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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

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Die Kraft.
vertheilt. Der Antheil, den jedes bekömmt, findet
sich, wenn man die Anzahl der Theile G H durch die
Anzahl von allen D E F G H A B C dividirt. Man
setze, die Anzahl der Theile D E F sey = m, die An-
zahl der anstoßenden G H A B C = M, so ist M + m
die Summe von allen, und M - m die Anzahl der-
jenigen, deren Druck auf alle zu vertheilen ist, dem-
nach wenn der anfängliche Druck eines jeden = C ge-
setzet wird, so ist der Druck, den jedes
erhält. Nun aber haben die Theile D E F oder m
schon den Druck C, weil dieser aus den Theilen A B C
in dieselbe übergegangen. Demnach ist der Druck,
den jede Theile m erhalten
, und der Druck, der jeden Theilen
GHABC übrig bleibt, ist schlechthin nur .
Da nun jede Theile gleich groß sind, so verhält sich
der Druck wie die Geschwindigkeit, die sie dadurch
erhalten. Demnach ist C die anfängliche Geschwin-
digkeit der Masse M, und eben dieselbe nach dem
Stoße ist , und die Geschwindig-
keit der Masse m nach dem Stoße ist
, folglich .

§. 386.

Setze man aber, G H A B C sey in Ruhe, und
werde von D E F angestoßen, so kann man sich wie-
derum leicht vorstellen, daß der Druck, der in den
Theilen D E F ist, bis in die Theile A B C fortge-

pflanzt

Die Kraft.
vertheilt. Der Antheil, den jedes bekoͤmmt, findet
ſich, wenn man die Anzahl der Theile G H durch die
Anzahl von allen D E F G H A B C dividirt. Man
ſetze, die Anzahl der Theile D E F ſey = m, die An-
zahl der anſtoßenden G H A B C = M, ſo iſt M + m
die Summe von allen, und M - m die Anzahl der-
jenigen, deren Druck auf alle zu vertheilen iſt, dem-
nach wenn der anfaͤngliche Druck eines jeden = C ge-
ſetzet wird, ſo iſt der Druck, den jedes
erhaͤlt. Nun aber haben die Theile D E F oder m
ſchon den Druck C, weil dieſer aus den Theilen A B C
in dieſelbe uͤbergegangen. Demnach iſt der Druck,
den jede Theile m erhalten
, und der Druck, der jeden Theilen
GHABC uͤbrig bleibt, iſt ſchlechthin nur .
Da nun jede Theile gleich groß ſind, ſo verhaͤlt ſich
der Druck wie die Geſchwindigkeit, die ſie dadurch
erhalten. Demnach iſt C die anfaͤngliche Geſchwin-
digkeit der Maſſe M, und eben dieſelbe nach dem
Stoße iſt , und die Geſchwindig-
keit der Maſſe m nach dem Stoße iſt
, folglich .

§. 386.

Setze man aber, G H A B C ſey in Ruhe, und
werde von D E F angeſtoßen, ſo kann man ſich wie-
derum leicht vorſtellen, daß der Druck, der in den
Theilen D E F iſt, bis in die Theile A B C fortge-

pflanzt
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[13/0021] Die Kraft. vertheilt. Der Antheil, den jedes bekoͤmmt, findet ſich, wenn man die Anzahl der Theile G H durch die Anzahl von allen D E F G H A B C dividirt. Man ſetze, die Anzahl der Theile D E F ſey = m, die An- zahl der anſtoßenden G H A B C = M, ſo iſt M + m die Summe von allen, und M - m die Anzahl der- jenigen, deren Druck auf alle zu vertheilen iſt, dem- nach wenn der anfaͤngliche Druck eines jeden = C ge- ſetzet wird, ſo iſt [FORMEL] der Druck, den jedes erhaͤlt. Nun aber haben die Theile D E F oder m ſchon den Druck C, weil dieſer aus den Theilen A B C in dieſelbe uͤbergegangen. Demnach iſt der Druck, den jede Theile m erhalten [FORMEL] [FORMEL], und der Druck, der jeden Theilen GHABC uͤbrig bleibt, iſt ſchlechthin nur [FORMEL]. Da nun jede Theile gleich groß ſind, ſo verhaͤlt ſich der Druck wie die Geſchwindigkeit, die ſie dadurch erhalten. Demnach iſt C die anfaͤngliche Geſchwin- digkeit der Maſſe M, und eben dieſelbe nach dem Stoße iſt [FORMEL], und die Geſchwindig- keit der Maſſe m nach dem Stoße iſt [FORMEL] [FORMEL], folglich [FORMEL]. §. 386. Setze man aber, G H A B C ſey in Ruhe, und werde von D E F angeſtoßen, ſo kann man ſich wie- derum leicht vorſtellen, daß der Druck, der in den Theilen D E F iſt, bis in die Theile A B C fortge- pflanzt

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/21>, abgerufen am 23.04.2024.