Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

Bild:
<< vorherige Seite

XXVIII. Hauptstück.
an mehrern Orten sey etc. Uebrigens ist für sich klar,
daß man bey dem Abzählen einerley Stücke nicht dop-
pelt nehmen müsse, wie dieses geschehen würde, wenn
man die Vertheilung derselben nicht richtig trifft,
und das Einfache mit dem daraus zusammengesetz-
ten, die nächsten Folgen mit den entferntern, die an
sich schon in den nächsten enthalten sind, als eben so
viele besondere Stücke ansieht, die von einander ver-
schieden, unabhängig und von gleichem Range und
Werthe sind.



Acht und zwanzigstes Hauptstück.
Die Gleichartigkeit.
§. 810.

Wir haben noch in Absicht auf das Gleichartige
und Ungleichartige, wovon in dem vorher-
gehenden bereits schon häufig die Rede vorgekommen
war, einige Betrachtungen zu machen, die dasselbe
besonders angehen, und desto weniger weggelassen
werden können, weil der Unterschied zwischen diesen
beyden Begriffen, sowohl da, wo er an das Philo-
sophische gränzet, als in der Mathematic ins beson-
dere, von nicht geringer Erheblichkeit ist, und weil
beydes genau von einander getrennet werden muß,
wo man nach geometrischer Schärfe und Richtigkeit
Ausmessungen vornehmen will. Wir können hiebey
mit der Anmerkung anfangen, daß man sich in der
Mathematic mit einzeln- und sehr genauen Gleichar-
tigkeiten beschäfftiget, und sich, wo diese vorkommen,
daran nicht kehret, daß alles übrige, oder das mei-

ste

XXVIII. Hauptſtuͤck.
an mehrern Orten ſey ꝛc. Uebrigens iſt fuͤr ſich klar,
daß man bey dem Abzaͤhlen einerley Stuͤcke nicht dop-
pelt nehmen muͤſſe, wie dieſes geſchehen wuͤrde, wenn
man die Vertheilung derſelben nicht richtig trifft,
und das Einfache mit dem daraus zuſammengeſetz-
ten, die naͤchſten Folgen mit den entferntern, die an
ſich ſchon in den naͤchſten enthalten ſind, als eben ſo
viele beſondere Stuͤcke anſieht, die von einander ver-
ſchieden, unabhaͤngig und von gleichem Range und
Werthe ſind.



Acht und zwanzigſtes Hauptſtuͤck.
Die Gleichartigkeit.
§. 810.

Wir haben noch in Abſicht auf das Gleichartige
und Ungleichartige, wovon in dem vorher-
gehenden bereits ſchon haͤufig die Rede vorgekommen
war, einige Betrachtungen zu machen, die daſſelbe
beſonders angehen, und deſto weniger weggelaſſen
werden koͤnnen, weil der Unterſchied zwiſchen dieſen
beyden Begriffen, ſowohl da, wo er an das Philo-
ſophiſche graͤnzet, als in der Mathematic ins beſon-
dere, von nicht geringer Erheblichkeit iſt, und weil
beydes genau von einander getrennet werden muß,
wo man nach geometriſcher Schaͤrfe und Richtigkeit
Ausmeſſungen vornehmen will. Wir koͤnnen hiebey
mit der Anmerkung anfangen, daß man ſich in der
Mathematic mit einzeln- und ſehr genauen Gleichar-
tigkeiten beſchaͤfftiget, und ſich, wo dieſe vorkommen,
daran nicht kehret, daß alles uͤbrige, oder das mei-

ſte
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0444" n="436"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXVIII.</hi> Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck.</hi></fw><lb/>
an mehrern Orten &#x017F;ey &#xA75B;c. Uebrigens i&#x017F;t fu&#x0364;r &#x017F;ich klar,<lb/>
daß man bey dem Abza&#x0364;hlen einerley Stu&#x0364;cke nicht dop-<lb/>
pelt nehmen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, wie die&#x017F;es ge&#x017F;chehen wu&#x0364;rde, wenn<lb/>
man die Vertheilung der&#x017F;elben nicht richtig trifft,<lb/>
und das Einfache mit dem daraus zu&#x017F;ammenge&#x017F;etz-<lb/>
ten, die na&#x0364;ch&#x017F;ten Folgen mit den entferntern, die an<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;chon in den na&#x0364;ch&#x017F;ten enthalten &#x017F;ind, als eben &#x017F;o<lb/>
viele be&#x017F;ondere Stu&#x0364;cke an&#x017F;ieht, die von einander ver-<lb/>
&#x017F;chieden, unabha&#x0364;ngig und von gleichem Range und<lb/>
Werthe &#x017F;ind.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Acht und zwanzig&#x017F;tes Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck.<lb/><hi rendition="#g">Die Gleichartigkeit</hi>.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 810.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">W</hi>ir haben noch in Ab&#x017F;icht auf das Gleichartige<lb/>
und Ungleichartige, wovon in dem vorher-<lb/>
gehenden bereits &#x017F;chon ha&#x0364;ufig die Rede vorgekommen<lb/>
war, einige Betrachtungen zu machen, die da&#x017F;&#x017F;elbe<lb/>
be&#x017F;onders angehen, und de&#x017F;to weniger weggela&#x017F;&#x017F;en<lb/>
werden ko&#x0364;nnen, weil der Unter&#x017F;chied zwi&#x017F;chen die&#x017F;en<lb/>
beyden Begriffen, &#x017F;owohl da, wo er an das Philo-<lb/>
&#x017F;ophi&#x017F;che gra&#x0364;nzet, als in der Mathematic ins be&#x017F;on-<lb/>
dere, von nicht geringer Erheblichkeit i&#x017F;t, und weil<lb/>
beydes genau von einander getrennet werden muß,<lb/>
wo man nach geometri&#x017F;cher Scha&#x0364;rfe und Richtigkeit<lb/>
Ausme&#x017F;&#x017F;ungen vornehmen will. Wir ko&#x0364;nnen hiebey<lb/>
mit der Anmerkung anfangen, daß man &#x017F;ich in der<lb/>
Mathematic mit einzeln- und &#x017F;ehr genauen Gleichar-<lb/>
tigkeiten be&#x017F;cha&#x0364;fftiget, und &#x017F;ich, wo die&#x017F;e vorkommen,<lb/>
daran nicht kehret, daß alles u&#x0364;brige, oder das mei-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;te</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[436/0444] XXVIII. Hauptſtuͤck. an mehrern Orten ſey ꝛc. Uebrigens iſt fuͤr ſich klar, daß man bey dem Abzaͤhlen einerley Stuͤcke nicht dop- pelt nehmen muͤſſe, wie dieſes geſchehen wuͤrde, wenn man die Vertheilung derſelben nicht richtig trifft, und das Einfache mit dem daraus zuſammengeſetz- ten, die naͤchſten Folgen mit den entferntern, die an ſich ſchon in den naͤchſten enthalten ſind, als eben ſo viele beſondere Stuͤcke anſieht, die von einander ver- ſchieden, unabhaͤngig und von gleichem Range und Werthe ſind. Acht und zwanzigſtes Hauptſtuͤck. Die Gleichartigkeit. §. 810. Wir haben noch in Abſicht auf das Gleichartige und Ungleichartige, wovon in dem vorher- gehenden bereits ſchon haͤufig die Rede vorgekommen war, einige Betrachtungen zu machen, die daſſelbe beſonders angehen, und deſto weniger weggelaſſen werden koͤnnen, weil der Unterſchied zwiſchen dieſen beyden Begriffen, ſowohl da, wo er an das Philo- ſophiſche graͤnzet, als in der Mathematic ins beſon- dere, von nicht geringer Erheblichkeit iſt, und weil beydes genau von einander getrennet werden muß, wo man nach geometriſcher Schaͤrfe und Richtigkeit Ausmeſſungen vornehmen will. Wir koͤnnen hiebey mit der Anmerkung anfangen, daß man ſich in der Mathematic mit einzeln- und ſehr genauen Gleichar- tigkeiten beſchaͤfftiget, und ſich, wo dieſe vorkommen, daran nicht kehret, daß alles uͤbrige, oder das mei- ſte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/444
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/444>, abgerufen am 19.04.2024.