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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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Schutzgedicht.

Im Liliengewand, in abendrothem Glanze
Sitzt hoch auf einem Regenbogenthron
Die Unschuld. Ihre Stirn, vom Amaranthenkranze
Umschattet, blickt nicht Trotz noch Hohn.
Doch blickt sie Würd' und Ruh. Der Spürhund
Argwohn wittert,
Die Dogge Klatschsucht bellet um sie her.
Ihr Schneegewand bleibt weiss. Ihr Stuhl bleibt
unerschüttert,
Und ihre Stirne wolkenleer.
Schutzgedicht.

Im Liliengewand, in abendrothem Glanze
Sitzt hoch auf einem Regenbogenthron
Die Unschuld. Ihre Stirn, vom Amaranthenkranze
Umschattet, blickt nicht Trotz noch Hohn.
Doch blickt sie Würd' und Ruh. Der Spürhund
Argwohn wittert,
Die Dogge Klatschsucht bellet um sie her.
Ihr Schneegewand bleibt weiſs. Ihr Stuhl bleibt
unerschüttert,
Und ihre Stirne wolkenleer.
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[361/0407] Schutzgedicht. Im Liliengewand, in abendrothem Glanze Sitzt hoch auf einem Regenbogenthron Die Unschuld. Ihre Stirn, vom Amaranthenkranze Umschattet, blickt nicht Trotz noch Hohn. Doch blickt sie Würd' und Ruh. Der Spürhund Argwohn wittert, Die Dogge Klatschsucht bellet um sie her. Ihr Schneegewand bleibt weiſs. Ihr Stuhl bleibt unerschüttert, Und ihre Stirne wolkenleer.

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/407>, abgerufen am 23.04.2024.