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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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Elegie
An Rosa
.


Eine Rose blühte. Sie war die schönste des
Gartens;
Ihre schwellende Brust funkelt' im perlen-
den Thau;
Ihre Blätter erglühten im Widerscheine des Früh-
roths;
Ihr vollströmender Duft lockte den Wandrer
herbey.
Jünglinge liebten die Holde; des Thales blühendste
Töchter
Hingen zärtlich an ihr, staunten erröthend
sie an --
Aber sie welkt'; ihr Purpur verblich, ihr athmen-
der Duftkelch
Lechzte versiegt; verdorrt trieben die Blät-
ter umher.
Elegie
An Rosa
.


Eine Rose blühte. Sie war die schönste des
Gartens;
Ihre schwellende Brust funkelt' im perlen-
den Thau;
Ihre Blätter erglühten im Widerscheine des Früh-
roths;
Ihr vollströmender Duft lockte den Wandrer
herbey.
Jünglinge liebten die Holde; des Thales blühendste
Töchter
Hingen zärtlich an ihr, staunten erröthend
sie an —
Aber sie welkt'; ihr Purpur verblich, ihr athmen-
der Duftkelch
Lechzte versiegt; verdorrt trieben die Blät-
ter umher.
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[91/0107] Elegie An Rosa. Eine Rose blühte. Sie war die schönste des Gartens; Ihre schwellende Brust funkelt' im perlen- den Thau; Ihre Blätter erglühten im Widerscheine des Früh- roths; Ihr vollströmender Duft lockte den Wandrer herbey. Jünglinge liebten die Holde; des Thales blühendste Töchter Hingen zärtlich an ihr, staunten erröthend sie an — Aber sie welkt'; ihr Purpur verblich, ihr athmen- der Duftkelch Lechzte versiegt; verdorrt trieben die Blät- ter umher.

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/107>, abgerufen am 28.03.2024.