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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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Von der Glasmacher-Kunst.
denen Oertern/ da Gold ist/ stetigs gefunden werden/ derowegen sey es
glaublich/ daß das Gold an dergleichen Oertern in Edelgestein verwan-
delt werde.

Das 131. Capitel.

Das Kupffer-Vitriol.

VOn dieser Bereitung lehret Glauberus im 2. Buch seiner Philoso-
phischen Oefen/ diesen nachfolgenden kurtzen Weg: der Salm[i]ac-"
Spiritus, wann er auff das Kupffer/ welches durch offtmahlige Aus-"
glüung und Auslöschung gecalciniret worden/ gegossen wird/ extrahiret"
innerhalb einer Stund eine sehr schöne blaue Farb; diese Extraction"
giesset man von dem auffgelösten Kupffer ab/ und setzets an ein kühles"
Ort/ so wird es einen überaus schönen Vitriol geben.

Die Praeparation dieser Medicin beschreibet Crollius in seiner Ba-
silica Chymica
auff das allerbeste. Begvinus zeiget im 12. Capitel diesen
Weg an: Man pulverisiret das gecalcinirte Kupffer/ oder den Kupf-
pferhammerschlag subtil/ und digerirets einen Tag lang in einen distil-
lirten Eßig: den getingirten Eßig giesset man durch die Neigung davon
ab; und an dessen Statt schittet man einen andern daran/ und zwar so
lang biß sich der Eßig nicht mehr färbet: das abgegossene muß man filtri-
ren/ davon lässet man 3. Theil abrauchen/ oder abdistilliren; das übrige/
was im Gefäß verbleibet/ setzet man an ein kühles Ort/ so wird ein sehr
schöner und dunckelgrüner Vitriol anschiessen. Und damit will ich
auch meine Anmerckungen be-
schliessen.



Zum
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Von der Glasmacher-Kunſt.
denen Oertern/ da Gold iſt/ ſtetigs gefunden werden/ derowegen ſey es
glaublich/ daß das Gold an dergleichen Oertern in Edelgeſtein verwan-
delt werde.

Das 131. Capitel.

Das Kupffer-Vitriol.

VOn dieſer Bereitung lehret Glauberus im 2. Buch ſeiner Philoſo-
phiſchen Oefen/ dieſen nachfolgenden kurtzen Weg: der Salm[i]ac-„
Spiritus, wann er auff das Kupffer/ welches durch offtmahlige Aus-„
gluͤung und Ausloͤſchung gecalciniret worden/ gegoſſen wird/ extrahiret„
innerhalb einer Stund eine ſehr ſchoͤne blaue Farb; dieſe Extraction
gieſſet man von dem auffgeloͤſten Kupffer ab/ und ſetzets an ein kuͤhles„
Ort/ ſo wird es einen uͤberaus ſchoͤnen Vitriol geben.

Die Præparation dieſer Medicin beſchreibet Crollius in ſeiner Ba-
ſilica Chymica
auff das allerbeſte. Begvinus zeiget im 12. Capitel dieſen
Weg an: Man pulveriſiret das gecalcinirte Kupffer/ oder den Kupf-
pferhammerſchlag ſubtil/ und digerirets einen Tag lang in einen diſtil-
lirten Eßig: den getingirten Eßig gieſſet man durch die Neigung davon
ab; und an deſſen Statt ſchittet man einen andern daran/ und zwar ſo
lang biß ſich der Eßig nicht mehr faͤrbet: das abgegoſſene muß man filtri-
ren/ davon laͤſſet man 3. Theil abrauchen/ oder abdiſtilliren; das uͤbrige/
was im Gefaͤß verbleibet/ ſetzet man an ein kuͤhles Ort/ ſo wird ein ſehr
ſchoͤner und dunckelgruͤner Vitriol anſchieſſen. Und damit will ich
auch meine Anmerckungen be-
ſchlieſſen.



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[319/0363] Von der Glasmacher-Kunſt. denen Oertern/ da Gold iſt/ ſtetigs gefunden werden/ derowegen ſey es glaublich/ daß das Gold an dergleichen Oertern in Edelgeſtein verwan- delt werde. Das 131. Capitel. Das Kupffer-Vitriol. VOn dieſer Bereitung lehret Glauberus im 2. Buch ſeiner Philoſo- phiſchen Oefen/ dieſen nachfolgenden kurtzen Weg: der Salmiac-„ Spiritus, wann er auff das Kupffer/ welches durch offtmahlige Aus-„ gluͤung und Ausloͤſchung gecalciniret worden/ gegoſſen wird/ extrahiret„ innerhalb einer Stund eine ſehr ſchoͤne blaue Farb; dieſe Extraction„ gieſſet man von dem auffgeloͤſten Kupffer ab/ und ſetzets an ein kuͤhles„ Ort/ ſo wird es einen uͤberaus ſchoͤnen Vitriol geben. Die Præparation dieſer Medicin beſchreibet Crollius in ſeiner Ba- ſilica Chymica auff das allerbeſte. Begvinus zeiget im 12. Capitel dieſen Weg an: Man pulveriſiret das gecalcinirte Kupffer/ oder den Kupf- pferhammerſchlag ſubtil/ und digerirets einen Tag lang in einen diſtil- lirten Eßig: den getingirten Eßig gieſſet man durch die Neigung davon ab; und an deſſen Statt ſchittet man einen andern daran/ und zwar ſo lang biß ſich der Eßig nicht mehr faͤrbet: das abgegoſſene muß man filtri- ren/ davon laͤſſet man 3. Theil abrauchen/ oder abdiſtilliren; das uͤbrige/ was im Gefaͤß verbleibet/ ſetzet man an ein kuͤhles Ort/ ſo wird ein ſehr ſchoͤner und dunckelgruͤner Vitriol anſchieſſen. Und damit will ich auch meine Anmerckungen be- ſchlieſſen. Zum R r iij

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/363>, abgerufen am 28.03.2024.