Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Bernsteinhexe.
wahrscheinlich eintreten werde, und daß sich Ew. Gestren-
gen nicht zu weit bloßstellen möchten mit Eifer und Feuer
in Anklage und Beschuldigung.
Wittich.
Wirklich?
Consul.
Denn die Gewissenhaftigkeit in meinem Amte muß
mir höher stehen, als der Wunsch, Ew. Gestrengen wohl-
gefällig zu sein.
Wittich.
Erstaunlicher Scharfsinn, welcher einen Prozeß abur-
theilt, ehe Vorlagen und Zeugenaussagen erörtert sind!
Ganz erstaunlich! Jhr werdet dann in Kurzem allzu ge-
lehrt sein für das Consulat in Usedom, Herr Samuel
Pieper.
Consul.
Müßte doch auch bei dieser Drohung Seitens Eurer
Gestrengen auf Recht und Gerechtigkeit bestehn.

Vierte Scene.
Wulf (hinter der Scene) -- Dann Schweidler, Marie --
Die Vorigen.

Wulf (hinter der zweiten Thür links).
Rechts um kehr Dich, Hexe!
Die Bernſteinhexe.
wahrſcheinlich eintreten werde, und daß ſich Ew. Geſtren-
gen nicht zu weit bloßſtellen moͤchten mit Eifer und Feuer
in Anklage und Beſchuldigung.
Wittich.
Wirklich?
Conſul.
Denn die Gewiſſenhaftigkeit in meinem Amte muß
mir hoͤher ſtehen, als der Wunſch, Ew. Geſtrengen wohl-
gefaͤllig zu ſein.
Wittich.
Erſtaunlicher Scharfſinn, welcher einen Prozeß abur-
theilt, ehe Vorlagen und Zeugenausſagen eroͤrtert ſind!
Ganz erſtaunlich! Jhr werdet dann in Kurzem allzu ge-
lehrt ſein fuͤr das Conſulat in Uſedom, Herr Samuel
Pieper.
Conſul.
Muͤßte doch auch bei dieſer Drohung Seitens Eurer
Geſtrengen auf Recht und Gerechtigkeit beſtehn.

Vierte Scene.
Wulf (hinter der Scene) — Dann Schweidler, Marie
Die Vorigen.

Wulf (hinter der zweiten Thuͤr links).
Rechts um kehr Dich, Hexe!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#SAM">
              <p><pb facs="#f0156" n="150"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Bern&#x017F;teinhexe</hi>.</fw><lb/>
wahr&#x017F;cheinlich eintreten werde, und daß &#x017F;ich Ew. Ge&#x017F;tren-<lb/>
gen nicht zu weit bloß&#x017F;tellen mo&#x0364;chten mit Eifer und Feuer<lb/>
in Anklage und Be&#x017F;chuldigung.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#WIT">
              <speaker> <hi rendition="#b">Wittich.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Wirklich?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#SAM">
              <speaker> <hi rendition="#b">Con&#x017F;ul.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Denn die Gewi&#x017F;&#x017F;enhaftigkeit in meinem Amte muß<lb/>
mir ho&#x0364;her &#x017F;tehen, als der Wun&#x017F;ch, Ew. Ge&#x017F;trengen wohl-<lb/>
gefa&#x0364;llig zu &#x017F;ein.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#WIT">
              <speaker> <hi rendition="#b">Wittich.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Er&#x017F;taunlicher Scharf&#x017F;inn, welcher einen Prozeß abur-<lb/>
theilt, ehe Vorlagen und Zeugenaus&#x017F;agen ero&#x0364;rtert &#x017F;ind!<lb/>
Ganz er&#x017F;taunlich! Jhr werdet dann in Kurzem allzu ge-<lb/>
lehrt &#x017F;ein fu&#x0364;r das Con&#x017F;ulat in U&#x017F;edom, Herr Samuel<lb/>
Pieper.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#SAM">
              <speaker> <hi rendition="#b">Con&#x017F;ul.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Mu&#x0364;ßte doch auch bei die&#x017F;er Drohung Seitens Eurer<lb/>
Ge&#x017F;trengen auf Recht und Gerechtigkeit be&#x017F;tehn.</p>
            </sp>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#g">Vierte Scene</hi>.</head><lb/>
            <stage><hi rendition="#g">Wulf</hi> (hinter der Scene) &#x2014; Dann <hi rendition="#g">Schweidler, Marie</hi> &#x2014;<lb/>
Die <hi rendition="#g">Vorigen</hi>.</stage><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <sp who="#WUL">
              <speaker> <hi rendition="#b">Wulf</hi> </speaker>
              <stage>(hinter der zweiten Thu&#x0364;r links).</stage><lb/>
              <p>Rechts um kehr Dich, Hexe!</p>
            </sp><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[150/0156] Die Bernſteinhexe. wahrſcheinlich eintreten werde, und daß ſich Ew. Geſtren- gen nicht zu weit bloßſtellen moͤchten mit Eifer und Feuer in Anklage und Beſchuldigung. Wittich. Wirklich? Conſul. Denn die Gewiſſenhaftigkeit in meinem Amte muß mir hoͤher ſtehen, als der Wunſch, Ew. Geſtrengen wohl- gefaͤllig zu ſein. Wittich. Erſtaunlicher Scharfſinn, welcher einen Prozeß abur- theilt, ehe Vorlagen und Zeugenausſagen eroͤrtert ſind! Ganz erſtaunlich! Jhr werdet dann in Kurzem allzu ge- lehrt ſein fuͤr das Conſulat in Uſedom, Herr Samuel Pieper. Conſul. Muͤßte doch auch bei dieſer Drohung Seitens Eurer Geſtrengen auf Recht und Gerechtigkeit beſtehn. Vierte Scene. Wulf (hinter der Scene) — Dann Schweidler, Marie — Die Vorigen. Wulf (hinter der zweiten Thuͤr links). Rechts um kehr Dich, Hexe!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846/156
Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846/156>, abgerufen am 16.04.2024.