Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Krüger, Johann Christian: Die Geistlichen auf dem Lande. Frankfurt (Main) u. a., 1743.

Bild:
<< vorherige Seite


her ohne Ursach zu zornig gewesen? ich will
viel lieber ganz gelassen über diese Betrüge-
reyen lachen. Ha! ha! ha! wie artig klei-
den sie doch den Herrn Muffel, den frommen,
lieben Mann, den auserlesnen Prediger!
Ha! ha! ha! Schade! daß er seinen geist-
lichen Staat nicht dabey angezogen hat, so
würden ihn die kleine Politessen noch weit
artiger kleiden. ha! ha! ha!
Muffel. Sehn sie? sehn sie? Frau von Bir-
kenhayn, daß ich Recht habe, sie fällt aus
einer - - - -
Zwölfter Auftritt.
Herr von Roseneck, Muffel, Tempel-
stolz, Frau von Birkenhayn, Wilhel-
mine, Cathrine; Peter als ein
Student.
Cathrine. Ach! Herr Pastor, es ist ein aller-
liebster zerrissener, liederlicher, lumpichter
Vagant draussen.
Muffel. Hohlt ihn nur herein, Cathrine.
Cathrine. Den muß ich heyrathen, Herr Pa-
stor, ach! er hat allerliebste runde Backen,
er muß unterwegens keine Noth gelitten
haben.
Muffel. Last ihn herein kommen - -
Cathri-


her ohne Urſach zu zornig geweſen? ich will
viel lieber ganz gelaſſen uͤber dieſe Betruͤge-
reyen lachen. Ha! ha! ha! wie artig klei-
den ſie doch den Herrn Muffel, den frommen,
lieben Mann, den auserleſnen Prediger!
Ha! ha! ha! Schade! daß er ſeinen geiſt-
lichen Staat nicht dabey angezogen hat, ſo
wuͤrden ihn die kleine Politeſſen noch weit
artiger kleiden. ha! ha! ha!
Muffel. Sehn ſie? ſehn ſie? Frau von Bir-
kenhayn, daß ich Recht habe, ſie faͤllt aus
einer ‒ ‒ ‒ ‒
Zwoͤlfter Auftritt.
Herr von Roſeneck, Muffel, Tempel-
ſtolz, Frau von Birkenhayn, Wilhel-
mine, Cathrine; Peter als ein
Student.
Cathrine. Ach! Herr Paſtor, es iſt ein aller-
liebſter zerriſſener, liederlicher, lumpichter
Vagant drauſſen.
Muffel. Hohlt ihn nur herein, Cathrine.
Cathrine. Den muß ich heyrathen, Herr Pa-
ſtor, ach! er hat allerliebſte runde Backen,
er muß unterwegens keine Noth gelitten
haben.
Muffel. Laſt ihn herein kommen ‒ ‒
Cathri-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#WIL">
            <p><pb facs="#f0132" n="128"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
her ohne Ur&#x017F;ach zu zornig gewe&#x017F;en? ich will<lb/>
viel lieber ganz gela&#x017F;&#x017F;en u&#x0364;ber die&#x017F;e Betru&#x0364;ge-<lb/>
reyen lachen. Ha! ha! ha! wie artig klei-<lb/>
den &#x017F;ie doch den Herrn Muffel, den frommen,<lb/>
lieben Mann, den auserle&#x017F;nen Prediger!<lb/>
Ha! ha! ha! Schade! daß er &#x017F;einen gei&#x017F;t-<lb/>
lichen Staat nicht dabey angezogen hat, &#x017F;o<lb/>
wu&#x0364;rden ihn die kleine Polite&#x017F;&#x017F;en noch weit<lb/>
artiger kleiden. ha! ha! ha!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MUF">
            <speaker>Muffel.</speaker>
            <p>Sehn &#x017F;ie? &#x017F;ehn &#x017F;ie? Frau von Bir-<lb/>
kenhayn, daß ich Recht habe, &#x017F;ie fa&#x0364;llt aus<lb/>
einer &#x2012; &#x2012; &#x2012; &#x2012;</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zwo&#x0364;lfter Auftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Herr von Ro&#x017F;eneck, Muffel, Tempel-<lb/>
&#x017F;tolz, Frau von Birkenhayn, Wilhel-<lb/>
mine, Cathrine; Peter als ein<lb/>
Student.</hi> </hi> </stage><lb/>
          <sp who="#CAT">
            <speaker>Cathrine.</speaker>
            <p>Ach! Herr Pa&#x017F;tor, es i&#x017F;t ein aller-<lb/>
lieb&#x017F;ter zerri&#x017F;&#x017F;ener, liederlicher, lumpichter<lb/>
Vagant drau&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MUF">
            <speaker>Muffel.</speaker>
            <p>Hohlt ihn nur herein, Cathrine.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAT">
            <speaker>Cathrine.</speaker>
            <p>Den muß ich heyrathen, Herr Pa-<lb/>
&#x017F;tor, ach! er hat allerlieb&#x017F;te runde Backen,<lb/>
er muß unterwegens keine Noth gelitten<lb/>
haben.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MUF">
            <speaker>Muffel.</speaker>
            <p>La&#x017F;t ihn herein kommen &#x2012; &#x2012;</p>
          </sp><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Cathri-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[128/0132] her ohne Urſach zu zornig geweſen? ich will viel lieber ganz gelaſſen uͤber dieſe Betruͤge- reyen lachen. Ha! ha! ha! wie artig klei- den ſie doch den Herrn Muffel, den frommen, lieben Mann, den auserleſnen Prediger! Ha! ha! ha! Schade! daß er ſeinen geiſt- lichen Staat nicht dabey angezogen hat, ſo wuͤrden ihn die kleine Politeſſen noch weit artiger kleiden. ha! ha! ha! Muffel. Sehn ſie? ſehn ſie? Frau von Bir- kenhayn, daß ich Recht habe, ſie faͤllt aus einer ‒ ‒ ‒ ‒ Zwoͤlfter Auftritt. Herr von Roſeneck, Muffel, Tempel- ſtolz, Frau von Birkenhayn, Wilhel- mine, Cathrine; Peter als ein Student. Cathrine. Ach! Herr Paſtor, es iſt ein aller- liebſter zerriſſener, liederlicher, lumpichter Vagant drauſſen. Muffel. Hohlt ihn nur herein, Cathrine. Cathrine. Den muß ich heyrathen, Herr Pa- ſtor, ach! er hat allerliebſte runde Backen, er muß unterwegens keine Noth gelitten haben. Muffel. Laſt ihn herein kommen ‒ ‒ Cathri-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/krueger_geistliche_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/krueger_geistliche_1743/132
Zitationshilfe: Krüger, Johann Christian: Die Geistlichen auf dem Lande. Frankfurt (Main) u. a., 1743, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krueger_geistliche_1743/132>, abgerufen am 28.03.2024.