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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

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und den nächsten Umwegen im Schließen.
verneinend, und wenn man ihn dafür anse-
hen wollte, so würde man ihn in Gedan-
ken in den Satz: So wohl G als H ist we-
der I noch K, verwandeln. Und folglich aus
dem einen R ein C machen.
§. 303.

Diese Sätze bestimmen die möglichen Umwege
in Schlußketten zureichend. Um nun die daraus entste-
hende Mannichfaltigkeit zu bestimmen, so merken wir
an, das wir für das Subject des ersten Satzes einen
einfachen Begriff A nehmen können, weil seine Ver-
bindung mit Gliedern, die C, D oder R sind, die
Subjecte der folgenden Sätze, oder wenigstens das
Subject des nächst folgenden, sogleich in C, D oder
R verwandelt. Und wie man mit diesem noch andre
zusammenhängt, so kann es auch mit dem ersten Satz
ergehen, falls sein Subject C, D oder R wäre. Dem-
nach können wir mit A anfangen. Wird nun unter
den folgenden Sätzen ein Prädicat wiederum ein ein-
facher Begriff, so fangen einerley mögliche Abwechs-
lungen von neuem an. Hieraus folgt, daß wir ei-
gentlich nur auszumachen haben, durch wie vielerley
Abwechslungen von Gliedern, die C, D oder R sind,
man eine Schlußkette, deren erstes Subject ein ein-
facher Begriff ist, durchführen könne, bis man wie-
derum auf einen einfachen Begriff kömmt.

§. 304.

Um dieses zu untersuchen, so sieht man leicht,
daß die ganze Sache auf das Prädicat des ersten Sa-
tzes ankömmt, dessen Subject A ist. Wir haben
demnach folgende Fälle:

1. Jst dieses Prädicat R; so schließt sich die Ket-
te, weil R verneinend ist, und nur der letzte
Satz der Schlußkette verneinend seyn kann.
(§. 296.)
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und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
verneinend, und wenn man ihn dafuͤr anſe-
hen wollte, ſo wuͤrde man ihn in Gedan-
ken in den Satz: So wohl G als H iſt we-
der I noch K, verwandeln. Und folglich aus
dem einen R ein C machen.
§. 303.

Dieſe Saͤtze beſtimmen die moͤglichen Umwege
in Schlußketten zureichend. Um nun die daraus entſte-
hende Mannichfaltigkeit zu beſtimmen, ſo merken wir
an, das wir fuͤr das Subject des erſten Satzes einen
einfachen Begriff A nehmen koͤnnen, weil ſeine Ver-
bindung mit Gliedern, die C, D oder R ſind, die
Subjecte der folgenden Saͤtze, oder wenigſtens das
Subject des naͤchſt folgenden, ſogleich in C, D oder
R verwandelt. Und wie man mit dieſem noch andre
zuſammenhaͤngt, ſo kann es auch mit dem erſten Satz
ergehen, falls ſein Subject C, D oder R waͤre. Dem-
nach koͤnnen wir mit A anfangen. Wird nun unter
den folgenden Saͤtzen ein Praͤdicat wiederum ein ein-
facher Begriff, ſo fangen einerley moͤgliche Abwechs-
lungen von neuem an. Hieraus folgt, daß wir ei-
gentlich nur auszumachen haben, durch wie vielerley
Abwechslungen von Gliedern, die C, D oder R ſind,
man eine Schlußkette, deren erſtes Subject ein ein-
facher Begriff iſt, durchfuͤhren koͤnne, bis man wie-
derum auf einen einfachen Begriff koͤmmt.

§. 304.

Um dieſes zu unterſuchen, ſo ſieht man leicht,
daß die ganze Sache auf das Praͤdicat des erſten Sa-
tzes ankoͤmmt, deſſen Subject A iſt. Wir haben
demnach folgende Faͤlle:

1. Jſt dieſes Praͤdicat R; ſo ſchließt ſich die Ket-
te, weil R verneinend iſt, und nur der letzte
Satz der Schlußkette verneinend ſeyn kann.
(§. 296.)
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[195/0217] und den naͤchſten Umwegen im Schließen. verneinend, und wenn man ihn dafuͤr anſe- hen wollte, ſo wuͤrde man ihn in Gedan- ken in den Satz: So wohl G als H iſt we- der I noch K, verwandeln. Und folglich aus dem einen R ein C machen. §. 303. Dieſe Saͤtze beſtimmen die moͤglichen Umwege in Schlußketten zureichend. Um nun die daraus entſte- hende Mannichfaltigkeit zu beſtimmen, ſo merken wir an, das wir fuͤr das Subject des erſten Satzes einen einfachen Begriff A nehmen koͤnnen, weil ſeine Ver- bindung mit Gliedern, die C, D oder R ſind, die Subjecte der folgenden Saͤtze, oder wenigſtens das Subject des naͤchſt folgenden, ſogleich in C, D oder R verwandelt. Und wie man mit dieſem noch andre zuſammenhaͤngt, ſo kann es auch mit dem erſten Satz ergehen, falls ſein Subject C, D oder R waͤre. Dem- nach koͤnnen wir mit A anfangen. Wird nun unter den folgenden Saͤtzen ein Praͤdicat wiederum ein ein- facher Begriff, ſo fangen einerley moͤgliche Abwechs- lungen von neuem an. Hieraus folgt, daß wir ei- gentlich nur auszumachen haben, durch wie vielerley Abwechslungen von Gliedern, die C, D oder R ſind, man eine Schlußkette, deren erſtes Subject ein ein- facher Begriff iſt, durchfuͤhren koͤnne, bis man wie- derum auf einen einfachen Begriff koͤmmt. §. 304. Um dieſes zu unterſuchen, ſo ſieht man leicht, daß die ganze Sache auf das Praͤdicat des erſten Sa- tzes ankoͤmmt, deſſen Subject A iſt. Wir haben demnach folgende Faͤlle: 1. Jſt dieſes Praͤdicat R; ſo ſchließt ſich die Ket- te, weil R verneinend iſt, und nur der letzte Satz der Schlußkette verneinend ſeyn kann. (§. 296.) N 2

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/217>, abgerufen am 18.04.2024.