfte wohl sonst mir gefallen?
Dich hab' ich, dich halt' ich; dich will ich um-
fassen,
Will fest dich umschlingen, will nimmer dich lassen.
Salem.
Geliebte, du wähnest, mich könne nichts
trüben;
Drum magst du wohl herzlich, wohl innig mich
lieben.
Doch, wenn sich der Himmel der Liebe 'mal trübte,
Wie ständ' es ums Lieben, du Inniggeliebte?
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[345/0391] Salem und Sulamith. (Ein kirchlicher Mythus.) Sulamith. Ich liebe dich, Salem, dich lieb' ich vor allen, Wer möchte, wer dürfte wohl sonst mir gefallen? Dich hab' ich, dich halt' ich; dich will ich um- fassen, Will fest dich umschlingen, will nimmer dich lassen. Salem. Geliebte, du wähnest, mich könne nichts trüben; Drum magst du wohl herzlich, wohl innig mich lieben. Doch, wenn sich der Himmel der Liebe 'mal trübte, Wie ständ' es ums Lieben, du Inniggeliebte?

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/391>, abgerufen am 19.04.2024.