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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.

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Besondere Pflanzenbaulehre.

[Abbildung] Fig. 48.

1 Erbsenkäfer (Bruchus pisi L.).
2 Bohnenkäfer (Bruchus rufimanus Sch.).
3 Larve des gemeinen Samenkäfers. -- 4 Ge-
meiner Samenkäfer (Bruchus granarius L.).

[Abbildung] Fig. 49.

Rehfärbiger Erbsen-
wickler (Grapholitha nebritana
Fisch.).


[Spaltenumbruch]
Stengel und Blatt:
Linirter Graurüßler (Sitona lineata
L.).
Käfer ziemlich schädlich.
Erbseneule (Mamestra pisi Hb.), Fig. 47.
Raupe unmerklich schädlich.
Flöhkrauteule (Mamestra persicariae
L.).
Raupe schädlich.
Gemüseeule (Mamestra oleracea L.).
Raupe schädlich.
Ypsiloneule (Plusia gamma L.), Fig. 88.
Erbsenminirmade (Phytomyza pisi
Kalt.).
Made unmerklich schädlich.
Wickenblattlaus (Aphis viciae Kaltb.).
Blattlaus und Nymphe schädlich.
Ampferblattlaus (Aphis rumicis L.).
Blattlaus und Nymphe schädlich.

[Spaltenumbruch]
Erbsenblattlaus (Aphis pisi Kalt.).
Blattlaus und Nymphe schädlich.
Samen:
Erbsenkäfer (Bruchus pisi L.), Fig. 48.
Larve sehr schädlich.
Erbsenrüßler (Curculio quinquepunc-
tatus F.).
Samenstecher (Apion vorax Hst.).
Rehfärbiger Erbsenwickler (Grapholitha
nebritana Fisch.)
, Fig. 49. Raupe
schädlich.
Erbsengallmücke (Cecidomyia pisi
Loew.).
Made unmerklich schädlich.
Motte (Oecophora lacteella L.).
5. Die Ernte.

Die Erbsenernte findet nach der Getreideernte, Anfang August bis Ende Septem-
ber statt. Die Ausbildung der Hülsen erfolgt, besonders bei feuchter Witterung,
sehr ungleich. Man muß sich daher auf das Nachreifen verlassen und ernten, sobald
die ersten Hülsen reif geworden sind. Die Erbsen können meist nur gerauft oder
mit der Sichel abgeschnitten werden. Rauft man zur Vermeidung von Ausfall früh-
zeitig, so macht dann der frische Zustand des Strohes dessen gute Einbringung
schwierig. Gewöhnlich bindet man die Erbsen einige Tage nach dem Raufen oder
Mähen in Gebünde, zweckmäßiger ist das Trockenen auf Kleepyramiden. Bei
der Kleincultur wird die Reife der Hülsen durch das Pinciren der Erbsen beschleu-
nigt. Diese Operation besteht darin, daß man, sobald die Erbsen zu blühen be-
ginnen, die Pflanzenspitzen über der dritten oder vierten Blüthenetage abkneipt (pin-
cirt). Dieses Köpfen begünstigt neben der Beschleunigung des Reifens die

Beſondere Pflanzenbaulehre.

[Abbildung] Fig. 48.

1 Erbſenkäfer (Bruchus pisi L.).
2 Bohnenkäfer (Bruchus rufimanus Sch.).
3 Larve des gemeinen Samenkäfers. — 4 Ge-
meiner Samenkäfer (Bruchus granarius L.).

[Abbildung] Fig. 49.

Rehfärbiger Erbſen-
wickler (Grapholitha nebritana
Fisch.).


[Spaltenumbruch]
Stengel und Blatt:
Linirter Graurüßler (Sitona lineata
L.).
Käfer ziemlich ſchädlich.
Erbſeneule (Mamestra pisi Hb.), Fig. 47.
Raupe unmerklich ſchädlich.
Flöhkrauteule (Mamestra persicariae
L.).
Raupe ſchädlich.
Gemüſeeule (Mamestra oleracea L.).
Raupe ſchädlich.
Ypſiloneule (Plusia gamma L.), Fig. 88.
Erbſenminirmade (Phytomyza pisi
Kalt.).
Made unmerklich ſchädlich.
Wickenblattlaus (Aphis viciae Kaltb.).
Blattlaus und Nymphe ſchädlich.
Ampferblattlaus (Aphis rumicis L.).
Blattlaus und Nymphe ſchädlich.

[Spaltenumbruch]
Erbſenblattlaus (Aphis pisi Kalt.).
Blattlaus und Nymphe ſchädlich.
Samen:
Erbſenkäfer (Bruchus pisi L.), Fig. 48.
Larve ſehr ſchädlich.
Erbſenrüßler (Curculio quinquepunc-
tatus F.).
Samenſtecher (Apion vorax Hst.).
Rehfärbiger Erbſenwickler (Grapholitha
nebritana Fisch.)
, Fig. 49. Raupe
ſchädlich.
Erbſengallmücke (Cecidomyia pisi
Loew.).
Made unmerklich ſchädlich.
Motte (Oecophora lacteella L.).
5. Die Ernte.

Die Erbſenernte findet nach der Getreideernte, Anfang Auguſt bis Ende Septem-
ber ſtatt. Die Ausbildung der Hülſen erfolgt, beſonders bei feuchter Witterung,
ſehr ungleich. Man muß ſich daher auf das Nachreifen verlaſſen und ernten, ſobald
die erſten Hülſen reif geworden ſind. Die Erbſen können meiſt nur gerauft oder
mit der Sichel abgeſchnitten werden. Rauft man zur Vermeidung von Ausfall früh-
zeitig, ſo macht dann der friſche Zuſtand des Strohes deſſen gute Einbringung
ſchwierig. Gewöhnlich bindet man die Erbſen einige Tage nach dem Raufen oder
Mähen in Gebünde, zweckmäßiger iſt das Trockenen auf Kleepyramiden. Bei
der Kleincultur wird die Reife der Hülſen durch das Pinciren der Erbſen beſchleu-
nigt. Dieſe Operation beſteht darin, daß man, ſobald die Erbſen zu blühen be-
ginnen, die Pflanzenſpitzen über der dritten oder vierten Blüthenetage abkneipt (pin-
cirt). Dieſes Köpfen begünſtigt neben der Beſchleunigung des Reifens die

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[70/0084] Beſondere Pflanzenbaulehre. [Abbildung Fig. 48. 1 Erbſenkäfer (Bruchus pisi L.). 2 Bohnenkäfer (Bruchus rufimanus Sch.). 3 Larve des gemeinen Samenkäfers. — 4 Ge- meiner Samenkäfer (Bruchus granarius L.). ] [Abbildung Fig. 49. Rehfärbiger Erbſen- wickler (Grapholitha nebritana Fisch.). ] Stengel und Blatt: Linirter Graurüßler (Sitona lineata L.). Käfer ziemlich ſchädlich. Erbſeneule (Mamestra pisi Hb.), Fig. 47. Raupe unmerklich ſchädlich. Flöhkrauteule (Mamestra persicariae L.). Raupe ſchädlich. Gemüſeeule (Mamestra oleracea L.). Raupe ſchädlich. Ypſiloneule (Plusia gamma L.), Fig. 88. Erbſenminirmade (Phytomyza pisi Kalt.). Made unmerklich ſchädlich. Wickenblattlaus (Aphis viciae Kaltb.). Blattlaus und Nymphe ſchädlich. Ampferblattlaus (Aphis rumicis L.). Blattlaus und Nymphe ſchädlich. Erbſenblattlaus (Aphis pisi Kalt.). Blattlaus und Nymphe ſchädlich. Samen: Erbſenkäfer (Bruchus pisi L.), Fig. 48. Larve ſehr ſchädlich. Erbſenrüßler (Curculio quinquepunc- tatus F.). Samenſtecher (Apion vorax Hst.). Rehfärbiger Erbſenwickler (Grapholitha nebritana Fisch.), Fig. 49. Raupe ſchädlich. Erbſengallmücke (Cecidomyia pisi Loew.). Made unmerklich ſchädlich. Motte (Oecophora lacteella L.). 5. Die Ernte. Die Erbſenernte findet nach der Getreideernte, Anfang Auguſt bis Ende Septem- ber ſtatt. Die Ausbildung der Hülſen erfolgt, beſonders bei feuchter Witterung, ſehr ungleich. Man muß ſich daher auf das Nachreifen verlaſſen und ernten, ſobald die erſten Hülſen reif geworden ſind. Die Erbſen können meiſt nur gerauft oder mit der Sichel abgeſchnitten werden. Rauft man zur Vermeidung von Ausfall früh- zeitig, ſo macht dann der friſche Zuſtand des Strohes deſſen gute Einbringung ſchwierig. Gewöhnlich bindet man die Erbſen einige Tage nach dem Raufen oder Mähen in Gebünde, zweckmäßiger iſt das Trockenen auf Kleepyramiden. Bei der Kleincultur wird die Reife der Hülſen durch das Pinciren der Erbſen beſchleu- nigt. Dieſe Operation beſteht darin, daß man, ſobald die Erbſen zu blühen be- ginnen, die Pflanzenſpitzen über der dritten oder vierten Blüthenetage abkneipt (pin- cirt). Dieſes Köpfen begünſtigt neben der Beſchleunigung des Reifens die

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/84>, abgerufen am 28.03.2024.