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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.

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Die Königskinder.

Es waren einmal zwey Königskinder,
Frisch junges frommes Blut.
Es war dem Knaben das Mägdlein,
Dem Mägdlein der Knabe gut.
"Sag an allerschönste Jungfrau,
"Wie mag ich kommen zu Dir?
"Ein grosses wildes Wasser
"Fliesst zwischen dir und mir." --
"Zieh aus die Kleider, zieh aus die Schuh.
"Rudre frisch mit Fuss und Hand.
"Ich will in der Leuchten ein Licht anstecken,
"Das leuchtet dich sicher ans Land." --
Die Königskinder.

Es waren einmal zwey Königskinder,
Frisch junges frommes Blut.
Es war dem Knaben das Mägdlein,
Dem Mägdlein der Knabe gut.
„Sag an allerschönste Jungfrau,
„Wie mag ich kommen zu Dir?
„Ein groſses wildes Wasser
„Flieſst zwischen dir und mir.“ —
„Zieh aus die Kleider, zieh aus die Schuh.
„Rudre frisch mit Fuſs und Hand.
„Ich will in der Leuchten ein Licht anstecken,
„Das leuchtet dich sicher ans Land.“ —
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[70/0090] Die Königskinder. Es waren einmal zwey Königskinder, Frisch junges frommes Blut. Es war dem Knaben das Mägdlein, Dem Mägdlein der Knabe gut. „Sag an allerschönste Jungfrau, „Wie mag ich kommen zu Dir? „Ein groſses wildes Wasser „Flieſst zwischen dir und mir.“ — „Zieh aus die Kleider, zieh aus die Schuh. „Rudre frisch mit Fuſs und Hand. „Ich will in der Leuchten ein Licht anstecken, „Das leuchtet dich sicher ans Land.“ —

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/90>, abgerufen am 28.03.2024.