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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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Reges Leben, und fröhlicher Fleiss, unendlicher
Jubel
Tönt um uns her in die sinkende Nacht vom däm-
mernden Morgen.
Horch, es pfeift im Verschlag der Hechselschneider.
Es flöten
Während des Sägens die munteren Bursche. Die
fröhlichen Dirnen
Säubern dahlend den Stall, und bleichen jachternd
die Leinwand.
Siehe, wie brausen im Weiher des Hofes die dam-
pfenden Pferde!
Siehe den breitgestirnten Stier, die hüpfende
Starke,
Und die ehrbarwandelnde Kuh mit strotzendem
Euter.
Schnaufend stehen sie, schlürfen des trüben Teiches.
Die Enten
Lärmen dazwischen; es schnattern die Gäns'; es
kollert der Truthahn.
Lauter denn all' erjauchzt der schwemmende Junge.
Das Mägdlein
Kniet am Eimer indess und singt sich ein lustiges
Stuckchen.

Aber ein wenig zurückgerückt vom Lärmen der
Wirthschaft

Reges Leben, und fröhlicher Fleiss, unendlicher
Jubel
Tönt um uns her in die sinkende Nacht vom däm-
mernden Morgen.
Horch, es pfeift im Verschlag der Hechselschneider.
Es flöten
Während des Sägens die munteren Bursche. Die
fröhlichen Dirnen
Säubern dahlend den Stall, und bleichen jachternd
die Leinwand.
Siehe, wie brausen im Weiher des Hofes die dam-
pfenden Pferde!
Siehe den breitgestirnten Stier, die hüpfende
Starke,
Und die ehrbarwandelnde Kuh mit strotzendem
Euter.
Schnaufend stehen sie, schlürfen des trüben Teiches.
Die Enten
Lärmen dazwischen; es schnattern die Gäns'; es
kollert der Truthahn.
Lauter denn all' erjauchzt der schwemmende Junge.
Das Mägdlein
Kniet am Eimer indess und singt sich ein lustiges
Stuckchen.

Aber ein wenig zurückgerückt vom Lärmen der
Wirthschaft
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[362/0386] Reges Leben, und fröhlicher Fleiss, unendlicher Jubel Tönt um uns her in die sinkende Nacht vom däm- mernden Morgen. Horch, es pfeift im Verschlag der Hechselschneider. Es flöten Während des Sägens die munteren Bursche. Die fröhlichen Dirnen Säubern dahlend den Stall, und bleichen jachternd die Leinwand. Siehe, wie brausen im Weiher des Hofes die dam- pfenden Pferde! Siehe den breitgestirnten Stier, die hüpfende Starke, Und die ehrbarwandelnde Kuh mit strotzendem Euter. Schnaufend stehen sie, schlürfen des trüben Teiches. Die Enten Lärmen dazwischen; es schnattern die Gäns'; es kollert der Truthahn. Lauter denn all' erjauchzt der schwemmende Junge. Das Mägdlein Kniet am Eimer indess und singt sich ein lustiges Stuckchen. Aber ein wenig zurückgerückt vom Lärmen der Wirthschaft

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/386>, abgerufen am 19.04.2024.