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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

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der Größen durch Figuren.
wo bx2 = 0 ist, der Wendungspunct für e, und das
Maximum oder Minimum für a zusammen treffen,
und so auch, daß in den Formeln
&c.
&c.
die Coefficienten a, c, e, g etc. b, d, f, lauter
Maxima oder Minima sind, und in der erstern e ei-
nen Wendungspunct haben. Wir haben aber bereits
vorhin (§. 890. 891.) angemerket, daß die Formeln
nur da vorkommen, wo die auf beyden Seiten der
Ordinate Q liegende Theile der krummen Linie einan-
der durchaus ähnlich sind. Demnach treffen diese
Schicklichkeiten auch nur da zusammen, wo letzteres
statt findet, und folglich nicht nur nicht bey allen krum-
men Linien, sondern bey denen, wo sie zusammen tref-
fen, nur in einigen und öfters nur in einem Puncte.
Denn so ist der Circul die einige krumme Linie, bey
welcher alle Diameter gleichgültig sind, und jeder den
Diameter in zwey gleiche und ähnliche Theile theilt.
Bey den Ellipsen sind nur die beyden Axen von dieser
Art, weil bey den übrigen Diametern, die Stücke
zwar ähnlich sind, aber anders gelegt werden müssen,
um auf einander zu passen.

§. 893.

Bey der Formel
&c.
zeiget der erste Coefficient a überhaupt an, wie stark
sich die krumme Linie bey der Ordinate Q gegen die-
selbe neigt, und diese Neigung behält sie desto län-
ger merklich, je kleiner die Coefficienten a, b, c etc.
sind. Besonders wenn b = 0 ist, so behält die Linie
diese Neigung sehr merklich, weil die Tangente die

Linie
L l 2

der Groͤßen durch Figuren.
wo bx2 = 0 iſt, der Wendungspunct fuͤr η, und das
Maximum oder Minimum fuͤr a zuſammen treffen,
und ſo auch, daß in den Formeln
&c.
&c.
die Coefficienten a, c, e, g ꝛc. b, d, f, lauter
Maxima oder Minima ſind, und in der erſtern η ei-
nen Wendungspunct haben. Wir haben aber bereits
vorhin (§. 890. 891.) angemerket, daß die Formeln
nur da vorkommen, wo die auf beyden Seiten der
Ordinate Q liegende Theile der krummen Linie einan-
der durchaus aͤhnlich ſind. Demnach treffen dieſe
Schicklichkeiten auch nur da zuſammen, wo letzteres
ſtatt findet, und folglich nicht nur nicht bey allen krum-
men Linien, ſondern bey denen, wo ſie zuſammen tref-
fen, nur in einigen und oͤfters nur in einem Puncte.
Denn ſo iſt der Circul die einige krumme Linie, bey
welcher alle Diameter gleichguͤltig ſind, und jeder den
Diameter in zwey gleiche und aͤhnliche Theile theilt.
Bey den Ellipſen ſind nur die beyden Axen von dieſer
Art, weil bey den uͤbrigen Diametern, die Stuͤcke
zwar aͤhnlich ſind, aber anders gelegt werden muͤſſen,
um auf einander zu paſſen.

§. 893.

Bey der Formel
&c.
zeiget der erſte Coefficient a uͤberhaupt an, wie ſtark
ſich die krumme Linie bey der Ordinate Q gegen die-
ſelbe neigt, und dieſe Neigung behaͤlt ſie deſto laͤn-
ger merklich, je kleiner die Coefficienten a, b, c ꝛc.
ſind. Beſonders wenn b = 0 iſt, ſo behaͤlt die Linie
dieſe Neigung ſehr merklich, weil die Tangente die

Linie
L l 2
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[531/0539] der Groͤßen durch Figuren. wo bx2 = 0 iſt, der Wendungspunct fuͤr η, und das Maximum oder Minimum fuͤr a zuſammen treffen, und ſo auch, daß in den Formeln [FORMEL] &c. [FORMEL] &c. die Coefficienten a, c, e, g ꝛc. b, d, f, lauter Maxima oder Minima ſind, und in der erſtern η ei- nen Wendungspunct haben. Wir haben aber bereits vorhin (§. 890. 891.) angemerket, daß die Formeln nur da vorkommen, wo die auf beyden Seiten der Ordinate Q liegende Theile der krummen Linie einan- der durchaus aͤhnlich ſind. Demnach treffen dieſe Schicklichkeiten auch nur da zuſammen, wo letzteres ſtatt findet, und folglich nicht nur nicht bey allen krum- men Linien, ſondern bey denen, wo ſie zuſammen tref- fen, nur in einigen und oͤfters nur in einem Puncte. Denn ſo iſt der Circul die einige krumme Linie, bey welcher alle Diameter gleichguͤltig ſind, und jeder den Diameter in zwey gleiche und aͤhnliche Theile theilt. Bey den Ellipſen ſind nur die beyden Axen von dieſer Art, weil bey den uͤbrigen Diametern, die Stuͤcke zwar aͤhnlich ſind, aber anders gelegt werden muͤſſen, um auf einander zu paſſen. §. 893. Bey der Formel [FORMEL] &c. zeiget der erſte Coefficient a uͤberhaupt an, wie ſtark ſich die krumme Linie bey der Ordinate Q gegen die- ſelbe neigt, und dieſe Neigung behaͤlt ſie deſto laͤn- ger merklich, je kleiner die Coefficienten a, b, c ꝛc. ſind. Beſonders wenn b = 0 iſt, ſo behaͤlt die Linie dieſe Neigung ſehr merklich, weil die Tangente die Linie L l 2

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/539>, abgerufen am 25.04.2024.