Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

Bild:
<< vorherige Seite
Sechsundzwanzigstes Kapitel.
Die Hauptvariante des Mittelgambits.

§. 242. Die Hauptvariante des Mittelgambits wird durch
den Anfang 1. e 2--e 4 e 7--e 5; 2. S g 1--f 3 S b 8--c 6;
3. d 2--d 4 e 5--d 4: nebst 4. L f 1--c 4, oder durch die
Zugfolge 1. e 2--e 4 e 7--e 5; 2. S g 1--f 3 S b 8--c 6; 3.
L f 1--c 4 nebst 4. d 2--d 4 e 5--d 4: erzeugt; die Entgeg-
nung auf das Grundmoment f 1--c 4 bestimmt den Character
der gegen den Gambitangriff angewandten Vertheidigungs-
methode. Entweder lässt sich nach §. 235 der Nachziehende
auf die Vertheidigung des Gambitbauers ein, und in diesem
Falle folgt auf f 1--c 4 zunächst zum Schutze desselben die
Antwort f 8--c 5, oder der Vertheidigende giebt den Gam-
bitangriff sofort auf, indem er seinerseits zum Gambitprincip
übergeht. Diese Methode wird natürlich auf f 1--c 4 zu-
nächst durch die Entgegnung g 8--f 6 nebst dem später fol-
genden d 7--d 5 bedingt.

§. 243. Die erste Normalvariante des Mittelgambits
besteht daher in folgenden beiden Anfängen:
[Spaltenumbruch] a.
1. e 2--e 4 e 7--e 5
2. S g 1--f 3 S b 8--c 6
3. d 2--d 4 e 5--d 4:
4. L f 1--c 4 L f 8--c 5
[Spaltenumbruch] b.
1. e 2--e 4 e 7--e 5
2. S g 1--f 3 S b 8--c 6
3. L f 1--c 4 L f 8--c 5
4. d 2--d 4 e 5--d 4:

In dieser Position nimmt nun das zweite Stadium des
Gambitangriffes seinen Anfang, in welchem die drei beson-
deren in §. 236 angedeuteten Angriffsarten möglich werden.

§. 244. Der gemeine Angriff wird durch die Rochade
5. Rochirt
eingeleitet, wodurch dem Angriff die nöthige Festigkeit und
dem Vorrücken des Königsbauers gehörige Sicherheit gege-
ben wird. Die beste Antwort ist hier zunächst
5. . . . . d 7--d 6,
damit dem auf die Mitte drohenden Angriff einigermassen
begegnet werde. Hierauf folgt zur freien Oeffnung der Gam-
bitlinie, d. i. der d Linie die Fortsetzung

Sechsundzwanzigstes Kapitel.
Die Hauptvariante des Mittelgambits.

§. 242. Die Hauptvariante des Mittelgambits wird durch
den Anfang 1. e 2—e 4 e 7—e 5; 2. S g 1—f 3 S b 8—c 6;
3. d 2—d 4 e 5—d 4: nebst 4. L f 1—c 4, oder durch die
Zugfolge 1. e 2—e 4 e 7—e 5; 2. S g 1—f 3 S b 8—c 6; 3.
L f 1—c 4 nebst 4. d 2—d 4 e 5—d 4: erzeugt; die Entgeg-
nung auf das Grundmoment f 1—c 4 bestimmt den Character
der gegen den Gambitangriff angewandten Vertheidigungs-
methode. Entweder lässt sich nach §. 235 der Nachziehende
auf die Vertheidigung des Gambitbauers ein, und in diesem
Falle folgt auf f 1—c 4 zunächst zum Schutze desselben die
Antwort f 8—c 5, oder der Vertheidigende giebt den Gam-
bitangriff sofort auf, indem er seinerseits zum Gambitprincip
übergeht. Diese Methode wird natürlich auf f 1—c 4 zu-
nächst durch die Entgegnung g 8—f 6 nebst dem später fol-
genden d 7—d 5 bedingt.

§. 243. Die erste Normalvariante des Mittelgambits
besteht daher in folgenden beiden Anfängen:
[Spaltenumbruch] a.
1. e 2—e 4 e 7—e 5
2. S g 1—f 3 S b 8—c 6
3. d 2—d 4 e 5—d 4:
4. L f 1—c 4 L f 8—c 5
[Spaltenumbruch] b.
1. e 2—e 4 e 7—e 5
2. S g 1—f 3 S b 8—c 6
3. L f 1—c 4 L f 8—c 5
4. d 2—d 4 e 5—d 4:

In dieser Position nimmt nun das zweite Stadium des
Gambitangriffes seinen Anfang, in welchem die drei beson-
deren in §. 236 angedeuteten Angriffsarten möglich werden.

§. 244. Der gemeine Angriff wird durch die Rochade
5. Rochirt
eingeleitet, wodurch dem Angriff die nöthige Festigkeit und
dem Vorrücken des Königsbauers gehörige Sicherheit gege-
ben wird. Die beste Antwort ist hier zunächst
5. . . . . d 7—d 6,
damit dem auf die Mitte drohenden Angriff einigermassen
begegnet werde. Hierauf folgt zur freien Oeffnung der Gam-
bitlinie, d. i. der d Linie die Fortsetzung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <div n="7">
                    <pb facs="#f0160" n="148"/>
                    <div n="8">
                      <head><hi rendition="#b">Sechsundzwanzigstes Kapitel.</hi><lb/>
Die Hauptvariante des Mittelgambits.</head><lb/>
                      <p>§. 242. Die Hauptvariante des Mittelgambits wird durch<lb/>
den Anfang 1. <hi rendition="#i">e</hi> 2&#x2014;<hi rendition="#i">e</hi> 4 <hi rendition="#i">e</hi> 7&#x2014;<hi rendition="#i">e</hi> 5; 2. S <hi rendition="#i">g</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">f</hi> 3 S <hi rendition="#i">b</hi> 8&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 6;<lb/>
3. <hi rendition="#i">d</hi> 2&#x2014;<hi rendition="#i">d</hi> 4 <hi rendition="#i">e</hi> 5&#x2014;<hi rendition="#i">d</hi> 4: nebst 4. L <hi rendition="#i">f</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 4, oder durch die<lb/>
Zugfolge 1. <hi rendition="#i">e</hi> 2&#x2014;<hi rendition="#i">e</hi> 4 <hi rendition="#i">e</hi> 7&#x2014;<hi rendition="#i">e</hi> 5; 2. S <hi rendition="#i">g</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">f</hi> 3 S <hi rendition="#i">b</hi> 8&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 6; 3.<lb/>
L <hi rendition="#i">f</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 4 nebst 4. <hi rendition="#i">d</hi> 2&#x2014;<hi rendition="#i">d</hi> 4 <hi rendition="#i">e</hi> 5&#x2014;<hi rendition="#i">d</hi> 4: erzeugt; die Entgeg-<lb/>
nung auf das Grundmoment <hi rendition="#i">f</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 4 bestimmt den Character<lb/>
der gegen den Gambitangriff angewandten Vertheidigungs-<lb/>
methode. Entweder lässt sich nach §. 235 der Nachziehende<lb/>
auf die Vertheidigung des Gambitbauers ein, und in diesem<lb/>
Falle folgt auf <hi rendition="#i">f</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 4 zunächst zum Schutze desselben die<lb/>
Antwort <hi rendition="#i">f</hi> 8&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 5, oder der Vertheidigende giebt den Gam-<lb/>
bitangriff sofort auf, indem er seinerseits zum Gambitprincip<lb/>
übergeht. Diese Methode wird natürlich auf <hi rendition="#i">f</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 4 zu-<lb/>
nächst durch die Entgegnung <hi rendition="#i">g</hi> 8&#x2014;<hi rendition="#i">f</hi> 6 nebst dem später fol-<lb/>
genden <hi rendition="#i">d</hi> 7&#x2014;<hi rendition="#i">d</hi> 5 bedingt.</p><lb/>
                      <p>§. 243. Die erste Normalvariante des Mittelgambits<lb/>
besteht daher in folgenden beiden Anfängen:<lb/><cb/>
a.<lb/>
1. <hi rendition="#i">e</hi> 2&#x2014;<hi rendition="#i">e</hi> 4 <hi rendition="#i">e</hi> 7&#x2014;<hi rendition="#i">e</hi> 5<lb/>
2. S <hi rendition="#i">g</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">f</hi> 3 S <hi rendition="#i">b</hi> 8&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 6<lb/>
3. <hi rendition="#i">d</hi> 2&#x2014;<hi rendition="#i">d</hi> 4 <hi rendition="#i">e</hi> 5&#x2014;<hi rendition="#i">d</hi> 4:<lb/>
4. L <hi rendition="#i">f</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 4 L <hi rendition="#i">f</hi> 8&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 5<lb/><cb/>
b.<lb/>
1. <hi rendition="#i">e</hi> 2&#x2014;<hi rendition="#i">e</hi> 4 <hi rendition="#i">e</hi> 7&#x2014;<hi rendition="#i">e</hi> 5<lb/>
2. S <hi rendition="#i">g</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">f</hi> 3 S <hi rendition="#i">b</hi> 8&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 6<lb/>
3. L <hi rendition="#i">f</hi> 1&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 4 L <hi rendition="#i">f</hi> 8&#x2014;<hi rendition="#i">c</hi> 5<lb/>
4. <hi rendition="#i">d</hi> 2&#x2014;<hi rendition="#i">d</hi> 4 <hi rendition="#i">e</hi> 5&#x2014;<hi rendition="#i">d</hi> 4:</p><lb/>
                      <p>In dieser Position nimmt nun das zweite Stadium des<lb/>
Gambitangriffes seinen Anfang, in welchem die drei beson-<lb/>
deren in §. 236 angedeuteten Angriffsarten möglich werden.</p><lb/>
                      <p>§. 244. Der gemeine Angriff wird durch die Rochade<lb/><hi rendition="#c">5. Rochirt</hi><lb/>
eingeleitet, wodurch dem Angriff die nöthige Festigkeit und<lb/>
dem Vorrücken des Königsbauers gehörige Sicherheit gege-<lb/>
ben wird. Die beste Antwort ist hier zunächst<lb/><hi rendition="#c">5. . . . . <hi rendition="#i">d</hi> 7&#x2014;<hi rendition="#i">d</hi> 6,</hi><lb/>
damit dem auf die Mitte drohenden Angriff einigermassen<lb/>
begegnet werde. Hierauf folgt zur freien Oeffnung der Gam-<lb/>
bitlinie, d. i. der <hi rendition="#i">d</hi> Linie die Fortsetzung<lb/></p>
                    </div>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[148/0160] Sechsundzwanzigstes Kapitel. Die Hauptvariante des Mittelgambits. §. 242. Die Hauptvariante des Mittelgambits wird durch den Anfang 1. e 2—e 4 e 7—e 5; 2. S g 1—f 3 S b 8—c 6; 3. d 2—d 4 e 5—d 4: nebst 4. L f 1—c 4, oder durch die Zugfolge 1. e 2—e 4 e 7—e 5; 2. S g 1—f 3 S b 8—c 6; 3. L f 1—c 4 nebst 4. d 2—d 4 e 5—d 4: erzeugt; die Entgeg- nung auf das Grundmoment f 1—c 4 bestimmt den Character der gegen den Gambitangriff angewandten Vertheidigungs- methode. Entweder lässt sich nach §. 235 der Nachziehende auf die Vertheidigung des Gambitbauers ein, und in diesem Falle folgt auf f 1—c 4 zunächst zum Schutze desselben die Antwort f 8—c 5, oder der Vertheidigende giebt den Gam- bitangriff sofort auf, indem er seinerseits zum Gambitprincip übergeht. Diese Methode wird natürlich auf f 1—c 4 zu- nächst durch die Entgegnung g 8—f 6 nebst dem später fol- genden d 7—d 5 bedingt. §. 243. Die erste Normalvariante des Mittelgambits besteht daher in folgenden beiden Anfängen: a. 1. e 2—e 4 e 7—e 5 2. S g 1—f 3 S b 8—c 6 3. d 2—d 4 e 5—d 4: 4. L f 1—c 4 L f 8—c 5 b. 1. e 2—e 4 e 7—e 5 2. S g 1—f 3 S b 8—c 6 3. L f 1—c 4 L f 8—c 5 4. d 2—d 4 e 5—d 4: In dieser Position nimmt nun das zweite Stadium des Gambitangriffes seinen Anfang, in welchem die drei beson- deren in §. 236 angedeuteten Angriffsarten möglich werden. §. 244. Der gemeine Angriff wird durch die Rochade 5. Rochirt eingeleitet, wodurch dem Angriff die nöthige Festigkeit und dem Vorrücken des Königsbauers gehörige Sicherheit gege- ben wird. Die beste Antwort ist hier zunächst 5. . . . . d 7—d 6, damit dem auf die Mitte drohenden Angriff einigermassen begegnet werde. Hierauf folgt zur freien Oeffnung der Gam- bitlinie, d. i. der d Linie die Fortsetzung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/160
Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/160>, abgerufen am 18.04.2024.