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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.

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Besondere Pflanzenbaulehre.

Zu den häufigsten Feinden aus derThierwelt zählen:

[Spaltenumbruch]
An Blatt und Stengel:
Ackerschnecke (Limax agrestis L.), Fig.
91, S. 146, alt und jung schädlich.
Linirter Graurüßler (Sitona lineata L.),
Käfer ziemlich schädlich.
Fallkäfer (Chrysomela obscura L.),
Larve schädlich.
Sonnenkäferchen (Coccinella globosa Jll.),
Larve schädlich?
Kleeblumenspinner (Orgyia fascellina L.),
Raupe unmerklich schädlich.
Erbseneule (Mamestra pisi Hb.), Fig. 47,
S. 69, Raupe unmerklich schädlich.
Steinkleeeule (Noctua suasa Esp.),
Raupe unmerklich schädlich.

[Spaltenumbruch]
Wiesenkleeeule (Noctua glyphica L.),
Raupe unmerklich schädlich.
Minirräupchen (Tinea bremiella Zell.),
unmerklich schädlich.
Ypsiloneule (Plusia gamma L.), Fig. 88,
S. 131, Raupe schädlich.
Blattlaus (Aphis pisi Kalt.), Laus und
Nymphe unmerklich schädlich.
Samen:
Rothkleespitzmäuschen (Apion apricans
Gyll.
), Fig. 136, Käfer schädlich.
Gelbschenkliges Spitzmäuschen (Apion
flavo-fermoratum Germ.
), Käfer
schädlich.
[Abbildung] Fig. 136.

Rothkleespitzmäuschen (Apion apricans Gyll.) nach
Giebel. -- Käfer, daneben die Puppe, über dieser der stark
vergr. Kopf der Larve, rechts die stark vergr. Larve.


[Spaltenumbruch]
Wurzel:
Kleewurzelkäfer (Hylesinus tri-
folii Müll.
), Käfer und Larve
unmerklich schädlich.
Stockausschläge:
Stockälchen (Anguillula de-
vastatrix J. Kühn.
), ver-
ursacht die sogenannte Stock-
fäule.
5. Die Ernte.

In Betreff des Zeitpunktes der Ernte und der Heuwerbung verweisen wir auf
die Capitel "die Ernte grüner Pflanzen" und "die Dürrheubereitung", Bd. I,
S. 253 und 255. Zur Ergänzung sei bemerkt, daß man den Rothklee
häufig schon im Herbste entweder zur Weide, oder wenn der Klee schon 30--50
Ctm. hoch geworden ist, zu Grünfutter oder Heu benutzen kann. Das Weiden darf
jedoch nicht zu spät in den Herbst hinein und nur durch Rinder oder Lämmer vor-
genommen werden, da nur die Blätter nicht auch die Endknospen der Kleestöcke ab-
gebissen werden dürfen. Im zweiten Jahre nach der Aussaat kommt der Klee zur
vollen Benutzung. Zur Grünfuttergewinnung wird man so bald als möglich
schreiten, wenn der Klee kaum 30--40 Ctm. hoch geworden ist. Solcher zeitig an-
geschnittener Klee schießt schnell wieder nach. Jener Theil, welcher nicht als
Grünfutter zur Verwendung gelangt, wird vor oder während der Blüthe zur Heu-

Beſondere Pflanzenbaulehre.

Zu den häufigſten Feinden aus derThierwelt zählen:

[Spaltenumbruch]
An Blatt und Stengel:
Ackerſchnecke (Limax agrestis L.), Fig.
91, S. 146, alt und jung ſchädlich.
Linirter Graurüßler (Sitona lineata L.),
Käfer ziemlich ſchädlich.
Fallkäfer (Chrysomela obscura L.),
Larve ſchädlich.
Sonnenkäferchen (Coccinella globosa Jll.),
Larve ſchädlich?
Kleeblumenſpinner (Orgyia fascellina L.),
Raupe unmerklich ſchädlich.
Erbſeneule (Mamestra pisi Hb.), Fig. 47,
S. 69, Raupe unmerklich ſchädlich.
Steinkleeeule (Noctua suasa Esp.),
Raupe unmerklich ſchädlich.

[Spaltenumbruch]
Wieſenkleeeule (Noctua glyphica L.),
Raupe unmerklich ſchädlich.
Minirräupchen (Tinea bremiella Zell.),
unmerklich ſchädlich.
Ypſiloneule (Plusia gamma L.), Fig. 88,
S. 131, Raupe ſchädlich.
Blattlaus (Aphis pisi Kalt.), Laus und
Nymphe unmerklich ſchädlich.
Samen:
Rothkleeſpitzmäuschen (Apion apricans
Gyll.
), Fig. 136, Käfer ſchädlich.
Gelbſchenkliges Spitzmäuschen (Apion
flavo-fermoratum Germ.
), Käfer
ſchädlich.
[Abbildung] Fig. 136.

Rothkleeſpitzmäuschen (Apion apricans Gyll.) nach
Giebel. — Käfer, daneben die Puppe, über dieſer der ſtark
vergr. Kopf der Larve, rechts die ſtark vergr. Larve.


[Spaltenumbruch]
Wurzel:
Kleewurzelkäfer (Hylesinus tri-
folii Müll.
), Käfer und Larve
unmerklich ſchädlich.
Stockausſchläge:
Stockälchen (Anguillula de-
vastatrix J. Kühn.
), ver-
urſacht die ſogenannte Stock-
fäule.
5. Die Ernte.

In Betreff des Zeitpunktes der Ernte und der Heuwerbung verweiſen wir auf
die Capitel „die Ernte grüner Pflanzen“ und „die Dürrheubereitung“, Bd. I,
S. 253 und 255. Zur Ergänzung ſei bemerkt, daß man den Rothklee
häufig ſchon im Herbſte entweder zur Weide, oder wenn der Klee ſchon 30—50
Ctm. hoch geworden iſt, zu Grünfutter oder Heu benutzen kann. Das Weiden darf
jedoch nicht zu ſpät in den Herbſt hinein und nur durch Rinder oder Lämmer vor-
genommen werden, da nur die Blätter nicht auch die Endknospen der Kleeſtöcke ab-
gebiſſen werden dürfen. Im zweiten Jahre nach der Ausſaat kommt der Klee zur
vollen Benutzung. Zur Grünfuttergewinnung wird man ſo bald als möglich
ſchreiten, wenn der Klee kaum 30—40 Ctm. hoch geworden iſt. Solcher zeitig an-
geſchnittener Klee ſchießt ſchnell wieder nach. Jener Theil, welcher nicht als
Grünfutter zur Verwendung gelangt, wird vor oder während der Blüthe zur Heu-

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[192/0206] Beſondere Pflanzenbaulehre. Zu den häufigſten Feinden aus derThierwelt zählen: An Blatt und Stengel: Ackerſchnecke (Limax agrestis L.), Fig. 91, S. 146, alt und jung ſchädlich. Linirter Graurüßler (Sitona lineata L.), Käfer ziemlich ſchädlich. Fallkäfer (Chrysomela obscura L.), Larve ſchädlich. Sonnenkäferchen (Coccinella globosa Jll.), Larve ſchädlich? Kleeblumenſpinner (Orgyia fascellina L.), Raupe unmerklich ſchädlich. Erbſeneule (Mamestra pisi Hb.), Fig. 47, S. 69, Raupe unmerklich ſchädlich. Steinkleeeule (Noctua suasa Esp.), Raupe unmerklich ſchädlich. Wieſenkleeeule (Noctua glyphica L.), Raupe unmerklich ſchädlich. Minirräupchen (Tinea bremiella Zell.), unmerklich ſchädlich. Ypſiloneule (Plusia gamma L.), Fig. 88, S. 131, Raupe ſchädlich. Blattlaus (Aphis pisi Kalt.), Laus und Nymphe unmerklich ſchädlich. Samen: Rothkleeſpitzmäuschen (Apion apricans Gyll.), Fig. 136, Käfer ſchädlich. Gelbſchenkliges Spitzmäuschen (Apion flavo-fermoratum Germ.), Käfer ſchädlich. [Abbildung Fig. 136. Rothkleeſpitzmäuschen (Apion apricans Gyll.) nach Giebel. — Käfer, daneben die Puppe, über dieſer der ſtark vergr. Kopf der Larve, rechts die ſtark vergr. Larve. ] Wurzel: Kleewurzelkäfer (Hylesinus tri- folii Müll.), Käfer und Larve unmerklich ſchädlich. Stockausſchläge: Stockälchen (Anguillula de- vastatrix J. Kühn.), ver- urſacht die ſogenannte Stock- fäule. 5. Die Ernte. In Betreff des Zeitpunktes der Ernte und der Heuwerbung verweiſen wir auf die Capitel „die Ernte grüner Pflanzen“ und „die Dürrheubereitung“, Bd. I, S. 253 und 255. Zur Ergänzung ſei bemerkt, daß man den Rothklee häufig ſchon im Herbſte entweder zur Weide, oder wenn der Klee ſchon 30—50 Ctm. hoch geworden iſt, zu Grünfutter oder Heu benutzen kann. Das Weiden darf jedoch nicht zu ſpät in den Herbſt hinein und nur durch Rinder oder Lämmer vor- genommen werden, da nur die Blätter nicht auch die Endknospen der Kleeſtöcke ab- gebiſſen werden dürfen. Im zweiten Jahre nach der Ausſaat kommt der Klee zur vollen Benutzung. Zur Grünfuttergewinnung wird man ſo bald als möglich ſchreiten, wenn der Klee kaum 30—40 Ctm. hoch geworden iſt. Solcher zeitig an- geſchnittener Klee ſchießt ſchnell wieder nach. Jener Theil, welcher nicht als Grünfutter zur Verwendung gelangt, wird vor oder während der Blüthe zur Heu-

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/206>, abgerufen am 29.03.2024.