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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

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Dinge und Verhältnisse.
3°. Wenn A, n, m gegeben, kann B, p, C gefun-
den werden. Denn es ist B = A : m, C = nA
und p = B : C.
4°. Wenn A, n, p gegeben, kann C, B, m ge-
funden werden. Denn es ist C = nA, B = pC
= npA, m = A : B = 1 : np.
5°. Aus A, B, m läßt sich nichts finden. Denn m
wird an sich schon durch A, B gefunden.
6°. Aus m, n, p läßt sich nichts finden, weil es
bloße Verhältnisse sind, und daher höchstens
nur die Art der Dinge vorstellen, wobey sie
vorkommen. Aus m, n kann p an sich schon
gefunden werden, so oft man weiß, daß m, n, p
Verhältnisse zwischen den drey Dingen A, B, C
sind, so daß A = mB, C = nA und B = pC ist.
Denn daraus hat man B = pC = pnA = pnmB,
folglich pnm = 1, welches anzeiget, daß von
den drey Verhältnissen p, n, m eines ein um-
gekehrtes Verhältniß der beyden andern ist.
Z. E. wenn n = Ursache, m = Mittel, so ist A
das Mittel um B zu erhalten, C die Ursache,
so A hervorbringt. Demnach ist C die Ursache
des Mittels, um B zu erhalten, und C = mnB;
und hinwiederum . Demnach
B die Absicht der Wirkung von A. Dabey
kann nun aber A jedes Mittel, C jede Ursache
desselben vorstellen, und B wird die dazu gehö-
rende Absicht seyn. Demnach lassen die Ver-
hältnißbegriffe m, n, p, wenn man nichts wei-
ters als bekannt annimmt, alles dieses noch un-
bestimmt. Wird aber A individual angegeben,
so ist auch B und C individual bestimmt.
§. 571.
Lamb. Archit. II. B. N
Dinge und Verhaͤltniſſe.
3°. Wenn A, n, m gegeben, kann B, p, C gefun-
den werden. Denn es iſt B = A : m, C = nA
und p = B : C.
4°. Wenn A, n, p gegeben, kann C, B, m ge-
funden werden. Denn es iſt C = nA, B = pC
= npA, m = A : B = 1 : np.
5°. Aus A, B, m laͤßt ſich nichts finden. Denn m
wird an ſich ſchon durch A, B gefunden.
6°. Aus m, n, p laͤßt ſich nichts finden, weil es
bloße Verhaͤltniſſe ſind, und daher hoͤchſtens
nur die Art der Dinge vorſtellen, wobey ſie
vorkommen. Aus m, n kann p an ſich ſchon
gefunden werden, ſo oft man weiß, daß m, n, p
Verhaͤltniſſe zwiſchen den drey Dingen A, B, C
ſind, ſo daß A = mB, C = nA und B = pC iſt.
Denn daraus hat man B = pC = pnA = pnmB,
folglich pnm = 1, welches anzeiget, daß von
den drey Verhaͤltniſſen p, n, m eines ein um-
gekehrtes Verhaͤltniß der beyden andern iſt.
Z. E. wenn n = Urſache, m = Mittel, ſo iſt A
das Mittel um B zu erhalten, C die Urſache,
ſo A hervorbringt. Demnach iſt C die Urſache
des Mittels, um B zu erhalten, und C = mnB;
und hinwiederum . Demnach
B die Abſicht der Wirkung von A. Dabey
kann nun aber A jedes Mittel, C jede Urſache
deſſelben vorſtellen, und B wird die dazu gehoͤ-
rende Abſicht ſeyn. Demnach laſſen die Ver-
haͤltnißbegriffe m, n, p, wenn man nichts wei-
ters als bekannt annimmt, alles dieſes noch un-
beſtimmt. Wird aber A individual angegeben,
ſo iſt auch B und C individual beſtimmt.
§. 571.
Lamb. Archit. II. B. N
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[193/0201] Dinge und Verhaͤltniſſe. 3°. Wenn A, n, m gegeben, kann B, p, C gefun- den werden. Denn es iſt B = A : m, C = nA und p = B : C. 4°. Wenn A, n, p gegeben, kann C, B, m ge- funden werden. Denn es iſt C = nA, B = pC = npA, m = A : B = 1 : np. 5°. Aus A, B, m laͤßt ſich nichts finden. Denn m wird an ſich ſchon durch A, B gefunden. 6°. Aus m, n, p laͤßt ſich nichts finden, weil es bloße Verhaͤltniſſe ſind, und daher hoͤchſtens nur die Art der Dinge vorſtellen, wobey ſie vorkommen. Aus m, n kann p an ſich ſchon gefunden werden, ſo oft man weiß, daß m, n, p Verhaͤltniſſe zwiſchen den drey Dingen A, B, C ſind, ſo daß A = mB, C = nA und B = pC iſt. Denn daraus hat man B = pC = pnA = pnmB, folglich pnm = 1, welches anzeiget, daß von den drey Verhaͤltniſſen p, n, m eines ein um- gekehrtes Verhaͤltniß der beyden andern iſt. Z. E. wenn n = Urſache, m = Mittel, ſo iſt A das Mittel um B zu erhalten, C die Urſache, ſo A hervorbringt. Demnach iſt C die Urſache des Mittels, um B zu erhalten, und C = mnB; und hinwiederum [FORMEL]. Demnach B die Abſicht der Wirkung von A. Dabey kann nun aber A jedes Mittel, C jede Urſache deſſelben vorſtellen, und B wird die dazu gehoͤ- rende Abſicht ſeyn. Demnach laſſen die Ver- haͤltnißbegriffe m, n, p, wenn man nichts wei- ters als bekannt annimmt, alles dieſes noch un- beſtimmt. Wird aber A individual angegeben, ſo iſt auch B und C individual beſtimmt. §. 571. Lamb. Archit. II. B. N

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/201>, abgerufen am 19.04.2024.