Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

Bild:
<< vorherige Seite
Töpffer-Glasur- und Mahlwerck.
L.
Noch ein Violet-Glas.

Weinstein 8. Loth/ Bley-Asche 4. Loth/ Kießlinge 10. Loth/ Zaffe-
ra
8. Loth/ Braunstein ein halb Qvintgen/ nach obiger Lehr bereitet.

Erinnerung.
Diese blaue Farben allzusammen/ dienen so wohl denen
Töpffern als Glasmahlern/ es ist aber hierbey zu mercken/
daß in denen meisten zu viel
Zaffera ist; dieses aber nicht ohne
Ursach: denn etliche dieser Farben werden gantz dünne über
andere Farben gemacht/ wann solche dann nicht dick-blaue
seyn/ so lassen sie sich nicht wohl über denen andern Coleuren;
doch kan ein ieder nach seinen Belieben die Farben mit der

Zaffera mindern und mehren/ wie es ihme gefällt; sonst aber
gehen sie alle richtig an/ und seynd so wohl von mir als von
andern gnugsam bewehrt erfunden worden.
Von rothen Schmeltzfarben und Gläsern.
LI.
Ein feines rothes Glas zum Mahlen.

Nimm Antimonium 3. pfund/ Silberglett 3. pfund/ Eysen-Rost 1.
pfund/ auffs allerkleinste gerieben und damit gemahlt.

LII.
Ein anders dergleichen.

Nimm Spießglas 2. pfund/ Silberglett 3. pfund/ gebrannten Ey-
senrost 1. pfund/ handle damit wie oben.

LIII.
Ein noch besser Roth auff Gläser.

Nimm Stücken von Holländischen Glas-Scheiben/ reibe solche
unbegreifflich klein/ darnach nimm auff die Röthe gebrannten Vitriol/
oder vielmehr das Caput mortuum desselben; laug das Saltz daraus
mit warmen Wasser/ und thue dasselbe nur auff die Seiten/ denn es
dient nicht hierzu/ die Röthe aber oder (wie es einige nennen) die todte
Erde/ aus welcher das Saltz gelauget ist/ nimm und reibe es nur nach

deinen
Toͤpffer-Glaſur- und Mahlwerck.
L.
Noch ein Violet-Glas.

Weinſtein 8. Loth/ Bley-Aſche 4. Loth/ Kießlinge 10. Loth/ Zaffe-
ra
8. Loth/ Braunſtein ein halb Qvintgen/ nach obiger Lehr bereitet.

Erinnerung.
Dieſe blaue Farben allzuſammen/ dienen ſo wohl denen
Toͤpffern als Glasmahlern/ es iſt aber hierbey zu mercken/
daß in denen meiſten zu viel
Zaffera iſt; dieſes aber nicht ohne
Urſach: denn etliche dieſer Farben werden gantz duͤnne uͤber
andere Farben gemacht/ wann ſolche dann nicht dick-blaue
ſeyn/ ſo laſſen ſie ſich nicht wohl uͤber denen andern Coleuren;
doch kan ein ieder nach ſeinen Belieben die Farben mit der

Zaffera mindern und mehren/ wie es ihme gefaͤllt; ſonſt aber
gehen ſie alle richtig an/ und ſeynd ſo wohl von mir als von
andern gnugſam bewehrt erfunden worden.
Von rothen Schmeltzfarben und Glaͤſern.
LI.
Ein feines rothes Glas zum Mahlen.

Nimm Antimonium 3. pfund/ Silberglett 3. pfund/ Eyſen-Roſt 1.
pfund/ auffs allerkleinſte gerieben und damit gemahlt.

LII.
Ein anders dergleichen.

Nimm Spießglas 2. pfund/ Silberglett 3. pfund/ gebrannten Ey-
ſenroſt 1. pfund/ handle damit wie oben.

LIII.
Ein noch beſſer Roth auff Glaͤſer.

Nimm Stuͤcken von Hollaͤndiſchen Glas-Scheiben/ reibe ſolche
unbegreifflich klein/ darnach nimm auff die Roͤthe gebrannten Vitriol/
oder vielmehr das Caput mortuum deſſelben; laug das Saltz daraus
mit warmen Waſſer/ und thue daſſelbe nur auff die Seiten/ denn es
dient nicht hierzu/ die Roͤthe aber oder (wie es einige nennen) die todte
Erde/ aus welcher das Saltz gelauget iſt/ nimm und reibe es nur nach

deinen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0483" n="63"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">To&#x0364;pffer-Gla&#x017F;ur- und Mahlwerck.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">L.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Noch ein Violet-Glas.</hi> </head><lb/>
              <p>Wein&#x017F;tein 8. Loth/ Bley-A&#x017F;che 4. Loth/ Kießlinge 10. Loth/ <hi rendition="#aq">Zaffe-<lb/>
ra</hi> 8. Loth/ Braun&#x017F;tein ein halb Qvintgen/ nach obiger Lehr bereitet.</p><lb/>
              <note place="end"> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Erinnerung.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#b">Die&#x017F;e blaue Farben allzu&#x017F;ammen/ dienen &#x017F;o wohl denen<lb/>
To&#x0364;pffern als Glasmahlern/ es i&#x017F;t aber hierbey zu mercken/<lb/>
daß in denen mei&#x017F;ten zu viel</hi> <hi rendition="#aq">Zaffera</hi> <hi rendition="#b">i&#x017F;t; die&#x017F;es aber nicht ohne<lb/>
Ur&#x017F;ach: denn etliche die&#x017F;er Farben werden gantz du&#x0364;nne u&#x0364;ber<lb/>
andere Farben gemacht/ wann &#x017F;olche dann nicht dick-blaue<lb/>
&#x017F;eyn/ &#x017F;o la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie &#x017F;ich nicht wohl u&#x0364;ber denen andern Coleuren;<lb/>
doch kan ein ieder nach &#x017F;einen Belieben die Farben mit der</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Zaffera</hi> <hi rendition="#b">mindern und mehren/ wie es ihme gefa&#x0364;llt; &#x017F;on&#x017F;t aber<lb/>
gehen &#x017F;ie alle richtig an/ und &#x017F;eynd &#x017F;o wohl von mir als von<lb/>
andern gnug&#x017F;am bewehrt erfunden worden.</hi> </note>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Von rothen Schmeltzfarben und Gla&#x0364;&#x017F;ern.</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">LI.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Ein feines rothes Glas zum Mahlen.</hi> </head><lb/>
              <p>Nimm <hi rendition="#aq">Antimonium</hi> 3. pfund/ Silberglett 3. pfund/ Ey&#x017F;en-Ro&#x017F;t 1.<lb/>
pfund/ auffs allerklein&#x017F;te gerieben und damit gemahlt.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LII</hi>.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Ein anders dergleichen.</hi> </head><lb/>
              <p>Nimm Spießglas 2. pfund/ Silberglett 3. pfund/ gebrannten Ey-<lb/>
&#x017F;enro&#x017F;t 1. pfund/ handle damit wie oben.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LIII</hi>.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Ein noch be&#x017F;&#x017F;er Roth auff Gla&#x0364;&#x017F;er.</hi> </head><lb/>
              <p>Nimm Stu&#x0364;cken von Holla&#x0364;ndi&#x017F;chen Glas-Scheiben/ reibe &#x017F;olche<lb/>
unbegreifflich klein/ darnach nimm auff die Ro&#x0364;the gebrannten Vitriol/<lb/>
oder vielmehr das <hi rendition="#aq">Caput mortuum</hi> de&#x017F;&#x017F;elben; laug das Saltz daraus<lb/>
mit warmen Wa&#x017F;&#x017F;er/ und thue da&#x017F;&#x017F;elbe nur auff die Seiten/ denn es<lb/>
dient nicht hierzu/ die Ro&#x0364;the aber oder (wie es einige nennen) die todte<lb/>
Erde/ aus welcher das Saltz gelauget i&#x017F;t/ nimm und reibe es nur nach<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">deinen</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[63/0483] Toͤpffer-Glaſur- und Mahlwerck. L. Noch ein Violet-Glas. Weinſtein 8. Loth/ Bley-Aſche 4. Loth/ Kießlinge 10. Loth/ Zaffe- ra 8. Loth/ Braunſtein ein halb Qvintgen/ nach obiger Lehr bereitet. Erinnerung. Dieſe blaue Farben allzuſammen/ dienen ſo wohl denen Toͤpffern als Glasmahlern/ es iſt aber hierbey zu mercken/ daß in denen meiſten zu viel Zaffera iſt; dieſes aber nicht ohne Urſach: denn etliche dieſer Farben werden gantz duͤnne uͤber andere Farben gemacht/ wann ſolche dann nicht dick-blaue ſeyn/ ſo laſſen ſie ſich nicht wohl uͤber denen andern Coleuren; doch kan ein ieder nach ſeinen Belieben die Farben mit der Zaffera mindern und mehren/ wie es ihme gefaͤllt; ſonſt aber gehen ſie alle richtig an/ und ſeynd ſo wohl von mir als von andern gnugſam bewehrt erfunden worden. Von rothen Schmeltzfarben und Glaͤſern. LI. Ein feines rothes Glas zum Mahlen. Nimm Antimonium 3. pfund/ Silberglett 3. pfund/ Eyſen-Roſt 1. pfund/ auffs allerkleinſte gerieben und damit gemahlt. LII. Ein anders dergleichen. Nimm Spießglas 2. pfund/ Silberglett 3. pfund/ gebrannten Ey- ſenroſt 1. pfund/ handle damit wie oben. LIII. Ein noch beſſer Roth auff Glaͤſer. Nimm Stuͤcken von Hollaͤndiſchen Glas-Scheiben/ reibe ſolche unbegreifflich klein/ darnach nimm auff die Roͤthe gebrannten Vitriol/ oder vielmehr das Caput mortuum deſſelben; laug das Saltz daraus mit warmen Waſſer/ und thue daſſelbe nur auff die Seiten/ denn es dient nicht hierzu/ die Roͤthe aber oder (wie es einige nennen) die todte Erde/ aus welcher das Saltz gelauget iſt/ nimm und reibe es nur nach deinen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/483
Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/483>, abgerufen am 25.04.2024.