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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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Von der Glasmacher-Kunst.
Das 97. Capitel.

Ein grünes Schmeltzglas.

MAn thut der obgedachten Materia/ zu denen Smalten 4. Pfund
in einen weiß-verglasurten Topff/ solche in den Ofen g[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]ehan sol-
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ret und reiniget man 10. oder 12. Stunden/ hernach wirfft mans ins
Wasser/ und aus denselben thut mans abermal in den Topff zu reinigen;
nachdem es nun wohl gereiniget/ so thut man noch hinzu des zum
dritten mahl calcinirten Kupffer-Hammerschlags 4. Loth/ und des wol-
gepülverten Eisen-Hammerschlags 48. Gran/ diese Pulver werden vor-
her sehr wohl vermischet/ und sehr mählig/ auff 3. mahl/ nechst fleißigen
umbrühren hineingetragen; damit die Farb von der Materia wohl an-
genommen werde: Wenn nun selbige wohlgefällig und recht ist/ lässet
mans wohl reinigen/ und sich mit einander vereinigen: hernach nimmt
mans/ wie gebräuchlich/ aus dem Ofen/ so bekommt man eine schöne/ und
denen Goldarbeitern dienliche Smalte.

Das 98. Capitel.

Eine andere grüne Smalte zu machen.

MAn nimmt von der Materia/ daraus die Smalten gemachet wer-
den/ 6. Pfund; zu dieser vermischet man auff das geuaueste und
fleißigste/ des wohlgeriebenen Ferreti Hispanici 4. Loth/ und des Croci
Martis
48. Gran/ welchen man mit dem Ferreto zuvor/ eh mans zu der
Materia thut/ vermengen muß.

Solches alles wohl mit einander vermischet/ thut man/ in einen
weiß verglasurten Topff/ und wirfft es/ nachdeme es wohl gereiniget
worden/ ins Wasser/ nach diesem wieder in den Topff/ ferner zu reini-
gen.

Wann nun die Farb/ nach genommener Prob/ recht zu seyn
scheinet/ lässet mans noch etwas reinigen/ und nimmts alsdenn heraus.

Es können alle dergleichen Smalten in geringer Qvantität/ nem-
lich 8. biß 12. Loth/ bereitet werden/ so man deren nicht viel von nöthen hat.

Das 99. Capitel.

Noch eine andere grüne Smalte.

MAn thut von der Materia der Smalten 4. Pfund/ in einen weiß-
verglasurten Topff/ und diesen in den Ofen/ so wird es in wenig
Stunden gereiniget werden.

Die
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Von der Glasmacher-Kunſt.
Das 97. Capitel.

Ein gruͤnes Schmeltzglas.

MAn thut der obgedachten Materia/ zu denen Smalten 4. Pfund
in einen weiß-verglaſurten Topff/ ſolche in den Ofen g[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]ehan ſol-
vi
ret und reiniget man 10. oder 12. Stunden/ hernach wirfft mans ins
Waſſer/ und aus denſelben thut mans abermal in den Topff zu reinigen;
nachdem es nun wohl gereiniget/ ſo thut man noch hinzu des zum
dritten mahl calcinirten Kupffer-Hammerſchlags 4. Loth/ und des wol-
gepuͤlverten Eiſen-Hammerſchlags 48. Gran/ dieſe Pulver werden vor-
her ſehr wohl vermiſchet/ und ſehr maͤhlig/ auff 3. mahl/ nechſt fleißigen
umbruͤhren hineingetragen; damit die Farb von der Materia wohl an-
genommen werde: Wenn nun ſelbige wohlgefaͤllig und recht iſt/ laͤſſet
mans wohl reinigen/ und ſich mit einander vereinigen: hernach nimmt
mans/ wie gebraͤuchlich/ aus dem Ofen/ ſo bekommt man eine ſchoͤne/ und
denen Goldarbeitern dienliche Smalte.

Das 98. Capitel.

Eine andere gruͤne Smalte zu machen.

MAn nimmt von der Materia/ daraus die Smalten gemachet wer-
den/ 6. Pfund; zu dieſer vermiſchet man auff das geuaueſte und
fleißigſte/ des wohlgeriebenen Ferreti Hiſpanici 4. Loth/ und des Croci
Martis
48. Gran/ welchen man mit dem Ferreto zuvor/ eh mans zu der
Materia thut/ vermengen muß.

Solches alles wohl mit einander vermiſchet/ thut man/ in einen
weiß verglaſurten Topff/ und wirfft es/ nachdeme es wohl gereiniget
worden/ ins Waſſer/ nach dieſem wieder in den Topff/ ferner zu reini-
gen.

Wann nun die Farb/ nach genommener Prob/ recht zu ſeyn
ſcheinet/ laͤſſet mans noch etwas reinigen/ und nimmts alsdenn heraus.

Es koͤnnen alle dergleichen Smalten in geringer Qvantitaͤt/ nem-
lich 8. biß 12. Loth/ bereitet werden/ ſo man deren nicht viel von noͤthen hat.

Das 99. Capitel.

Noch eine andere gruͤne Smalte.

MAn thut von der Materia der Smalten 4. Pfund/ in einen weiß-
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Stunden gereiniget werden.

Die
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[139/0179] Von der Glasmacher-Kunſt. Das 97. Capitel. Ein gruͤnes Schmeltzglas. MAn thut der obgedachten Materia/ zu denen Smalten 4. Pfund in einen weiß-verglaſurten Topff/ ſolche in den Ofen g_ehan ſol- viret und reiniget man 10. oder 12. Stunden/ hernach wirfft mans ins Waſſer/ und aus denſelben thut mans abermal in den Topff zu reinigen; nachdem es nun wohl gereiniget/ ſo thut man noch hinzu des zum dritten mahl calcinirten Kupffer-Hammerſchlags 4. Loth/ und des wol- gepuͤlverten Eiſen-Hammerſchlags 48. Gran/ dieſe Pulver werden vor- her ſehr wohl vermiſchet/ und ſehr maͤhlig/ auff 3. mahl/ nechſt fleißigen umbruͤhren hineingetragen; damit die Farb von der Materia wohl an- genommen werde: Wenn nun ſelbige wohlgefaͤllig und recht iſt/ laͤſſet mans wohl reinigen/ und ſich mit einander vereinigen: hernach nimmt mans/ wie gebraͤuchlich/ aus dem Ofen/ ſo bekommt man eine ſchoͤne/ und denen Goldarbeitern dienliche Smalte. Das 98. Capitel. Eine andere gruͤne Smalte zu machen. MAn nimmt von der Materia/ daraus die Smalten gemachet wer- den/ 6. Pfund; zu dieſer vermiſchet man auff das geuaueſte und fleißigſte/ des wohlgeriebenen Ferreti Hiſpanici 4. Loth/ und des Croci Martis 48. Gran/ welchen man mit dem Ferreto zuvor/ eh mans zu der Materia thut/ vermengen muß. Solches alles wohl mit einander vermiſchet/ thut man/ in einen weiß verglaſurten Topff/ und wirfft es/ nachdeme es wohl gereiniget worden/ ins Waſſer/ nach dieſem wieder in den Topff/ ferner zu reini- gen. Wann nun die Farb/ nach genommener Prob/ recht zu ſeyn ſcheinet/ laͤſſet mans noch etwas reinigen/ und nimmts alsdenn heraus. Es koͤnnen alle dergleichen Smalten in geringer Qvantitaͤt/ nem- lich 8. biß 12. Loth/ bereitet werden/ ſo man deren nicht viel von noͤthen hat. Das 99. Capitel. Noch eine andere gruͤne Smalte. MAn thut von der Materia der Smalten 4. Pfund/ in einen weiß- verglaſurten Topff/ und dieſen in den Ofen/ ſo wird es in wenig Stunden gereiniget werden. Die S 2

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/179>, abgerufen am 25.04.2024.