Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

Bild:
<< vorherige Seite
J. Kunckels Anmerckungen über das 4. B.

Diese Steine/ gleichwie die natürlichen Edelgesteine/ in das
Gold/ mit unterlegten folien/ Duppleten oder dergleichen/ eingefasset/
geben ein extraordinar- schönes Ansehen: Es muß aber das Auripi-
gmentum
hierzu grünend und Goldfärbig erwehlet und genommen
werden; Denn hierinnen bestehet das gantze Kunststück dieser Sache.

Das Feuer muß Anfangs gelinde seyn/ auch muß man hernach al-
les von sich selbsten erkalten lassen.

Solte aber das erste mal nicht gleich alles angehen/ ungeachtet
der Observirung alles des obigen/ so soll man die erste Arbeit wiederho-
len/ so wird man in der Arbeit befinden/ daß die Erfahrung niemals
betriege.



Joh. Kunckels
Anmerckungen über das Vierdte Buch
ANTHONII NERI
Von der Glas-Kunst.

JN diesem gantzen Buch ist weiter nichts zu beobach-
ten/ als was ich allbereit in dem vorigen Buch von
denen Farben in acht zu nehmen erwehnet habe/
massen auch dieses gantze Buch keinen andern Jnhalt be-
greifft. Denn was

Das 61. Capitel.

BEtrifft/ bleibet es allerdings bey deme/ was der hochge-
lehrte D. Merrettus in seinen Anmerckungen hiervon auch
gedenckt/ nemlich daß die Bley-Gläser/ derentwegen un-
benqvem und nicht viel zum Gebrauch dienen/ weiln sie erstens so
wohl zu Gefäsen/ als auch Edelgesteine daraus schneiden zu las-
sen viel zu weich; wie auch zweytens am Gewicht wider die
Art der Edelgesteine gar zu schwer sind. Sonst muß ich geste-
hen/ daß die Farben sehr schön und hoch in diese Gläser zu brin-

gen/
J. Kunckels Anmerckungen uͤber das 4. B.

Dieſe Steine/ gleichwie die natuͤrlichen Edelgeſteine/ in das
Gold/ mit unterlegten folien/ Duppleten oder dergleichen/ eingefaſſet/
geben ein extraordinar- ſchoͤnes Anſehen: Es muß aber das Auripi-
gmentum
hierzu gruͤnend und Goldfaͤrbig erwehlet und genommen
werden; Denn hierinnen beſtehet das gantze Kunſtſtuͤck dieſer Sache.

Das Feuer muß Anfangs gelinde ſeyn/ auch muß man hernach al-
les von ſich ſelbſten erkalten laſſen.

Solte aber das erſte mal nicht gleich alles angehen/ ungeachtet
der Obſervirung alles des obigen/ ſo ſoll man die erſte Arbeit wiederho-
len/ ſo wird man in der Arbeit befinden/ daß die Erfahrung niemals
betriege.



Joh. Kunckels
Anmerckungen uͤber das Vierdte Buch
ANTHONII NERI
Von der Glas-Kunſt.

JN dieſem gantzen Buch iſt weiter nichts zu beobach-
ten/ als was ich allbereit in dem vorigen Buch von
denen Farben in acht zu nehmen erwehnet habe/
maſſen auch dieſes gantze Buch keinen andern Jnhalt be-
greifft. Denn was

Das 61. Capitel.

BEtrifft/ bleibet es allerdings bey deme/ was der hochge-
lehrte D. Merrettus in ſeinen Anmerckungen hiervõ auch
gedenckt/ nemlich daß die Bley-Glaͤſer/ derentwegẽ un-
bẽqvem uñ nicht viel zum Gebrauch dienen/ weiln ſie erſtens ſo
wohl zu Gefaͤſen/ als auch Edelgeſteine daꝛaus ſchneiden zu laſ-
ſen viel zu weich; wie auch zweytens am Gewicht wider die
Art der Edelgeſteine gar zu ſchwer ſind. Sonſt muß ich geſte-
hen/ daß die Farben ſehr ſchoͤn und hoch in dieſe Glaͤſer zu brin-

gen/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0152" n="112"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">J. Kunckels Anmerckungen u&#x0364;ber das 4. B.</hi> </fw><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Steine/ gleichwie die natu&#x0364;rlichen Edelge&#x017F;teine/ in das<lb/>
Gold/ mit unterlegten <hi rendition="#aq">foli</hi>en/ Duppleten oder dergleichen/ eingefa&#x017F;&#x017F;et/<lb/>
geben ein <hi rendition="#aq">extraordinar-</hi> &#x017F;cho&#x0364;nes An&#x017F;ehen: Es muß aber das <hi rendition="#aq">Auripi-<lb/>
gmentum</hi> hierzu gru&#x0364;nend und Goldfa&#x0364;rbig erwehlet und genommen<lb/>
werden; Denn hierinnen be&#x017F;tehet das gantze Kun&#x017F;t&#x017F;tu&#x0364;ck die&#x017F;er Sache.</p><lb/>
            <p>Das Feuer muß Anfangs gelinde &#x017F;eyn/ auch muß man hernach al-<lb/>
les von &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;ten erkalten la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>Solte aber das er&#x017F;te mal nicht gleich alles angehen/ ungeachtet<lb/>
der <hi rendition="#aq">Ob&#x017F;ervi</hi>rung alles des obigen/ &#x017F;o &#x017F;oll man die er&#x017F;te Arbeit wiederho-<lb/>
len/ &#x017F;o wird man in der Arbeit befinden/ daß die Erfahrung niemals<lb/>
betriege.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Joh. Kunckels<lb/>
Anmerckungen u&#x0364;ber das Vierdte Buch<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ANTHONII NERI</hi></hi><lb/>
Von der Glas-Kun&#x017F;t.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">J</hi>N die&#x017F;em gantzen Buch i&#x017F;t weiter nichts zu beobach-<lb/>
ten/ als was ich allbereit in dem vorigen Buch von<lb/>
denen Farben in acht zu nehmen erwehnet habe/<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;en auch die&#x017F;es gantze Buch keinen andern Jnhalt be-<lb/>
greifft. Denn was</p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Das 61. Capitel.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">B</hi>Etrifft/ bleibet es allerdings bey deme/ was der hochge-<lb/>
lehrte <hi rendition="#aq">D. Merrettus</hi> in &#x017F;einen Anmerckungen hiervo&#x0303; auch<lb/>
gedenckt/ nemlich daß die Bley-Gla&#x0364;&#x017F;er/ derentwege&#x0303; un-<lb/>
be&#x0303;qvem un&#x0303; nicht viel zum Gebrauch dienen/ weiln &#x017F;ie er&#x017F;tens &#x017F;o<lb/>
wohl zu Gefa&#x0364;&#x017F;en/ als auch Edelge&#x017F;teine da&#xA75B;aus &#x017F;chneiden zu la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en viel zu weich; wie auch zweytens am Gewicht wider die<lb/>
Art der Edelge&#x017F;teine gar zu &#x017F;chwer &#x017F;ind. Son&#x017F;t muß ich ge&#x017F;te-<lb/>
hen/ daß die Farben &#x017F;ehr &#x017F;cho&#x0364;n und hoch in die&#x017F;e Gla&#x0364;&#x017F;er zu brin-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen/</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[112/0152] J. Kunckels Anmerckungen uͤber das 4. B. Dieſe Steine/ gleichwie die natuͤrlichen Edelgeſteine/ in das Gold/ mit unterlegten folien/ Duppleten oder dergleichen/ eingefaſſet/ geben ein extraordinar- ſchoͤnes Anſehen: Es muß aber das Auripi- gmentum hierzu gruͤnend und Goldfaͤrbig erwehlet und genommen werden; Denn hierinnen beſtehet das gantze Kunſtſtuͤck dieſer Sache. Das Feuer muß Anfangs gelinde ſeyn/ auch muß man hernach al- les von ſich ſelbſten erkalten laſſen. Solte aber das erſte mal nicht gleich alles angehen/ ungeachtet der Obſervirung alles des obigen/ ſo ſoll man die erſte Arbeit wiederho- len/ ſo wird man in der Arbeit befinden/ daß die Erfahrung niemals betriege. Joh. Kunckels Anmerckungen uͤber das Vierdte Buch ANTHONII NERI Von der Glas-Kunſt. JN dieſem gantzen Buch iſt weiter nichts zu beobach- ten/ als was ich allbereit in dem vorigen Buch von denen Farben in acht zu nehmen erwehnet habe/ maſſen auch dieſes gantze Buch keinen andern Jnhalt be- greifft. Denn was Das 61. Capitel. BEtrifft/ bleibet es allerdings bey deme/ was der hochge- lehrte D. Merrettus in ſeinen Anmerckungen hiervõ auch gedenckt/ nemlich daß die Bley-Glaͤſer/ derentwegẽ un- bẽqvem uñ nicht viel zum Gebrauch dienen/ weiln ſie erſtens ſo wohl zu Gefaͤſen/ als auch Edelgeſteine daꝛaus ſchneiden zu laſ- ſen viel zu weich; wie auch zweytens am Gewicht wider die Art der Edelgeſteine gar zu ſchwer ſind. Sonſt muß ich geſte- hen/ daß die Farben ſehr ſchoͤn und hoch in dieſe Glaͤſer zu brin- gen/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/152
Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/152>, abgerufen am 16.04.2024.