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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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Das Siebende Buch/
von der Glasmacher-Kunst/
ANTHONII NERI
von Florentz.

Der Jnhalt dieses Siebenden Buchs.

JN diesem gegenwertigen letzten Buch wird die Ma-
nier gezeiget/ die gelbe Lacca aus den Blumen des
Pfrimenkrauts/ für die Mahler auszuziehen:
Jmgleichen eine andere Manier/ wie man die rothe
Lacca, wie auch die grüne/ blaue/ Purpur-Farbe/ und alle
andere Farben/ aus jeden Blumen und Kräutern extrahiren
soll: Jtem/ die Teutsche blaue Farb/ und die Ultramarin Far-
be zu machen/ wie auch die Lacca aus dem Kermesin-Beern/
Brasilien-Holtz/ und denen rothen Ferber-Beeren zu ex-
trahi
ren: Und wie man dem Türckis könne seine verlohrne
Farb wiedergeben; Jtem eine Manier die durchscheinende
rothe Farb zu machen/ wie auch eine Rosin-farbichte Smal-
te/ für das Gold und andere Metallen; welches alles keine ge-
meine und geringen Sachen sind.

Jch zeige in diesem Buch die Manier/ alle Farben aus den Blumen
und Kräutern auszuziehen; gemeldte Farben können auch zum Gläser-
Färben gebrauchet werden. Jch lehre auch die Art/ aus vielen Farben
eine Laccam zu machen: Jngleichen wie man die Ultramarin-Farb aus
dem Lasurstein bereiten soll/ welches alles zwar denen Mahlern zu gut
kömmt: doch aber auch in der Glasmacher-Kunst seinen Nutzen hat;
nehmlich die Gläser nicht allein von aussen damit zu bemahlen/ sondern
sie auch durch und durch im Ofen damit zu färben: Ferner lehre ich
eine durchsichtige rothe Farbe im Glas vorzustellen; welche heutiges Ta-
ges fast in Vergessenheit gekommen/ gleich als ob es eine unnützliche Sache
wäre: Jngleichen wird angezeiget/ wie man eine rothe Smalte bereiten
soll/ das Gold damit zu bemahlen/ welche beyde Stücke/ wiewohl sie auch
zur Glasmacher-Kunst gehörig/ so sind sie doch ietziger Zeit denen mei-

sten
Das Siebende Buch/
von der Glasmacher-Kunſt/
ANTHONII NERI
von Florentz.

Der Jnhalt dieſes Siebenden Buchs.

JN dieſem gegenwertigen letzten Buch wird die Ma-
nier gezeiget/ die gelbe Lacca aus den Blumen des
Pfrimenkrauts/ fuͤr die Mahler auszuziehen:
Jmgleichen eine andere Manier/ wie man die rothe
Lacca, wie auch die gruͤne/ blaue/ Purpur-Farbe/ und alle
andere Farben/ aus jeden Blumen und Kraͤutern extrahiren
ſoll: Jtem/ die Teutſche blaue Farb/ und die Ultramarin Far-
be zu machen/ wie auch die Lacca aus dem Kermeſin-Beern/
Braſilien-Holtz/ und denen rothen Ferber-Beeren zu ex-
trahi
ren: Und wie man dem Tuͤrckis koͤnne ſeine verlohrne
Farb wiedergeben; Jtem eine Manier die durchſcheinende
rothe Farb zu machen/ wie auch eine Roſin-farbichte Smal-
te/ fuͤr das Gold und andere Metallen; welches alles keine ge-
meine und geringen Sachen ſind.

Jch zeige in dieſem Buch die Manier/ alle Farben aus den Blumen
und Kraͤutern auszuziehen; gemeldte Farben koͤnnen auch zum Glaͤſer-
Faͤrben gebrauchet werden. Jch lehre auch die Art/ aus vielen Farben
eine Laccam zu machen: Jngleichen wie man die Ultramarin-Farb aus
dem Laſurſtein bereiten ſoll/ welches alles zwar denen Mahlern zu gut
koͤmmt: doch aber auch in der Glasmacher-Kunſt ſeinen Nutzen hat;
nehmlich die Glaͤſer nicht allein von auſſen damit zu bemahlen/ ſondern
ſie auch durch und durch im Ofen damit zu faͤrben: Ferner lehre ich
eine durchſichtige rothe Farbe im Glas vorzuſtellen; welche heutiges Ta-
ges faſt in Vergeſſenheit gekom̃en/ gleich als ob es eine unnuͤtzliche Sache
waͤre: Jngleichen wird angezeiget/ wie man eine rothe Smalte bereiten
ſoll/ das Gold damit zu bemahlen/ welche beyde Stuͤcke/ wiewohl ſie auch
zur Glasmacher-Kunſt gehoͤrig/ ſo ſind ſie doch ietziger Zeit denen mei-

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[151/0191] Das Siebende Buch/ von der Glasmacher-Kunſt/ ANTHONII NERI von Florentz. Der Jnhalt dieſes Siebenden Buchs. JN dieſem gegenwertigen letzten Buch wird die Ma- nier gezeiget/ die gelbe Lacca aus den Blumen des Pfrimenkrauts/ fuͤr die Mahler auszuziehen: Jmgleichen eine andere Manier/ wie man die rothe Lacca, wie auch die gruͤne/ blaue/ Purpur-Farbe/ und alle andere Farben/ aus jeden Blumen und Kraͤutern extrahiren ſoll: Jtem/ die Teutſche blaue Farb/ und die Ultramarin Far- be zu machen/ wie auch die Lacca aus dem Kermeſin-Beern/ Braſilien-Holtz/ und denen rothen Ferber-Beeren zu ex- trahiren: Und wie man dem Tuͤrckis koͤnne ſeine verlohrne Farb wiedergeben; Jtem eine Manier die durchſcheinende rothe Farb zu machen/ wie auch eine Roſin-farbichte Smal- te/ fuͤr das Gold und andere Metallen; welches alles keine ge- meine und geringen Sachen ſind. Jch zeige in dieſem Buch die Manier/ alle Farben aus den Blumen und Kraͤutern auszuziehen; gemeldte Farben koͤnnen auch zum Glaͤſer- Faͤrben gebrauchet werden. Jch lehre auch die Art/ aus vielen Farben eine Laccam zu machen: Jngleichen wie man die Ultramarin-Farb aus dem Laſurſtein bereiten ſoll/ welches alles zwar denen Mahlern zu gut koͤmmt: doch aber auch in der Glasmacher-Kunſt ſeinen Nutzen hat; nehmlich die Glaͤſer nicht allein von auſſen damit zu bemahlen/ ſondern ſie auch durch und durch im Ofen damit zu faͤrben: Ferner lehre ich eine durchſichtige rothe Farbe im Glas vorzuſtellen; welche heutiges Ta- ges faſt in Vergeſſenheit gekom̃en/ gleich als ob es eine unnuͤtzliche Sache waͤre: Jngleichen wird angezeiget/ wie man eine rothe Smalte bereiten ſoll/ das Gold damit zu bemahlen/ welche beyde Stuͤcke/ wiewohl ſie auch zur Glasmacher-Kunſt gehoͤrig/ ſo ſind ſie doch ietziger Zeit denen mei- ſten

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/191>, abgerufen am 19.04.2024.