Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Schranken.
sen über 400000 mal weiter entfernet seyn, als die
Sonne.

§. 871.

Endlich lassen sich die Schranken, innert welchen
eine veränderliche Größe bleibt, öfters auch durch Be-
obachtungen bestimmen. So z. E. mißt man die
größte Entfernung der untern Planeten von der Son-
ne durch angestellte Beobachtungen wirklich aus, und
dadurch lassen sich Linien bestimmen, welche die Bahn
derselben berühren. Man kann auf eben diese Art in
Ansehung des zodiacallichtes verfahren, weil seine
Figur nicht circulär, sondern elliptisch ist. Auf eine
ähnliche Art lassen sich aus vieljährigen Beobachtun-
gen die größten und kleinsten Barometerhöhen für je-
den Monat bestimmen, und man wird die größten
und mittlern monatliche Veränderungen derselben des
Sommers nur halb so groß als des Winters finden.



Ein und dreyßigstes Hauptstück.
Das Zahlengebäude.
§. 872.

Wir haben nun noch die Größe an sich zu betrach-
ten, und zwar in so fern sie theils durch Zah-
len und Zeichen, theils durch Linien und Figuren vor-
gestellet wird. Das erste, was sich hiebey zu unter-
suchen darbeut, ist das Zahlengebäude, dessen wis-
senschaftliche Structur wir den Arabern zu danken ha-
ben. Die Griechen und die orientalischen Völker ge-
brauchten ihr Alphabet, um die Zahlen vorzustellen,
und die Römer begnügten sich mit den Buchstaben

M,
J i 3

Die Schranken.
ſen uͤber 400000 mal weiter entfernet ſeyn, als die
Sonne.

§. 871.

Endlich laſſen ſich die Schranken, innert welchen
eine veraͤnderliche Groͤße bleibt, oͤfters auch durch Be-
obachtungen beſtimmen. So z. E. mißt man die
groͤßte Entfernung der untern Planeten von der Son-
ne durch angeſtellte Beobachtungen wirklich aus, und
dadurch laſſen ſich Linien beſtimmen, welche die Bahn
derſelben beruͤhren. Man kann auf eben dieſe Art in
Anſehung des zodiacallichtes verfahren, weil ſeine
Figur nicht circulaͤr, ſondern elliptiſch iſt. Auf eine
aͤhnliche Art laſſen ſich aus vieljaͤhrigen Beobachtun-
gen die groͤßten und kleinſten Barometerhoͤhen fuͤr je-
den Monat beſtimmen, und man wird die groͤßten
und mittlern monatliche Veraͤnderungen derſelben des
Sommers nur halb ſo groß als des Winters finden.



Ein und dreyßigſtes Hauptſtuͤck.
Das Zahlengebaͤude.
§. 872.

Wir haben nun noch die Groͤße an ſich zu betrach-
ten, und zwar in ſo fern ſie theils durch Zah-
len und Zeichen, theils durch Linien und Figuren vor-
geſtellet wird. Das erſte, was ſich hiebey zu unter-
ſuchen darbeut, iſt das Zahlengebaͤude, deſſen wiſ-
ſenſchaftliche Structur wir den Arabern zu danken ha-
ben. Die Griechen und die orientaliſchen Voͤlker ge-
brauchten ihr Alphabet, um die Zahlen vorzuſtellen,
und die Roͤmer begnuͤgten ſich mit den Buchſtaben

M,
J i 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0509" n="501"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Schranken.</hi></fw><lb/>
&#x017F;en u&#x0364;ber 400000 mal weiter entfernet &#x017F;eyn, als die<lb/>
Sonne.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 871.</head><lb/>
            <p>Endlich la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich die Schranken, innert welchen<lb/>
eine vera&#x0364;nderliche Gro&#x0364;ße bleibt, o&#x0364;fters auch durch Be-<lb/>
obachtungen be&#x017F;timmen. So z. E. mißt man die<lb/>
gro&#x0364;ßte Entfernung der untern Planeten von der Son-<lb/>
ne durch ange&#x017F;tellte Beobachtungen wirklich aus, und<lb/>
dadurch la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich Linien be&#x017F;timmen, welche die Bahn<lb/>
der&#x017F;elben beru&#x0364;hren. Man kann auf eben die&#x017F;e Art in<lb/>
An&#x017F;ehung des zodiacallichtes verfahren, weil &#x017F;eine<lb/>
Figur nicht circula&#x0364;r, &#x017F;ondern ellipti&#x017F;ch i&#x017F;t. Auf eine<lb/>
a&#x0364;hnliche Art la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich aus vielja&#x0364;hrigen Beobachtun-<lb/>
gen die gro&#x0364;ßten und klein&#x017F;ten Barometerho&#x0364;hen fu&#x0364;r je-<lb/>
den Monat be&#x017F;timmen, und man wird die gro&#x0364;ßten<lb/>
und mittlern monatliche Vera&#x0364;nderungen der&#x017F;elben des<lb/>
Sommers nur halb &#x017F;o groß als des Winters finden.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ein und dreyßig&#x017F;tes Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck.<lb/><hi rendition="#g">Das Zahlengeba&#x0364;ude</hi>.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 872.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>ir haben nun noch die Gro&#x0364;ße an &#x017F;ich zu betrach-<lb/>
ten, und zwar in &#x017F;o fern &#x017F;ie theils durch Zah-<lb/>
len und Zeichen, theils durch Linien und Figuren vor-<lb/>
ge&#x017F;tellet wird. Das er&#x017F;te, was &#x017F;ich hiebey zu unter-<lb/>
&#x017F;uchen darbeut, i&#x017F;t das Zahlengeba&#x0364;ude, de&#x017F;&#x017F;en wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaftliche Structur wir den Arabern zu danken ha-<lb/>
ben. Die Griechen und die orientali&#x017F;chen Vo&#x0364;lker ge-<lb/>
brauchten ihr Alphabet, um die Zahlen vorzu&#x017F;tellen,<lb/>
und die Ro&#x0364;mer begnu&#x0364;gten &#x017F;ich mit den Buch&#x017F;taben<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J i 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">M</hi>,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[501/0509] Die Schranken. ſen uͤber 400000 mal weiter entfernet ſeyn, als die Sonne. §. 871. Endlich laſſen ſich die Schranken, innert welchen eine veraͤnderliche Groͤße bleibt, oͤfters auch durch Be- obachtungen beſtimmen. So z. E. mißt man die groͤßte Entfernung der untern Planeten von der Son- ne durch angeſtellte Beobachtungen wirklich aus, und dadurch laſſen ſich Linien beſtimmen, welche die Bahn derſelben beruͤhren. Man kann auf eben dieſe Art in Anſehung des zodiacallichtes verfahren, weil ſeine Figur nicht circulaͤr, ſondern elliptiſch iſt. Auf eine aͤhnliche Art laſſen ſich aus vieljaͤhrigen Beobachtun- gen die groͤßten und kleinſten Barometerhoͤhen fuͤr je- den Monat beſtimmen, und man wird die groͤßten und mittlern monatliche Veraͤnderungen derſelben des Sommers nur halb ſo groß als des Winters finden. Ein und dreyßigſtes Hauptſtuͤck. Das Zahlengebaͤude. §. 872. Wir haben nun noch die Groͤße an ſich zu betrach- ten, und zwar in ſo fern ſie theils durch Zah- len und Zeichen, theils durch Linien und Figuren vor- geſtellet wird. Das erſte, was ſich hiebey zu unter- ſuchen darbeut, iſt das Zahlengebaͤude, deſſen wiſ- ſenſchaftliche Structur wir den Arabern zu danken ha- ben. Die Griechen und die orientaliſchen Voͤlker ge- brauchten ihr Alphabet, um die Zahlen vorzuſtellen, und die Roͤmer begnuͤgten ſich mit den Buchſtaben M, J i 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/509
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/509>, abgerufen am 24.04.2024.